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Verlorene Seelen - Carola Pütz erster Fall (Der neue Roman vom Autor der Oliver-Hell-Reihe)

Verlorene Seelen - Carola Pütz erster Fall (Der neue Roman vom Autor der Oliver-Hell-Reihe)

Titel: Verlorene Seelen - Carola Pütz erster Fall (Der neue Roman vom Autor der Oliver-Hell-Reihe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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Bänke, fragte er sich.
    Langsam näherte er sich der Gestalt. Vor ihm kristallisierte sein Atem. Seine Taschenlampe hatte er natürlich auf dem Traktor vergessen. Er kniff seine Augen zu Schlitzen zusammen. Er erkannte einen Mann. Ohne Mantel, nur mit einem dunklen Troyer und einer Jeans bekleidet, saß er da, die Hände im Schoß zusammengelegt. An seinen Füßen trug er Halbschuhe.
    Das ungute Gefühl manifestierte sich zu einem handfesten Klos im Hals. Er schlich weiter und beobachtete die unheilvolle Gestalt. Man hätte eine Maus laufen hören können. So still war es plötzlich.
    „Hallo, Sie da. Geht es Ihnen nicht gut?“
    Er erhielt keine Antwort. Allen Mut musste er zusammennehmen, um den Mann an der Schulter zu berühren. Der Mann sackte zur Seite. Dem Gärtner verkrampften sich die Lungen. Er musste husten, bevor er einen erstickten Schrei ausstoßen konnte.
         *
    Carola Pütz wurde um viertel vor sechs unsanft vom Klingeln ihres Telefons geweckt. Es war stockdunkel. Marie bellte neben ihr. Zweimal. Solch ein Geräusch schien sie nicht zu kennen.
    „Alles gut, meine Kleine“, sagte sie und streichelte den Hund, der sich verlegen seine Schnauze leckte.
    Sie stand auf, fiel beinahe über ihre Hausschuhe und griff nach dem Telefon, was noch immer auf der Kommode neben der Türe lag.
    „Carola Pütz, guten Morgen“, sagte sie mit einem genervten Ton und erwartete die vertraute Stimme einer der beiden Rezeptionistinnen zu hören. Selbst für einen Anruf, der ihr irgendeine Veränderung im Tagesplan ankündigen sollte, war es viel zu früh.
    Nichts war zu hören. Keine Stimme. Kein Atmen.
    „Hallo?“
    Die Verbindung endete abrupt, Pütz hörte nur noch ein gleichmäßiges Tuten.
    „Blödmänner“, sagte sie verärgert. Sie tippte die Nummer der Rezeption ein, kurz drauf hörte sie die säuselnde Telefonstimme von Franziska Eichhorn: „Frau Doktor Pütz, was kann ich so früh am Morgen für Sie tun?“
    Pütz zögerte. „Sie haben mich nicht angerufen ?“
    „Nein, von hier hat niemand angerufen. Warum fragen Sie?“
    „Dann hat sich sicher einer der Klinikgäste verwählt und wollte nur nicht erkannt werden, weil es ihm peinlich war“, vermutete Pütz.
    „Ja, das passiert schon mal. Kann ich sonst noch etwas für Sie tun, Frau Doktor? Sie kennen ihren Tagesplan?“
    „Ja, vielen Dank, ich bin bestens versorgt, Frau Eichhorn.“
    „Sehr gut, dann bis später.“
    Pütz hielt noch einige Sekunden das Telefon in der Hand und starrte in die Dunkelheit. Marie lag auf dem Bett und beobachtete sie.
    „Mit dir muss ich mir etwas einfallen lassen“, sagte sie, nachdem sie sich auf das Bett gesetzt hatte. Der Hund drehte sich sofort auf den Rücken. Pütz kraulte ihr den Bauch.
    Wer hatte angerufen? Wer hatte versucht, in ihr Zimmer zu gelangen?
    Sie glaubte nicht an die Theorie, dass sich ein Klinikgast verwählt hatte. Zusammen mit den Anrufen tags zuvor ergab sich ein völlig anderes Bild. Womit hatte es zu tun? Mit dem belauschten Gespräch zwischen Frau Eichhorn und dem Fremden im Speisesaal? Mit ihren Kontakten zur Polizei in Plauen?
    Pütz kraulte weiter den Hund und versuchte, zwischen den Spalten der Schlagläden Licht von draußen zu erspähen. Noch war es dunkel. Der Hund musste sicher raus, schließlich war sie noch ein Welpe. Die mussten eigentlich ständig pinkeln. Und stubenrein konnte sie auch noch nicht sein.
    Sie begann , sich anzuziehen.
         *
    Bei der Ortseinfahrt nach Bad Elster wartete ein Streifenwagen auf die Kripo-Beamten aus Plauen. Die Kriminaltechniker und der Wagen mit der Gerichtsmedizinerin folgten in geringem Abstand.
    Der Streifenwagen lotste die drei Fahrzeuge durch den Ort und deutete auf Höhe des Heissensteiner Weges an, die Autos abzustellen. Kommissar Streiter stieg als Erster aus und schaute herunter zu dem kleinen Pavillon. In der frühen Morgensonne flatterte das rot-weiße Absperrband der Polizei und verkündete den Angekommenen, wo sich der Fundort der Leiche befand.
    „Der hat sich einen schönen Platz für seinen letzten Atemzug ausgesucht“, sagte Kommissar Schmidt, nachdem er neben seinen Kollegen an den Straßenrand getreten war.
    „Findest Du?“
    „Ja, es gibt sicher weniger romantische Eckchen zum Verrecken.“
    „Du sprühst heute wieder nur so vor Lebensfreude, Karl.“
    Karl Schmidt schaute zu den Technikern herüber. „Was erwartest Du um diese Uhrzeit? Wenn die Herren von der Kriminaltechnik mal ein wenig schneller machen

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