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Verlorene Liebe

Verlorene Liebe

Titel: Verlorene Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Mahagoni-Täfelung, die aus echtem Holz angefertigt war.
    »Tut mir leid, aber der Abgeordnete ist zur Zeit nicht zu sprechen. Wenn Sie einen Termin wünschen, rufen Sie sein Büro an.«
    Ben zeigte ihr seine Marke. »Es geht um eine polizeiliche Ermittlung, Ma’am.«
    »Selbst wenn Sie der liebe Gott persönlich wären, würde ich Sie nicht einlassen.« Sie schenkte seinem Ausweis keinerlei Beachtung. »Wie ich schon sagte, er ist nicht zu sprechen. Versuchen Sie es nächste Woche in seinem Büro.«
    Ed lehnte sich mit der Schulter an die geöffnete Tür, um die Frau daran zu hindern, sie ihnen vor der Nase zuzuschlagen. »Ich fürchte, wir müssen darauf bestehen. Entweder wir reden hier mit ihm, oder wir lassen ihn aufs Revier vorladen.« Er sah ihren Blick und erkannte, daß sie festen Willens war, ihn trotz seiner Größe hinauszuschubsen.
    »Margaret, zum Himmeldonnerwetter, was geht denn da vor?« Der Frage folgte eine Nies-Salve. Dann zeigte sich der Kongreßabgeordnete. Er war klein, dunkelhaarig und Ende Vierzig. Und er präsentierte sich blaß, rotäugig und in einem Morgenmantel.
    »Diese Herren bestehen darauf, Sie zu sprechen, Sir, obwohl ich ihnen erklärt habe, daß …«
    »Ist schon in Ordnung, Margaret.« Trotz seines Zustands setzte er ein breites Politikerlächeln auf. »Tut mir leid, Gentlemen, aber wie Sie sehen können, leide ich etwas unter der Witterung.«
    »Verzeihen Sie bitte, Herr Abgeordneter.« Ben zeigte ihm seine Marke. »Aber die Angelegenheit ist wirklich dringend.«
    »Verstehe. Nun, dann treten Sie doch ein. Ich muß Sie nur bitten, Abstand von mir zu halten. Zur Zeit geht wohl höchste Ansteckungsgefahr von mir aus.«
    Er führte sie durch die Diele in einen in Blau und Grau gehaltenen Salon, an dessen Wänden gerahmte Zeichnungen und Stiche der Stadt hingen. »Margaret, hören Sie endlich damit auf, die Beamten so argwöhnisch zu beäugen, und kümmern Sie sich um die Akten.«
    »Sie bekommen noch einen Rückfall«, beschwerte sich Margaret, zog sich dann aber pflichteifrig zurück.
    »Sekretärinnen sind schlimmer als Ehefrauen. Nehmen Sie doch Platz, Gentlemen. Sie sehen es mir hoffentlich nach, wenn ich mich lieber auf die Couch setze.« Er ließ sich auf dem Sofa nieder und legte sich eine Angoradecke über die Knie. »Die Grippe«, erklärte er, während er nach einem Papiertaschentuch griff. »Den ganzen Winter hindurch habe ich vor Gesundheit gestrotzt, aber kaum fangen die Blumen an zu blühen, wirft es mich nieder.«
    Ed setzte sich vorsichtshalber auf den Stuhl, der am weitesten von dem Kranken entfernt stand. »Die Menschen sehen sich im Winter eher vor.« Er bemerkte den Teekessel und den Saftkrug. Zumindest nahm der Abgeordnete viel Flüssigkeit zu sich. »Wir wollen Sie auch nicht länger als unbedingt nötig belästigen.«
    »Es gehörte immer zu meinen vornehmsten Pflichten, mit der Polizei zusammenzuarbeiten. Schließlich stehen wir auf derselben Seite, oder etwa nicht?« Morgan schneuzte sich herzhaft.
    »Gesundheit«, sagte Ed.
    »Danke. Nun, meine Herren, was kann ich für Sie tun?«
    »Kennen Sie ein Unternehmen mit Namen Fantasy, Incorporated?« fragte Ben wie beiläufig, während er die Beine übereinanderschlug. Doch er ließ den Mann keine Sekunde aus den Augen.
    »Fantasy? Nein, nie gehört«, antwortete der Abgeordnete nach einem Moment des Nachdenkens. »Da klingelt bei mir überhaupt nichts.« Ihm war nicht einmal bewußt, welches Wortspiel er da von sich gegeben hatte. »Was ist das denn für eine Firma?«
    »Telefon-Sex.« Ed mußte an die Bakterien denken, die hier durch die Luft flogen. Der Berufsalltag eines Polizisten war mit mannigfaltigen Gefahren angefüllt.
    »Aha.« Morgan verzog das Gesicht, so als wollte er grinsen, beließ es dann aber bei dem Versuch. »In der Tat ein Thema, über das sich trefflich streiten ließe, aber doch wohl eher eine Angelegenheit für das Gewerbeaufsichtsamt oder die Gerichte als für einen Kongreßabgeordneten. Zumindest in meiner momentanen Verfassung.«
    »Ist Ihnen eine Kathleen Breezewood bekannt?«
    »Breezewood … Breezewood …« Er rückte sein Kissen gerade. »Ich fürchte, auch da muß ich passen.«
    »Oder Desiree?«
    »Nein, ganz bestimmt nicht«, lächelte er. »Welcher Mann könnte einen solchen Namen vergessen?«
    Ed zückte sein Notizbuch und blätterte darin, so als wollte er sich etwas ins Gedächtnis zurückrufen. »Wenn Sie Mrs. Breezewood nicht gekannt haben, warum haben Sie dann

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