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Verlorene Seelen - Carola Pütz erster Fall (Der neue Roman vom Autor der Oliver-Hell-Reihe)

Verlorene Seelen - Carola Pütz erster Fall (Der neue Roman vom Autor der Oliver-Hell-Reihe)

Titel: Verlorene Seelen - Carola Pütz erster Fall (Der neue Roman vom Autor der Oliver-Hell-Reihe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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Ungläubig schaute sie Schuberth an.
    „Gehen Sie besser nach Hause, Frau Doktor. Sie können jetzt hier nichts mehr bewirken“, sagte Schuberth mit sanfter Stimme.
    Selbst dieses Verständnis vermochte Pütz , noch wütender zu machen. Doch hielt sie sich in Gewalt und schluckte ihre Wut hinunter.
    „Ja, tut mir leid. Sie haben wohl recht damit“, sagte sie und schluckte schwer.
    Winterhalter fasste sie am Arm und zog sie einige Meter weiter.
    Pütz schnaubte vor sich hin. Sie fühlte Winterhalters Blick auf sich lasten.
    „Ja, ich weiß, was Sie sagen wollen.“
    „Was will ich denn sagen?“, fragte er, um ihre Gedanken wieder in normale Bahnen zu locken.
    Pütz schaute ihn an. „Sie möchten, dass ich mich beruhige und Sie haben recht damit.“
    Er wich einen Schritt zurück und schüttelte den Kopf. „Nein, das möchte ich gar nicht sagen.“
    „Was dann?“ Ungläubig wanderte ihr Blick über den Boden, heftete sich dann wieder auf seine Augen.
    „Jeder von uns hat das Recht, den Urheber seiner Schmerzen anzuklagen. Aber noch viel wichtiger ist es, die Schmerzen hinter sich zu lassen.“
    Ihr Blick verlor sich in der Dunkelheit.
         *
     
     
     
    Plauen
    „Wir wissen immer noch so gut wie nichts“, sagte Kommissar Schneider geringschätzig.
    Streiter zwinkerte ihm aufmunternd zu. „Es gibt nur eine Frage. Ist dieser Bartolomay unser Mann oder gibt es einen anderen?“
    „Schlau zusammengefasst, Kollege.“
    Schneider fuhr sich mit der Hand über das Gesicht und schwieg.
    „Solange Bartolomay schweigt, treten wir weiter auf der Stelle.“
    „Haben wir eigentlich etwas über ihn in den Akten? Ich meine, ist er schon vorher auffällig geworden?“, fragte Schneider.
    „Nein, der ist bisher im Verborgenen seinen Gelüsten nachgegangen. Daher schweigt er sicherlich auch so beharrlich. Er hat noch ein Renommee zu verlieren.“
    Schneider schloss für einen Augenblick die Augen, als koste es ihn zu viel Kraft, noch weiter nachzudenken.
    „Ich bin hundemüde. Wenn wir heute nichts mehr bewerkstelligen können, werde ich mich auf den Heimweg machen, wenn Du nichts dagegen hast?“
    „Nein, schon ok. Ich werde noch ein paar Berichte sortieren und dann mache ich auch Schluss für heute“, sagte Streiter, der wusste, dass er log. Er fasste sich mit beiden Händen in den Nacken und rollte seinen Stuhl ein Stück zurück.
    Schneider wickelte sich seinen Schal um den Hals und zog sich umständlich seinen Mantel an. Er hob, einen Gruß murmelnd, die Hand und schon schloss sich die Türe hinter ihm.
    Streiter blieb sitzen. War es so? Gab es einen Verführer, der einen alten Mann dazu gebracht hatte, Sex mit einem Kind haben zu wollen? Oder hatte er schon vorher Erfahrung mit Kindern gesammelt? Ein Mann mit doppelter Buchführung, der unerkannt sein Doppelleben führte?
    Er stand auf, trat an die Anrichte, auf der die Kaffeemaschine stand, und schüttelte die silberfarbene Kanne. Ein plätscherndes Geräusch verriet: Es gab noch Kaffee. Streiter schüttete sich einen Kaffee ein, setzte sich und trank einen Schluck. Dann verzog er angewidert das Gesicht.
     
    Bad Elster
    Carola Pütz hatte die ganze Zeit über in der heruntergekommenen Straße in Cheb nicht an ihren Hund gedacht. Marie war artig an der Leine mit ihr mitgetapert, hatte Sitz gemacht und darauf gewartet, dass sie Aufmerksamkeit bekam. Auf der Rückfahrt durfte Marie deshalb auf ihrem Schoß sitzen. Winterhalter war nach einigen Protesten schließlich damit einverstanden.
    Sie kraulte den Welpen hinter den Ohren. Marie schüttelte sich und hopste in den Fußraum. Dort ringelte sie sich schmatzend zusammen.
    Winterhalter musterte Pütz. Er schob seinen Mund zu einem Schmunzeln zusammen.
    „Was?“
    Er schüttelte den Kopf. „Nichts.“
    „Doch. Ich sehe es.“
    Er schaute sie an. Sein Lächeln war von seinen Zügen verschwunden. Nein, seine Augen lächelten noch immer.
    „Was sehen Sie?“
    „Sie haben gelächelt.“
    „Darf ich nicht?“
    „Doch, das dürfen sie schon, aber ich würde gerne wissen, warum. Damit wir die gleiche Ausgangsposition haben.“
    „Geld und Unmoral“, sagte er und lenkte den Saab um eine scharfe Kurve.
    „Unmoral? Wie um alles in der Welt kommen Sie jetzt darauf?“, fragte Pütz schelmisch.
    „Darum geht es doch die ganze Zeit. Oder nennen Sie es Moral? Ich nenne es Unmoral. Alles, was wir hier erlebt haben, hat mit Habgier und unmoralischem Handeln zu tun.“
    „Vielleicht überrascht es Sie, aber ich

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