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Verlorene Seelen - Carola Pütz erster Fall (Der neue Roman vom Autor der Oliver-Hell-Reihe)

Verlorene Seelen - Carola Pütz erster Fall (Der neue Roman vom Autor der Oliver-Hell-Reihe)

Titel: Verlorene Seelen - Carola Pütz erster Fall (Der neue Roman vom Autor der Oliver-Hell-Reihe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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verstehen konnte.
         *
     
     
    Bad Elster
    Pütz überlegte lange, ob sie den Lichtschalter einschalten sollte, mit dem die Schwimmhalle beleuchtet werden konnte. Sie streckte ihre Linke aus und tastete nach dem Schalter. Dann zog sie sie zurück und begann sich wieder vorsichtig ihren Weg die Treppe hinunter, zu bahnen. Ihre nackten Füße machten wieder das vertraute Geräusch auf den kleinen Kacheln, die den Hallenboden bedeckten. Beinahe waren diese kalten kleinen Quadrate das Vertrauteste, was sie in dieser Klinik vorgefunden hatte.
    Sie ertastete wieder den Beckenrand, ließ den Bademantel zu Boden gleiten. Sie wippte Auf und Ab.
    Ballen, Zehenspitzen, Ballen, Zehenspitzen.
    Pütz spürte ihr Herz in der Brust schlagen. Ruhig. Ihr Körper spannte sich, sie warf die Arme nach vorne, ihre Hände berührten sich und sie sprang ab. Sofort schlug ihr das erfrischende Nass ins Gesicht.
         *
    Auf der Kommode in Carola Pütz Zimmer brummte das Handy. Kommissar Streiter schaltete das Blaulicht ein und hielt sich sein Telefon ans Ohr.
    „Geh schon ran, los geh ran!“, flehte er. Das Klingeln endete, die Mailbox sprang an.
    „Verdammt“, rief er und sprach mit eindringlichen Worten seine Warnung nach dem Piepton auf die Mailbox. Mit Vollgas raste er in Richtung Bad Elster, nicht ohne vorher die dortige Bereitschaftspolizei zu informieren. Mit der Rechten fasste er sich an die Stelle, wo seine Dienstwaffe im Holster steckte.
    Wann hatte er das letzte Mal einen solchen Einsatz erlebt? Eine elektrisierende Spannung machte sich in seinem Körper breit.
         *
    Pütz schwamm weiter ihre Bahnen. Nachdenklich. Der Tag hatte einen Erfolg mit sich gebracht . Ein mutmaßlicher Pädophiler wurde enttarnt. Wenn er das überlebte, dann würde er sich vor der Polizei verantworten müssen. Der Wermutstropfen war, dass drei Kinder ihre Mutter verlieren würden. Wenn es so kam, wie Katharina Schuberth es voraussagte. Wenn man Aneta Kucera ihre Kinder wegnahm. Die Kinder sahen so oder so einer ungewissen Zukunft entgegen. Wieder wirbelte sie eine Wende ins Becken und tauchte einige Meter.
    Konnte sie helfen?
    Wenn ja, wie sollte diese Hilfe aussehen?
    Dann geschah etwas Unerwartetes. Sie glaubte , einen Schatten im Wasser zu sehen.
    Unmöglich. Das konnte nicht sein.
    Du bist doch alleine hier.
    Als sie auftauchte, spürte sie die Andeutung eines Körpers neben sich. In demselben Moment begriff sie, dass sie nicht alleine war.
    Der Schwung, mit dem der Angreifer ihr auf den Rücken schlug, drückte sie unter Wasser. Sie versuchte, abzutauchen, als sie noch einen fürchterlichen Schlag gegen den Rücken erhielt.
    Wer zur Hölle war das?
    Sie fühlte ihre Sinne schwinden.
    Nein.
    Pütz tauchte auf, das Wasser perlte ihr über das Gesicht. Sie rang nach Atem. Wo war der Angreifer? Prustend wirbelte sie herum.
    Kaltes Wasser schlug ihr ins Gesicht. Direkt vor ihr tauchte jemand auf.
    Pütz reagierte blitzschnell und ließ sich mit gestreckten Armen nach unten gleiten.
    Eins. Zwei. Drei. Dann spürte sie unter ihren Füßen den Beckenboden. Sie riss ihre Augen auf, um irgendetwas an der Wasseroberfläche zu erkennen.
    Blitzschnell orientierte sie sich. Oben sah sie den Schemen des Angreifers. Der konnte auf sie warten, wie ein Polarbär, der am Luftloch auf eine auftauchende Robbe wartete. Eine Falle.
    Langsam bewegte sie sich in Richtung Beckenrand. Sehr langsam. Der Beckenrand türmte sich vor ihr auf wie ein Hochhaus.
    Zwei Sekunden schätzte sie die Höhe.
    Wie lange hatte sie noch Luft?
    In Zeitlupe schob sie sich den Beckenrand hinauf. Fingerspitzen fühlten die Ritzen zwischen den Kacheln. Ihre Lungen schienen zu platzen.
     
    Noch einen Meter bis zur Wasseroberfläche. Geschätzt. Im Wasser konnte man sich beim Schätzen der Entfernung arg vertun. Die Spiegelungen täuschten.
    Ihr Haarschopf tauchte aus dem Wasser auf. Sie blieb nahe dem Rand, das Wasser lief aus ihren Ohren. Sie brauchte ihr Gehör, wenn sie den Angreifer orten wollte.
    Plötzlich schoss ein Schatten über ihr entlang. Der Schatten packte zu und sie fühlte sich mit einem Ruck aus dem Wasser gezerrt. Mit einem Schwung wurde sie auf die Fliesen geschleudert. Ihr Kopf knallte hart auf den Boden. Ein gieriger Schmerz bemächtigte sich ihres ganzen Schädels. Ihre Gliedmaßen fühlten sich plötzlich an wie Gummi.
    Der Schatten war mit einem Mal auf ihr und presste ihr sein Bein auf die Brust. Sie ächzte , prustete. Dann spürte sie, wie sich zwei

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