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Verlorene Träume (Windham-Reihe, Band 3) (German Edition)

Verlorene Träume (Windham-Reihe, Band 3) (German Edition)

Titel: Verlorene Träume (Windham-Reihe, Band 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Bold
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schweren Gegenstände herunter und warteten dann auf weitere Anweisungen.
    „Rose! Was ist denn nun? Willst du vielleicht Wurzeln schlagen?“
    Lornas Gesichtsfarbe war rot vor Anstrengung, als sie sich an einer der großen Truhen mit dem eingeschnitzten Wappen des Bluthundes zu schaffen machte.
    Schnell fasste Rose mit an, aber in ihrem geschwächten Zustand war sie keine große Hilfe. Als sie merkte, dass sie dem Gewicht der Truhe nicht gewachsen war, rutschte diese schon von der Ladefläche. Rose stolperte. Im nächsten Moment umfasste sie ein Arm von hinten, und sie wurde an eine starke Brust gezogen, während der andere Arm mühelos die Truhe zurück auf den Wagen stemmte.
    „Seid ihr des Wahnsinns? Seit wann verrichten Frauen Männerarbeit?“ Lord Hatfields tiefe Stimme ließ Lorna erzittern, und sie sank in einen demütigen Knicks. Rose hätte es ihr vermutlich gleichgetan, aber noch immer hielt der muskulöse Arm ihres Retters ihre Taille umschlungen. Seine Berührung brachte sie fast noch mehr aus dem Gleichgewicht, als es die herabstürzende Truhe getan hatte, nur war es unmöglich zu fallen, so fest hielt der Fremde sie an sich gepresst. Sie spürte seinen Atem an ihrer Wange, als er weitersprach, und es schien ihr, als sei dieser Mann das Zentrum des Universums – als drehte sich alles nur um ihn. Die Blicke sämtlicher Männer waren auf ihn gerichtet, die Wachen auf der Burgmauer standen stramm, und die Frauen wagten kaum, dieselbe Luft zu atmen wie er.
    Rose wünschte, sie hätte einen Blick in sein Gesicht werfen können, aber da er hinter ihr stand, und ihre Verletzungen noch immer bei jeder Bewegung Schmerzen verursachten, blieb ihr dies verwehrt.
    „Die Männer kümmern sich um die Ladung und das Gepäck, die Frauen machen sich in der Küche nützlich. Bereitet eine schnelle Mahlzeit für alle und bezieht dann Quartier“, wies er die Umstehenden an, während Rose betete, er möge sie nicht loslassen, denn ihre Knie waren weich wie Butter. „Und ihr zwei …“, er nickte Lorna zu und schob Rose ein wenig von sich weg, gab sie aber nicht frei, so, als spüre er ihre Schwäche, „… kümmert euch um mein Gemach. Macht Feuer, verstaut das Gepäck und bereitet mir ein Bad! Ihr findet Griffin in der Halle. Er wird euch alles zeigen.“
    Dann war er verschwunden, so schnell, wie er gekommen war, und Rose starrte seinem breiten Rücken nach, als er am anderen Ende des Burghofs den Männern weitere Befehle gab. Es kam ihr vor, als würden nicht nur wenige Meter, sondern ganze Welten zwischen ihnen liegen.
    „Das war knapp!“ Lornas Stimme zitterte. „Stell dir nur vor, was passiert wäre, wenn wir die Truhe beschädigt hätten. Gott behüte! Er hätte uns sicher ausgepeitscht!“
    Roses Blick hing noch immer an dem blonden Hünen, dessen breiter Rücken unter seinem ledernen Brustharnisch selbst im Zwielicht beeindruckend wirkte. Auch wenn ihr jede Erinnerung fehlte, sie wusste, einen Mann wie diesen hatte sie noch nie gesehen. Wie gut und zugleich aufregend es sich angefühlt hatte, von ihm berührt zu werden!
    „Du starrst ihn schon wieder an!“, fauchte Lorna und riss Rose mit sich. Mit geraffter Schürze eilte sie die wenigen Stufen hinauf, wobei sie fortwährend murmelte, wie viel Glück ihnen beschert gewesen war.
    „…Man weiß ja nie, wozu so ein Mann fähig ist!“
    „Nun hör aber auf! Denkst du nicht, dass die Leute bei allem, was sie über ihn berichten, vielleicht ein klein wenig übertreiben?“
    „Oh, das wirst du schon noch sehen! Ich sag dir eines, der König höchstpersönlich musste diese Gruppe von Männern zusammenstellen, denn keiner wollte freiwillig mit dem Bluthund gehen. Und sicher nicht, weil es hier spukt!“

    Alex spürte den Blick dieses Mädchens in seinem Rücken, als er die letzten Arbeiten überwachte. Er musste sie zu Tode erschreckt haben, als er sie so unerwartet von hinten gepackt hatte, aber ihm war keine andere Wahl geblieben. Die Truhe hätte sie verletzen können. Dennoch konnte er sich denken, dass seine Berührung die junge Frau, die gerade erst überfallen und verwundet worden war, entsetzt hatte.
    Er hatte ihr Zittern gespürt und ihre Schwäche, und eine unbändige Wut auf diejenigen, die ihr das angetan hatten, war in ihm aufgekeimt. Das Königreich war in einem jämmerlichen Zustand, wenn selbst am hellen Tag Frauen nicht mehr sicher waren. Sollte dies ungesühnt bleiben, nur weil es eine Magd war, die man derart zugerichtet hatte? Er

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