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Vermächtnis der Sünder: Die Kinder des Einen (German Edition)

Vermächtnis der Sünder: Die Kinder des Einen (German Edition)

Titel: Vermächtnis der Sünder: Die Kinder des Einen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Merkel
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sage, ich habe mich entschieden!«
Erneut blitzten Kampfesmut und Entschlossenheit in den blauen Augen der jungen Tousard. Ihr Körper straffte sich.
»Ich habe mich für mein Schicksal entschieden. Ihn zu retten ist meine Pflicht.« Celena sah zu dem alten Hüter Terzios hinüber. »Was denkt ihr als der leibliche Vater Luteks?«
»Es ist auch meine Pflicht!« Der Alte neigte demütig den Kopf.
Keiner der Anwesenden reagierte. Die letzten Worte Celenas waren vermutlich nicht gänzlich zu ihnen durchgedrungen.
»Unsere Pflicht!« ergänze Wilna knapp.
Überrascht von Wilnas Aussage fasste Belothar einen Entschluss. Auch er musste eine Entscheidung treffen, das wurde ihm klar. Unsicher erhob er sich von seinem Stuhl, trat zu Celena und ging vor ihr in die Hocke. Er wollte in diesem Moment kein König sein, sondern einfach nur ein Mann in Augenhöhe mit seiner Freundin. Er liebte sie und er würde alles für sie tun. Er konnte es ihr nur nicht sagen. Doch seine Augen sprachen Bände.
»In falschen Händen ist Lutek für uns alle eine Gefahr«, seufzte er. »Sagt mir, Celena! Glaubt ihr, dass sein Leben mehr wert ist, als das Leben Tausender von anderen?«
»Wenn wir nicht gewillt und in der Lage sind, einen zu retten, können wir auch die vielen Tausend anderen nicht retten«, konterte sie.
Belothar nickte, schaute zu Boden, um dann wieder in ihre klaren blauen Augen zu blicken. »In Ordnung. Ich bin dabei! Lasst uns ein Menschenleben retten!«
»Ich werde euch nicht begleiten können«, erklang gleich darauf Wilnas Stimme. »Meine Zeit ist um!« Sie stand von ihrem Stuhl auf und wandte sich an den alten Hüter neben ihr.
»Ihr Terzios, ihr habt noch einiges zu vollbringen.«
Sie ergriff beide Hände des Alten. Ein weißes, helles Licht durchflutete Wilnas Körper und sprang wie ein Funke auf Terzios über. Es kroch durch Mund und Nasenöffnung in ihn hinein. Einen Lidschlag später war es verschwunden. Es war ein Geist, eine Seele des Lichts, der in Wilna gewohnt und sie über ihren Tod hinaus am Leben erhalten hatte.
»Einen toten Körper kann er nicht lange in dieser Welt halten, aber einen Lebenden vielleicht«, sprach die alte Magierin nun mit gebrochener, altersschwacher Stimme. »Sagt Lutek, das ich mich in eurer Liebe geirrt habe und das ich darüber froh bin«, fügte sie zu Celena gewandt hinzu.«
Die ergraute Magierin lächelte ein letztes Mal, dann erstarb der Funken des Lebens in ihren Augen. Schlaff sackte ihr Körper in den Stuhl zurück.
»Wilna«, schrie Celena bestürzt auf und sprang hoch.
Belothar schoss aus seiner hockenden Stellung und eilte, mit Celena zu der reglos sitzenden. Sie konnten nichts mehr für die alte Magierin tun. Wilna war gegangen und diesmal für immer.
Betroffenes Schweigen hüllte den Raum ein.
Der Tod der mütterlich wirkenden Magierin hing allen in den Knochen. Es war nicht leicht, sich unmittelbar nach dem Verlust eines lieb gewordenen Wesens, den unabdinglichen Dingen zuzuwenden. Doch die Zeit drängte. Celena dreht sich um und schritt zurück zu dem Kamin.
Mit Trauer in den Augen starrte sie in die Flammen.
»Was gedenkt ihr zu tun?« trat Belothar fragend an sie heran.
Sie deutete stumm auf den runden Tisch. Neben Thiamets Buch lagen die osgosainischen Dokumente.
»Was ist damit?«
»Habt ihr es gelesen?«
»Nein! Sollte ich?«
»Ihr solltet sie lesen, ja. Sie enthalten Anweisungen an eine gewisse Malaine, wie sie mit Lutek umgehen sollte. Durch sie wollten sie ihn im Auge behalten. Als es anscheinend soweit war, ihn zu übernehmen, weigerte sich Malaine ihren Schützling herauszugeben. Man setzte ein Dokument als Druckmittel gegen Malaine auf. Lutek bekam von ihr den Auftrag es zu stehlen. Es war eine Falle, in die beide hineintappten. Letztendlich hatte Malaine ihn verraten, um sich selbst zu retten.«
»Ich sollte mir tatsächlich ein genaueres Bild machen«, knurrte der König bitter. Nachdem er es gelesen hatte, nahm er das Pergament stirnrunzelnd in Augenschein. Das Siegel war mit dem Wappen der Osgosaianer gekennzeichnet. Zwar mitten durchgebrochen, doch es gehörte eindeutig dem Reich. Neben dem Wappen erkannte er ein weiteres, welches kleiner gehalten war. Unweigerlich starrte er daraufhin Celena an.
»Das Siegel stammt von den osgosainischen Hütern. Sie hatten in all der Zeit gewusst, wer Lutek war?«
»Das ist daraus zu schließen«, murmelte Celena.
»Als Lutek flüchten konnte und sich in Giret versteckt hielt, hatten die osgosainischen Hüter ihren Trumpf

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