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Verlorene Liebe

Verlorene Liebe

Titel: Verlorene Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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will nicht mehr weinen.«
    »Klar.« Sie spürte, daß er sie auch in diesem Punkt verstand. »Aber manchmal muß man den Tränen freien Lauf lassen, weil man sich danach etwas besser fühlt.«
    »Alle sagen immer, wie furchtbar, wie schrecklich, aber in Wahrheit begreifen sie gar nichts.« Als er sie in den Arm nahm, wehrte sie sich nicht dagegen. »Man hat keine Ahnung, was es bedeutet, einen Teil von sich selbst zu verlieren, bis einem genau so etwas widerfährt. Es gibt keine Möglichkeit, sich darauf vorzubereiten, oder? Und später, wenn man sich um den Nachlaß gekümmert und auch alles andere erledigt hat, fühlt man sich immer noch so verdammt hilflos. Das ist überhaupt das Schlimmste daran, daß man einfach nichts tun kann. Wie lange hat es bei dir gedauert, bis du es überwunden hattest.«
    »Ich gebe dir Bescheid, wenn es irgendwann einmal so weit ist.«
    Grace nickte und ließ den Kopf noch für eine Minute an seiner Schulter. »Bleibt einem wirklich nichts anderes übrig, als einfach weiterzumachen.«
    »Ja, so ist es. Nach einer Weile denkt man nicht mehr in jeder freien Minute daran. Und irgendwann geschieht etwas – man begegnet einem Menschen so wie ich Tess – dann kann man weitermachen, sein Leben weiterleben. Man vergißt zwar nicht, aber man kann weitermachen.«
    Sie löste sich von ihm und wischte sich die Tränen aus den Augen. »Danke.«
    »Geht’s jetzt wieder?«
    »Gleich.« Sie schniefte, und dann gelang es ihr, ein Lächeln aufzusetzen. »Komm, wir bringen das hier jetzt ins Wohnzimmer. Heute abend gibt es etwas zu feiern.«

11. Kapitel
    Mary Beth Morrison saß über ihrem Haushaltsbuch und hörte, wie sich ihre beiden Ältesten um ein Spiel zankten. Keinen Moment hat man Ruhe, dachte sie, während sie herauszufinden versuchte, wann und wo sie im Supermarkt zuviel ausgegeben hatte.
    »Jonas, wenn du dich so aufregst, bloß weil Lori dir ein Land abnimmt, solltest du ›Risiko‹ nicht mehr spielen.«
    »Lori schummelt!« beschwerte sich der Junge. »Sie betrügt die ganze Zeit.«
    »Tu ich gar nicht.«
    »Tust du wohl!«
    Wenn Mary Beth nicht gerade nach einer Möglichkeit gesucht hätte, hundert Dollar im Monat einsparen zu können, wäre der Streit kein Grund gewesen, sich einzumischen. Nach einer Weile hätten die beiden sich von allein wieder zusammengerauft. »Ich halte es für das beste, wenn ihr zwei das Spiel jetzt einpackt und auf eure Zimmer geht.« Der milde Tadel erzielte die gewünschte Wirkung. Jonas und Lori wurden schlagartig leiser und setzten ihre Anschuldigungen im Flüsterton fort.
    Die Jüngste der Familie, die Kleine Pat, wie die anderen Kindern sie gern nannten, kam herein, und verlangte von der Mutter, ihr die Schleife im Haar zu binden. Mit ihren fünf Jahren war sie schon eine richtige kleine Dame. Während Mary Beth das Band richtete, bemühte sich der vierte im Bunde, ihr sechsjähriger Sohn, den Streit zwischen Jonas und Lori wieder zu entfachen. Doch nach einer Weile verbündeten sich die beiden Größeren gegen ihn. Aus dem Fernsehgerät ertönte lautes Getöse, und das jüngste Kätzchen fauchte Binky an, den Cockerspaniel, einen Rüden, der seine Jugend längst hinter sich hatte. Alles in allem, ein typischer Freitagabend in der Familie Morrison.
    »Ich glaube, der Chevrolet läuft jetzt wieder. Mußte nur ein paar Schrauben anziehen.« Harry trat ein und wischte sich die Finger an einem Geschirrtuch ab. Mary Beth mußte kurz daran denken, wie oft sie ihn schon darum gebeten hatte, die Tücher nicht im ganzen Haus zu verteilen, dann ließ sie sich von ihm auf die Wange küssen. Er roch angenehm nach dem Rasierwasser, das sie ihm zum Geburtstag geschenkt hatte.
    »Mein toller Held. Ich hätte es wirklich nicht gern gehabt, wenn der Wagen am Sonntag auf dem Weg zum Kuchenverkauf auf halber Strecke liegen geblieben wäre.«
    »Er läuft wieder wie ein Uhrwerk. Blas die Wangen nicht so auf, Jonas.« Er hob Pat hoch, um sie zu liebkosen. »Warum unternehmen wir nicht alle zusammen eine Probefahrt?«
    Mary Beth erhob sich vom Tisch. Allein schon die Vorstellung, für eine Stunde aus dem Haus zu kommen, war verlockend. Unterwegs konnten sie sich ein Eis kaufen oder mit den Kindern eine Runde Minigolf spielen. Doch dann fiel ihr Blick wieder auf das Haushaltsbuch.
    »Ich muß erst diese Nuß hier knacken, damit ich morgen etwas zur Bank bringen kann.«
    »Du siehst müde aus.« Er gab Pat einen Kuß auf die Stirn und setzte sie ab.
    »Nur ein kleines

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