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Vermächtnis der Sünder: Die Kinder des Einen (German Edition)

Vermächtnis der Sünder: Die Kinder des Einen (German Edition)

Titel: Vermächtnis der Sünder: Die Kinder des Einen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Merkel
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bläkte Belothar misstrauisch über den Tisch hinweg. »Und was ist mit dem Kerl am Hafen? Was hatte er gesagt?« fügte der König hinzu.
Celena holte tief Luft. Beim Ausatmen entrann sich ein schwerer Seufzer der Kehle. »Wenn man es so will, hat er mich eingeladen! Vermutlich eine Falle, die ich nicht umgehen kann.«
»Großartig! Ihr wollt also freiwillig in die ausgelegte Schlinge laufen?« ließ sich Thorgrims tiefbrummige Stimme hören. »Das lass ich nicht zu!«
»Was auch immer mich dort erwartet. Ich muss dorthin, Thorgrim.«
Das leise knisternde Geräusch einer sich entzündete Pfeife machte sich bemerkbar. Kringelnde Rauchwölkchen schwebten durch den Raum und lösten sich in wabernden Schlieren auf. Terzios saß Celena gegenüber auf der Tischplatte und beobachtete das Treiben vor sich.
Er kratzte sich überlegend an dem Kopf.
»Wenn ich mich nicht irre, hat mein Bruder Morco dort einen kleinen Stützpunkt. Es ist ein größeres Landhaus mit ausgedehntem Kellergewölbe. Sein eigentliches Hauptquartier befindet sich woanders. Und Lutek wird mit aller Wahrscheinlichkeit weder im Landhaus noch im Hauptquartier zu finden sein. Ich vermute ihn in Osgosai. Dort alleine hinzugehen ist meiner Meinung nach, nicht vorteilhaft.«
»Welchen Vorschlag habt ihr, alter Mann?« mischte sich Kelthran ein. Sein sarkastischer Unterton war durchaus herauszuhören. »Kommt mir nicht damit, dass die Bruderschaft ihn erneut befreien soll.«
»Was soll das heißen?«, fragte Celena stirnrunzelnd.
»Das heißt, verehrte Celena, das die Assassinengilde ihm schon bei seiner ersten Flucht half. Das sind meine Informationen dazu.«
Kelthran schaute verhalten zu Terzios hinüber. »Und die große Preisfrage lautet: Auf wessen Geheiß wurde es veranlasst?«
Terzios ließ sich nicht durch den Elf provozieren. Stumm paffte er an seiner Pfeife. Celena ergriff verunsichert ihren Becher, der vor ihr auf dem Tisch stand. Sie starrte hinein, bevor sie sich den Wein in einem Zug hineinschüttete.
»Nein! Sie rechnen nur mit mir!« flüstert sie nachhinein.
»Und vermutlich die Assassinenbrüder. Alle lauft ihr in die Falle und schmückt sie mit den hübschen Leichen von Menschen und Elfen.«
»Es gibt etwas, mit dem sie nicht rechnen werden«, ließ Terzios verlauten und deutete mit der Pfeifenspitze in die Luft.
»Was soll das sein, alter Mann?« war Kelthrans neugierige Frage.
»Die Frage stelle ich mir auch gerade, zumal …« Belothar blickte zu Kelthran, »… mein Vertrauen in die Meuchelmörder nicht unbedingt überschwänglich zu nennen ist.«
»Oh! Ihr scheint jedoch nicht abgeneigt, mich zu mögen« bemerkte Kelthran spitz und blinzelte dem König anzüglich zu.
Angewidert verzog Belothar sein Gesicht. »Ich bevorzuge Frauen, Elf«, zischte er.
»Es gibt jemanden unter uns, der mehr wert ist, als ein Dutzend von Meuchelmörder oder einer Einheit menschlicher Soldaten«, störte Terzios die Unterhaltung. Um seine Mundwinkel zeichnete sich ein geheimnisvolles Lächeln, als die Gefährten sich fragende Blicke austauschten.
»Aye! Da kann nur ich mit gemeint sein«, brummte Thorgrim. »Ich alleine messe mich schon mit einem Dutzend Menschen. Genau! Wir heuern in Äldrosam weitere zwanzig Zwerge an. Das müsste ausreichen.«
»Nein, Herr Zwerg. Ihr seid nicht gemeint. Tut mir Leid. Auch wenn ich es euch und euren zwergischen Kameraden eher zutraue, gegen eine Legion Horsocks zu kämpfen, als eine vollständige Armee menschlicher Soldaten.«
Terzios Augenbrauen tanzten belustigt auf und ab.
»Immerhin«, brüstete sich Thorgrim, während seine Brust stolz anschwoll.
»Ich rede viel eher von meiner bezaubernden Begleitung. Ich hoffe nur, die Wunde des Pfeils hat sie nicht zu sehr geschwächt.«
Just in dem Augenblick trat wie gerufen Sebyll herein. Sie musste die letzten Worte vernommen haben. Ihr Gesicht zeigte ein misstrauischen Ausdruck an. Ihre graugrünen Seelenfenster schmälerten sich, sodass der Blick etwas Raubvogelartiges an sich hatte.
»Ich kann nicht glauben was ich eben vernommen habe. Das ist nicht euer Ernst«, zischte sie Terzios an und schürzte wütend ihre Lippen. »Denkt ihr wirklich, ich, würde …« Sie stockte aufgebracht.
»Es war euch klar, das dieser Tag kommen würde, als ihr beschlossen habt, mit mir zu ziehen. Zulange habt ihr im Schatten des Vergessens gelebt. Es wird Zeit!«
Die blonde junge Frau blickte niedergeschlagen zu Boden. Wie weggeblasen war ihre anfängliche Wut. Anstelle trat ein wenig

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