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Verlorene Liebe

Verlorene Liebe

Titel: Verlorene Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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bekommen. Sitzt. Kusch.« Sie bedeutete den Beamten mit einer Handbewegung, auf der von Katzenhaaren übersäten Couch Platz zu nehmen. »Es geht natürlich um die arme Frau, die arme Person, die in unserer Straße gelebt hat.«
    »Ja, Ma’am.« Ed unterdrückte Niesreiz, als er sich vorsichtig am Sofarand niederließ. Eine orangefarbene Katze näherte sich sofort seinen Schuhen und fing an zu fauchen.
    »Sei nicht so ungezogen, Bruno.« Die Frau lächelte und schuf damit ein neues Muster in den Falten auf ihrem Gesicht. »Ist er nicht süß? Ich bin Mrs. Kleppinger, Ida Kleppinger, aber das wissen Sie bestimmt.« Mit einer Umständlichkeit, die etwas von einer Zeremonie an sich hatte, setzte die Alte sich die Brille auf die Nase und blinzelte so lange, bis sie etwas erkennen konnte. »Aber Sie sind doch der junge Mann, der zwei Häuser weiter wohnt. Sie haben das Haus der Fowlers gekauft, nicht wahr? Schreckliche Menschen. Mochten keine Katzen. Sie haben sich ständig bei mir beschwert, die Katzen hätten den Müll durch die Gegend verstreut. Wissen Sie, was ich denen geantwortet habe? Sie sollen gefälligst die Deckel ihrer Mülltonnen richtig schließen, dann würde es meinen Babys im Traum nicht einfallen, sich über ihren stinkigen Unrat herzumachen. Sind nämlich sehr brave, müssen Sie wissen, und überhaupt nicht wild. Ich spreche natürlich von meinen Babys und nicht von diesen unmöglichen Menschen. Ich bin froh, daß sie fort sind, doch wirklich. Sind wir nicht glücklich darüber, Esmeralda?«
    »Ja, Ma’am.« Ed räusperte sich und versuchte, dabei nicht zu tief einzuatmen. Ihm war gleich aufgefallen, daß die im ganzen Haus verteilten Katzenklos sich regen Zuspruchs erfreuten. »Wir würden Ihnen jetzt gern ein paar Fragen stellen.«
    »Über die arme Mrs. Breezewood, ich weiß, ich weiß. Wir haben heute morgen im Radio davon gehört, nicht wahr, meine kleinen Schätzchen? Ich besitze nämlich keinen Fernsehkasten. Die machen einen nämlich unfruchtbar, nicht wahr? Also, er hat sie erwürgt, oder?«
    »Wir würden gerne wissen, ob Ihnen letzte Nacht etwas Ungewöhnliches aufgefallen ist.« Ben biß die Zähne zusammen, als ihm eine Katze auf den Schoß sprang und gefährlich nah an seinem Unterleib die Krallen in den Oberschenkel bohrte.
    »Boris mag Sie. Ist das nicht herzig?« Mrs. Kleppinger lehnte sich zurück und streichelte ihre Esmeralda. »Wir haben letzte Nacht meditiert, und ich bin bis ins achtzehnte Jahrhundert zurückgereist. Ich war eine der Kammerzofen der Königin, müssen Sie wissen. Was war das damals für eine aufregende Zeit …«
    »Ja, sicher.« Genug war genug. Ben erhob sich und hatte sichtliche Mühe, die Katze von seinem Bein zu entfernen. »Wir danken Ihnen, daß Sie uns Ihre Zeit geopfert haben.«
    »Keine Ursache. Natürlich war ich nicht im mindesten überrascht, von dem Mord zu hören. Ich habe schon lange damit gerechnet.«
    Ed, der befürchtete, daß die Katze zu seinen Füßen sich über seine Schuhe hermachte, sah die Frau jetzt überrascht an. »Sie haben damit gerechnet?«
    »Aber natürlich. Das arme Ding hatte doch nie eine Chance. Die Sünden der Vergangenheit holen einen immer wieder ein.«
    »Die Sünden der Vergangenheit?« Ben blieb auf halbem Weg zur Tür stehen. »Haben Sie Mrs. Breezewood gut gekannt?«
    »Sehr gut sogar. Wir beide haben gemeinsam die Schlacht bei Vicksburg überlebt. Im Bürgerkrieg, wissen Sie? War ein entsetzliches Ringen. Ich höre heute noch den furchtbaren Kanonendonner. Aber ihre Aura …« Mrs. Kleppinger schüttelte traurig den Kopf. »Ich fürchte, ein Fluch lastete auf ihr. Ein Trupp plündernder Yankee-Soldaten hat sie umgebracht.«
    »Ma’me, verzeihen Sie, aber wir sind mehr daran interessiert, was Mrs. Breezewood letzte Nacht zugestoßen ist.« Ed, der sonst über eine Engelsgeduld verfügte, wurde zusehends kribbeliger.
    »Natürlich, natürlich.« Die Brille rutschte an ihrer Nase hinab, und die Alte starrte die Polizisten halb blind an. »So eine traurige Frau. Sexuell unterdrückt, da bin ich mir hundertprozentig sicher. Ich dachte, es würde sie aufheitern, wenn ihre Schwester zu Besuch kommt; aber dem war wohl nicht so. Ich sehe die junge Frau jeden Morgen, wenn sie zur Arbeit fährt. Um die Zeit gieße ich nämlich immer meine Gardenien. Mrs. Breezewood wirkte sehr angespannt, ein einziges Nervenbündel, genauso, wie ich sie von Vicksburg in Erinnerung habe. Ach ja, an einem Morgen ist ihr ein Wagen

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