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Vermächtnis der Schwerter Tausendsturm

Vermächtnis der Schwerter Tausendsturm

Titel: Vermächtnis der Schwerter Tausendsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Rothballer
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Blut rann Arton in den Mund, und er verschluckte sich.
    Megas wartete geduldig, bis der Hustenanfall vorüber war. Schließlich wiederholte er ruhig und selbstzufrieden seine Frage. »Wo ist dein Bruder, Arton?«
    »Was weiß ich denn?«, antwortete Arton hasserfüllt. »Wahrscheinlich ist er geflohen, der elende Feigling. Möget ihr beide für immer im Feuer des Xelos schmoren!« Er spuckte etwas blutigen Speichel ins Gras.
    »Arden kann nicht fliehen, alle Ausgänge sind bewacht.« Megas’ Selbstgefälligkeit war unerträglich. »Er muss noch in der Schule sein. Deshalb stellt sich mir die Frage: Was macht er dort? Hat er einen Plan? Oder ist er tatsächlich nur feige?«
    Arton stöhnte und betastete sein Gesicht. Blut troff von seinem Kinn. Er schwieg.
    »Nun, vielleicht können wir deine Kooperationsbereitschaft etwas vergrößern!«
    Er winkte, und aus der Dunkelheit hinter ihm trat eine Gestalt, die die ohnmächtige Tarana unsanft hinter sich herschleifte. Der große Mann, ganz in schwarzes, vielleicht auch dunkelblaues Tuch gehüllt und mit kohlegeschwärztem Gesicht, richtete Tarana auf und rüttelte sie, bis sie anfing, sich zu regen.
    »Tarana!« Arton versuchte aufzustehen, doch der stechende Schmerz in seinem Kopf zwang ihn wieder in die Knie. »Tarana, warum bist du nicht weggelaufen? Bei den Göttern, warum bist du hier, warum nur?« Verzweiflung schnürte ihm die Kehle zu.
    Tarana blickte sich verwirrt um und erkannte schließlich Arton vor ihr am Boden. »Was haben sie mit dir gemacht?« Sie biss sich vor Schreck auf die Unterlippe. »Bei allen Dämonen der Unterwelt, was haben wir dir denn getan, Megas? Zuerst Derbil und jetzt auch noch Arton?«
    »Nun, du hast mir eigentlich gar nichts getan«, entgegnete ihr der Verräter, »und Derbil auch nicht, mit Ausnahme dessen, dass ihr oft sehr unfreundlich mir gegenüber wart.« Megas lächelte ausdruckslos. »Bei unserem jungen Meister hier verhält es sich etwas anders. Nun, wie soll ich sagen, seine Familie hat mächtige Feinde. Jetzt aber genug der Erklärungen, die euch ohnehin nichts mehr nützen werden.«
    Er wandte sich an den zusammengesunkenen Arton. »Ich kenne natürlich euer kleines Geheimnis, Arton. Bajula in ihrer Güte führt die Liebenden zusammen, nicht wahr?« Wieder dieses widerliche Lächeln. »Wie ist es jetzt um deine Gesprächigkeit bestellt?« Er zückte einen bereits blutverschmierten Dolch und packte Taranas linke Hand. Fast liebevoll strich er über den kleinen Finger der erschrockenen Istanoit, die von den starken Armen des Assassinen hinter ihr unerbittlich festgehalten wurde. »Du musst wissen, ich tue das nicht gern. Mir liegt nichts am Zufügen von Schmerzen. Ich schrecke aber auch nicht davor zurück, falls es nötig werden sollte. Also, wo ist Arden, und was hat er vor?«
    »Lass sie doch in Ruhe!«, schrie der junge Erenor in wütender Verzweiflung. »Ich weiß nicht, wo er ist! Er ist bestimmt geflohen. Sie hat gar nichts damit zu tun, lass sie gehen, ich schwöre dir, dass ich die Wahrheit sage …!« Ein schriller Schrei durchschnitt die Nacht. Arton verstummte entsetzt. An Taranas linker Hand fehlte der kleine Finger. Seine Gefährtin krümmte sich vor Schmerzen und wimmerte leise.
    »Hör auf, bei den Göttern!«, schrie Arton. »Ich weiß nichts, ich würde dir sagen, wenn ich etwas wüsste, wirklich, ich …« Er krächzte nur noch und begann, mit seinen Fäusten das Gras niederzuschlagen. »Ich würde alles tun, um sie zu schützen, wirklich alles.« Er ließ den Kopf sinken und starrte auf seine Fäuste.
    »Von diesem bemitleidenswerten Mann werden wir wohl nichts mehr erfahren!«, sagte Megas ungerührt zu den anderen. »Schnappt euch ein paar Fackeln und beseitigt alle Spuren, Blut, Waffen, Pfeile und so weiter. Es darf nichts darauf hinweisen, dass die Schule überfallen wurde. Und stapelt die eine Hälfte des Brennmaterials an der Hauswand, das andere werft durch die Fenster ins Innere! Vorsichtig, ich habe keine Lust, von Arden überrascht zu werden. Sobald alles fertig ist, schaffen wir die beiden hier«, er deutete auf den immer noch knienden Arton und Maralon, der regungslos neben ihm lag, »in die Schule und zünden sie an. Entweder Arden kommt dann heraus, oder er wird eine wirklich heiße Nacht verbringen.« Megas lachte.
    Die Assassinen machten sich still und rasch ans Werk. Zwei blieben neben Megas stehen. »Sollen wir den Verwundeten und das Weib umbringen?«, fragte einer.
    »Nicht nötig, das

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