Verlorene Träume (Windham-Reihe, Band 3) (German Edition)
Seine Zunge teilte ihre Lippen, erkundete kühn ihren Mund und stieß Rose damit in ein Meer der Verlockung. Die Berührung seiner Hände durch den groben Wollstoff ihres Kittels zu spüren, sandte einen Schauer der Erregung durch ihren Körper. Das und seine starken Arme, die sie gefangen hielten, weckten in Rose den Wunsch, sich an ihn zu schmiegen, ihm noch näher zu kommen und ihn überall zu fühlen.
Als er ihre Brust umschloss, sein Daumen über ihre Knospe strich, wurde diese hart, und ihrer Kehle entstieg ein hungriges Seufzen. Alex’ Zunge spielte mit ihrer, neckte sie, und Rose konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Er hob ihren Schenkel an seine Hüfte und schob ihr den Stoff ihres einfachen Kleides bis über die Knie. Kalte Luft kroch unter ihren Rock, und Rose drückte sich näher an seinen warmen Leib. Sie zitterte, als er seine Hand weiter und weiter nach oben schob, ihr Gesäß umfasste und sich schließlich ihrer Weiblichkeit näherte. Er löste seine Lippen und sah Rose ins Gesicht. „Deine Wangen sind gerötet, deine Augen dunkel vor Lust und deine Lippen …“
Sie spürte ihre Lippen, feucht und geschwollen von seinem fordernden Kuss. Seine Worte entzündeten die Luft um sie herum, und langsam, beinahe quälend, streichelte sein Finger über ihre taubenetzte Blüte. Rose keuchte.
„Dies ist Erregung, Rose“, flüsterte er und zog seine Hand zurück, ließ ihr Bein hinabgleiten und gab ihre Brust frei. „Und was du nun fühlst, meine kleine Lügnerin, ist Furcht. Du fürchtest, ich könnte jetzt aufhören, nicht wahr?“
Wie ein Eimer eiskaltes Wasser rissen seine Worte Rose aus diesem köstlichen Strudel neuer Gefühle. Er hatte recht, es war ihm tatsächlich gelungen, sie ihren Ärger über ihn vergessen zu lassen und in ihr den Wunsch nach seiner Berührung zu wecken, aber Rose hatte nicht vor, ihm diesen Sieg zu schenken.
„Das Einzige, was ich fürchte, Mylord, ist, dass Ihr den Verstand verloren habt! Und jede Moral!“, schrie sie und riss sich los. Sie stemmte die Hände in die Hüfte und bedachte ihm mit ihrem wütendsten Blick. Mit aller Macht versuchte sie, das eben Erlebte aus ihren Gedanken zu verbannen und sich darauf zu konzentrieren, dass er ein Scheusal war. Zur Sicherheit wich sie noch weiter zurück, aber Alex folgte ihr.
„Moral macht einen nicht satt und füllt einem nicht die Börse.“ Er hinderte sie daran, sich weiter zurückzuziehen, indem er sich eine Strähne ihres Haares um die Hand wickelte. „Alles im Leben hat seinen Preis, kleine Rose. Wie gedenkst du, mich für deine Rettung zu bezahlen?“
„Was? Ihr könnt nicht ernsthaft etwas von mir verlangen?“
Ihre Empörung schien Alex nicht einmal aufzufallen, denn er spielte unbeeindruckt weiter mit ihrem Haar.
„Du denkst also, ich müsste dir die Unterbringung in dieser Burg, deine Verpflegung und das Bett, in dem du schläfst, ohne jede Gegenleistung zur Verfügung stellen?“
„Nun … ja!“
Wieder dieses Lachen, welches Roses Abwehr so mühelos durchbrach, dass sie am liebsten selbst gelächelt hätte. Seine Augen funkelten, als hätte er großen Spaß an dieser Unterhaltung, und seine Nähe tat ihr Übriges, Rose zu verwirren.
„Du könntest ein klein wenig Dankbarkeit zeigen“, schlug Alex vor.
„Dankbarkeit? Ihr habt mich entführt, Mylord! Niemand hat mich gefragt, ob ich mit Euch hierherkommen will, und ich arbeite für meinen Unterhalt.“
„Dann nehme ich an, dass du jede Aufgabe, die dir übertragen wird, übernimmst?“
„Ihr stellt mir eine Falle, Mylord, aber ich bin nicht dumm! Ich werde tun, was Ihr verlangt, aber nicht das Bett mit Euch teilen!“
„Wie du willst, Rose. Es gibt Alternativen – den Tisch, den Fußboden …“
Die Ohrfeige, die sie ihm versetzte, überraschte sie beide, aber Rose hatte ihre Sinne schneller wieder beisammen. Ehe Alex seine pochende Wange befühlen konnte, hatte sie ihren Rock gerafft und die Flucht ergriffen. Sie hastete über das unebene Pflaster, duckte sich in einen Durchgang und eilte eine schmale Treppe hinauf, durch die erstbeste Tür und den langen, dunklen Korridor entlang. Erst, als sie sicher war, dass sie nicht verfolgt wurde, ging sie langsamer.
„Vater wird ihn umbringen, wenn er es wagt, mir noch einmal zu nahe zu kommen“, murmelte sie gedankenverloren vor sich hin.
Kapitel 8
Dover
D er Gasthof am Hafen war um die Mittagszeit gut gefüllt. Devlin hob seine Arme, um seinen Vater, der gerade eingetreten war,
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