Vermächtnis der Sünder: Die Kinder des Einen (German Edition)
es geschehen und erwiderte ihre Liebkosungen.
Ihre Hand bewegte sich auf seinem Bauch entlang, strich die Konturen seiner Muskeln nach, um dann in untere Regionen vorzustoßen. Seine Männlichkeit von ihrer zärtlich verspielten Berührung ertastet, bäumte sich in Erregung auf. Jetzt gab Belothar endgültig seine Bedenken auf.
Er begann die Frau, die sich in sein Bett geschlichen hatte und über ihn stieg, zärtlich zu erforschen. Tastend und kostend gab sich Sebyll ihm vollends hin, nachdem er sie wild entschlossen packte, sich aufbäumte und unter sich zog. Die Heftigkeit des Gebens und Nehmens lag in diesem einen Akt. Feurige Glut übermannte Belothar, als sie sich schlussendlich vereinten. Er wollte sich von ihr zurückziehen, das Gefühl des süßen Schmerzes fühlen. Sebyll ließ es nicht zu. Sie umschlang ihn mit ihren langen Beinen, hielt ihn fest und krallte sich sanft in sein Fleisch.
»Lass dich fallen«, hauchte sie.
Belothar keuchte auf und ließ sich gehen. Für einen Moment vergaß er das Nirgendwo. Den Höhepunkt auskostend, in völliger Glückseligkeit, versuchte er jede winzige Zeit davon zu genießen.
Schweißgebadet und schwer atmend ließ er sich auf Sebyll absinken. Er schloss die Augen und schmiegte sich an sie. Sebylls Arme legten sich um ihn, ihre Finger glitten durch sein Haar.
»Ich hatte Morena für einen Moment geliebt«, gab Belothar ihr gegenüber zu.
»Sicher, du hattest losgelassen. Liebe und Hass sind leicht miteinander zu verwechseln«, philosophierte Sebyll.
Der König murmelte etwas Unverständliches, bevor er deutlicher wurde. »Danke für diesen wunderbaren Moment.«
»Es muss nicht bei dem Einen Mal bleiben«, lächelte Sebyll verheißungsvoll.
»Bist du dir sicher? Was hast du empfunden?«
»Dich! Deine Wärme! Immerhin ein guter Anfang.«
Losgelöst von all der Sorge, Plackerei und den Dunklen Anderen kuschelte sich Belothar an sie.
* * *
Einige Räume weiter hatte sich Celena wieder zu ihrem schlafenden Geliebten ins Bett gelegt. Er lag mit dem Rücken zu ihr. Sie stützte sich auf ihren Arm und beobachtete jede seiner Regungen.
»Du könntest mich vermutlich bis zum Morgengrauen anstarren und wirst es nicht leid«, sagte Lutek unerwartet.
»Du bist wach?«
»Ja. Deine Blicke, die auf mir ruhten, hatte ich gespürt.«
Lutek drehte sich zu Celena um. »Du hast doch nicht etwa Angst mich zu berühren?«
»Ich denke, dass es umgekehrt ist. Du hast Angst!«
»Nein … das ist mir egal. Wir finden eine Lösung. Und wenn es die einzige Möglichkeit ist, dann teile ich dein Schicksal.«
»Du wirst diesen Gedanken sofort wieder vergessen.«
Celenas Antlitz nahm einen Ausdruck unvorstellbaren Erschreckens an.
»Sag es niemals wieder! Hörst du? Nie wieder!«
Lutek lächelte versöhnlich. »Versessen bin ich ganz und gar nicht drauf. Ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, was ich für dich auf mich nehmen würde.«
Wie ein verwundetes Tier blickte sie auf ihn.
»Genau das ist es. Und ich habe Angst um dich.«
»Liebes, ich bin hart im Nehmen. Jedoch muss ich erkennen, dass du nicht so ernst und hart bist, wie du dich anfänglich zeigtest. Das deutet nur auf eines hin – wir ergänzen uns.«
Celena musste unwillkürlich darüber lächeln. Ihr Gefährte hatte sicherlich recht mit dem, was er gerade sagte. Beide hatten sie das vorgegeben, was sie nicht sind. Jeder von ihnen wusste um die Stärken und Schwächen des anderen. Sie passten zusammen, wie zwei zusammengefügte Teile eines zerbrochenen Gegenstandes.
»Was ist? Kommst du jetzt zu mir, bevor ich wahnsinnig werde?«
Celenas Lächeln wurde zu einem Kichern, was sofort erstarb. Ernst schaute sie Lutek an.
»Was gibt es noch?«, wollte der Fuchsrote wissen.
»Es ist …« Celena war es unmöglich zu Ende zu reden.
Luteks Augen wurde schmal.
»Du hast die Befürchtung, dass ich das Geschehene wegkuscheln möchte? Nein, das will ich mit Sicherheit nicht. Andererseits, es macht vieles Vergessen, wenn man sich der Lust hingibt, das ist wahr.«
»Was dir widerfahren ist, Lutek …«, begann Celena erneut und presste ihre Lippen zusammen.
»Es war schlimm! Ich hatte Schlimmeres erlebt.« Lutek blinzelte.
Er hatte über sein früheres Leben nie gesprochen, darüber wie er zu Malaine kam. Wie der Stich eines Dolches schmerzte die Erkenntnis in Celenas Herzen. Was es auch war - was ihm zugestoßen war, es wog schwer. Er schien ihre Gedanken erraten zu haben.
»Irgendwann erzähle ich dir, was passierte.«
Sie nickte, ihre
Weitere Kostenlose Bücher