Verlorene Liebe
während sie versuchte, sich wenigstens auf einen zu konzentrieren.
»Doch, du kennst mich. Du hast mit mir gesprochen in all diesen Nächten. Mit mir. Und du hast mich immer verstanden. Jetzt endlich können wir Zusammensein.« Er schritt auf sie zu. Mary Beth fuhr zurück, bis sie gegen die Anrichte stieß. »Ich gebe dir mehr, als du dir je erträumt hast. Ich weiß genau, was du brauchst.«
»Mein Mann kommt jeden Moment zurück.«
Er lächelte immer noch, aber seine Augen waren leer. »Ich möchte, daß du mich so ausziehst, wie du es mir am Telefon beschrieben hast.« Er griff in ihr Haar, aber nicht, um ihr Schmerzen zuzufügen, sondern um ihr seine Dominanz zu demonstrieren. Frauen mochten starke Männer, besonders die Frauen mit zierlicher Figur und sanfter Stimme. »Und nun, Mary Beth, legst du ganz langsam deine Kleidung ab. Und danach berührst du mich – überall. Mach all die hübschen Sachen mit mir, Mary Beth, all die wunderbaren Dinge, die du mir am Telefon versprochen hast.«
Er war ja noch ein halbes Kind, oder? Sie versuchte, sein Gesicht zu erkennen, aber in der Küche war es zu dunkel. »Das kann ich nicht. Und das wollen Sie doch auch nicht wirklich. Wenn Sie jetzt gehen, vergesse ich den ganzen …« Ihre Stimme versagte, als er mit aller Kraft an ihrem Haar riß. Dann legte er die freie Hand an ihren Hals, und Mary Beth erstarrte.
»Du möchtest also überredet werden? Meinetwegen, sollst du haben.« Er sprach ganz ruhig, aber die Erregung in ihm wurde immer stärker, breitete sich aus, erfüllte sein Herz und preßte in seine Lunge. »Desiree wollte auch überredet werden. Ich habe ihr den Gefallen getan. Sie war perfekt, und ich glaube, das bist du auch. Aber ich muß natürlich sichergehen. Ich werde dich jetzt ausziehen und dich dort berühren, wo es dir am liebsten ist.« Als seine Hand sich vom Hals fort zu ihren Brüsten bewegte, holte sie tief Luft, um einen lauten Schrei auszustoßen. »Tu das nicht.« Seine Finger bohrten sich so tief in ihr Fleisch, daß es ihr weh tat, und seine Stimme hatte sich verändert. Sie klang jetzt irgendwie quengelnd und damit weitaus furchtbarer als vorhin. »Ich will nicht, daß du schreist. Das habe ich nicht von dir erwartet, und wenn du es doch tust, werde ich dir Schmerzen zufügen. Bei Roxanne hat mir die Schreierei gefallen, aber von dir wünsche ich das nicht. Roxanne war nur eine nichtswürdige Nutte, weißt du?«
»Ja.« Sie hätte ihm jetzt alles erzählt, was er hören wollte.
»Du bist keine dreckige Schlampe. Desiree und du, ihr seid etwas Besonderes. Das habe ich schon in dem Moment gespürt, in dem ich zum erstenmal deine Stimme hörte.« Er schien sich wieder zu beruhigen, obwohl die Ausbuchtung seiner Hose unübersehbar war. »Ich möchte jetzt, daß du mir etwas erzählst, während ich anfange. Rede mit mir so wie am Telefon.«
»Ich habe keine Ahnung, was Sie damit meinen.« Ein bitterer Gallengeschmack trat in ihren Mund, während er sich an sie preßte. Großer Gott, er hatte das doch wohl nicht ernstlich vor! Das konnte doch nicht wahr sein. Sie wollte Harry bei sich haben, und ihre Kinder. Und daß alles vorbei war. »Ich kenne Sie nicht. Sie müssen mich mit jemandem verwechseln.«
Seine Hand fuhr zwischen ihre Beine. Es schien ihm zu gefallen, wie sie sich wand und wimmerte. Mary Beth zeigte ihm damit an, daß sie für ihn bereit war. »Dieses Mal wird es ganz anders. Wir wollen uns nämlich Zeit nehmen. Ich will, daß du mir schöne Sachen zeigst und noch schönere mit mir tust. Und wenn ich fertig bin, wird es noch toller gewesen sein als bei den vorherigen Malen. Berühr mich, Mary Beth. Das haben die anderen nämlich nicht getan.«
Sie fing an zu weinen und haßte sich dafür. Dies war ihr Haus, ihr Heim, und hier durfte sie sich nicht so behandeln lassen. Mary Beth zwang sich, ihn dort zu berühren, wo er es von ihr verlangte. Als er anfing zu stöhnen, rammte sie ihm mit der Kraft der Verzweiflung den Ellbogen in den Bauch und rannte los. Gerade als ihre Hand den Türknauf zu fassen bekam, riß er sie mit brutaler Gewalt an den Haaren zurück. In diesem Moment wurde ihr bewußt, daß der Junge sie umbringen wollte.
»Du hast gelogen. Du bist eine elende Lügnerin und eine Hure wie all die anderen. Deswegen werde ich dich auch so behandeln.« Ihm standen selbst Tränen in den Augen, und so holte er weit aus und schlug ihr ins Gesicht. Ihre Oberlippe platzte auf. Der Geschmack von Blut verlieh ihr die Energie,
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