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Verlorene Seelen - Carola Pütz erster Fall (Der neue Roman vom Autor der Oliver-Hell-Reihe)

Verlorene Seelen - Carola Pütz erster Fall (Der neue Roman vom Autor der Oliver-Hell-Reihe)

Titel: Verlorene Seelen - Carola Pütz erster Fall (Der neue Roman vom Autor der Oliver-Hell-Reihe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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das gehört, Marie. Man kümmert sich sehr um uns, vor allem um dich, meine Kleine.“
    Marie schien das nicht zu kümmern. Sie setzte sich neben Pütz und schaute aufmerksam zu den Menschen hinauf.
    „Wo haben Sie den Hund denn gefunden?“, fragte Schleisieck und ging neben Marie in die Hocke, die sich sofort begierig kraulen ließ.
    „Sie hat mich gefunden . Sie ist mir gestern Abend am See zugelaufen und ich konnte sie nicht bei der Kälte draußen lassen.“
     
    Der mitfühlende Ausdruck in den Augen von Silvia Schleisieck bestätigte Pütz, dass sie ebenso gehandelt hätte. Marie genoss die Streicheleinheiten sichtlich.
    „Ja, das gefällt dir, was?“ , fragte Schleisieck und an Carola Pütz gewandt: „Was? Sie waren gestern Abend noch am See? Dort, wo die Leiche gefunden wurde?“
    Pütz nickte. „Ja, das war ich. Aber früher, denke ich. Hoffe ich.“ Die gut gelaunte Stimme der Klinikinsassin tat gut.
    Wer war eben dort am See?
    Mit einem Mal kam die brenzlige Situation zurück.
    Die eiligen Schritte, mit denen sie aus der Situation geflohen war.
    Die Bedrohung, die sie körperlich spürte, aber die vielleicht nur eine Einbildung gewesen war.
    Der entscheidende Faktor war Marie.
    Es war keine Einbildung.
    Hunde bellten keine Phantome an. Jedenfalls selten.
    Pütz schüttelte sich innerlich.
    „Was haben die Kommissare denn gesagt, als sie ankamen?“
    „Nichts, es war schon alles vorbereitet. Dr. von Hohenstetten hatte eine Durchsage gemacht, in der die Untersuchung bereits angekündigt wurde.
    Pütz wunderte sich über diese Art des Vorgehens. „Und sind alle Männer auch gekommen?“
    Schleisieck schaute sie wachsam an. „Man könnte beinahe wirklich meinen, sie seien von der Polizei, Frau Doktor Pütz.“
    Sie lachte nur als Antwort.
    „Ja, ich kenne natürlich nicht jeden männlichen Gast hier, aber die Polizei hat sicherlich eine aktuelle Liste.“
    Pütz interessierte die Anwesenheit der männlichen Gäste aus einem bestimmten, sich selbst erklärenden Grund: Wer hier auf seine DNA-Untersuchung durch die Polizei wartete, konnte nicht noch vor ein paar Minuten im Park gewesen sein. Es sei denn, er hätte sich noch heimlich eingeschlichen.
    Im Rücken der drei Personen hatte sich unbemerkt jemand genähert.
    „Frau Doktor Pütz, ich untersage Ihnen hiermit, diesen Hund hier in meine Klinik zu bringen“, sagte Doktor Clara von Hohenstetten.
    Pütz drehte sich erschrocken herum. Das erste, was sie sah, waren die blasiert nach oben gezogenen Augenbrauen der Frau, dann das wie in Stein gemeißelte Gesicht. Sie betrachtete Carola Pütz von oben herab, was ihr schwer fiel, denn die beiden hatte ein und dieselbe Größe.
    „Was Sie nicht sagen. Ich dachte, sie seien hier nur die Leiterin der Verwaltung. Bin ich da einem Irrtum aufgesessen? Wenn ja, dann klären Sie mich auf“, antwortete Pütz eiskalt. Sie musterte ihr Gegenüber genau. Es war, als liefe ein Schatten über ihr Gesicht. Von Hohenstetten würde nicht blinzeln.
    „Lenken Sie nicht von Thema ab, Frau Doktor. Ich habe Ihnen etwas befohlen und ich erwarte, dass Sie sich daran halten.“
    Silvia Schleisieck wich einen Schritt von den beiden Frauen zurück.
    „Liebe Frau Doktor, Sie sind nicht in der Lage, mir einen Befehl zu erteilen. Sie haben nicht den Status, überhaupt jemandem anderen, als den armen Menschen, die mit Ihnen zusammen arbeiten müssen, etwas zu befehlen. Haben wir uns verstanden?“
    „Werden Sie nicht beleidigend. Bleibt der Hund hier, werde ich Sie aus der Klinik entfernen lassen. Und ich pflege nicht zu scherzen, da dürfen Sie meine Angestellten gerne fragen. Ich stehe zu meinem Wort“, konterte von Hohenstetten.
    Pütz versuchte, in ihrem Blick zu lesen. Kalt. Unnahbar. Sie würde ihren Worten Taten folgen lassen.
    „Darf ich mich hier mal kurz einmischen“, sagte Winterhalter und legte seinen Arm auf Carola Pütz Schulter, „Mein Name ist Reto Winterhalter, ich komme aus der Schweiz und darf Gast in Ihrem schönen Ort sein. Bis gerade war ich von der Freundlichkeit hier doch sehr angetan. Doch jetzt gerade fürchte ich, dass ich in meinem Artikel, den ich für die Neue Baseler Zeitung über Bad Elster schreibe, einen kleinen Wermutstropfen einfügen muss, wenn ich über Ihre Klinik berichte. So geht man nicht mit seinen Kurgästen um. Besitzen Sie denn keinen Anstand, Frau … wie war noch gleich ihr Name?“
    Pütz spürte den Arm Winterhalters auf ihrer Schulter. Er spendete nicht nur Sicherheit, er

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