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Vermächtnis der Sünder: Die Kinder des Einen (German Edition)

Vermächtnis der Sünder: Die Kinder des Einen (German Edition)

Titel: Vermächtnis der Sünder: Die Kinder des Einen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Merkel
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Celenas Zähne erstrahlten, als sie ihren Mund zu einem Grinsen verzog. Gönnerisch schob sie den Teller mit dem Käse Belothar zu.
»Dazu ein paar Trauben? Im Ganzen vergoren. Die Küche Rotsteins hat einiges anzubieten.«
»Warum nicht«, antwortete der König und setzte sich.
»Könnt ihr nicht schlafen?«
Celena brummte auf. »Ich habe gut geschlafen, wurde aber geweckt.«
»Wieder Albträume?«
»Nicht unbedingt einen Albtraum! Er war anders, beunruhigend und doch nicht schlimm.«
»Erzählt!«, nuschelte Belothar mit halb vollem Mund.
»Ich sah einen Thron. Er war leer und stand in einem riesigen Saal. Viele andere Plätze standen im Halbkreis herum und waren genauso wenig besetzt.«
Ratlos hob Belothar seine Brauen hoch. »Und?«
»Nichts weiter. Das war alles, was ich träumte.«
Celena zuckte mit ihren Schultern und schob sich ein Stück des herzhaften Käses in ihren Mund.
»Seltsam. Die Art von Traum passt nicht zu denen, die wir sonst von den verdorbenen Kreaturen träumen.«
»Lutek murmelte im Schlaf«, seufzte Celena. »Ich vermute, dass es seine Vision war, die er wieder geträumt hatte. Ich ließ ihn schlafen. Er meinte, die Träume und Visionen kommen aus dem Nichts und er erhoffte sich, dass er den Göttlichen dadurch erreichen könnte.«
Verspielt warf Belothar eine vergorene Traube in die Luft, schaute hinterher und öffnete kurz vor ihrer Landung den Mund. Er genoss die süße alkoholträchtige Frucht.
»Wir können es jedoch nicht in dem Maße kontrollieren wie die Magier«, knurrte er, während er das Messer nahm, um sich ein wenig von dem Käselaib abzuschneiden. »Der Weg, den die Magier nehmen, der kann tödlich verlaufen.
»Unsere Methode muss gelingen«, konterte Celena.
»Habt ihr einen Plan?«
Celena rieb sich mit ihrer Hand müde über ihr Gesicht.
»Ich bin mir nicht sicher. Zumindest ist er nicht ausgereift genug, um diesen auszuführen.«
Ein grunzartiger Ton schreckte im nächsten Augenblick Belothar auf. »Was war das?«
Wie zur Antwort folgte ein schmatzendes Geräusch, auf dem ein leises Brummeln folgte.
»Das habt ihr doch auch gehört«, flüsterte der König Celena zu.
Celena lächelte belustigt. Sie deutet auf einen Stuhl, der ihr gegenüberstand, nahm die Kerze und leuchtete dorthin. Zusammengesunken saß dort eine kleine feuerrothaarige Gestalt, dessen langer geflochtener Bart liebevoll den Stuhl umarmte.
»Da ist das Ungeheuer, Majestät. Thorgrim verdaut gerade seinen letzten Schluck Bier.«
Angewidert rümpfte Belothar seine Nase. »Wie kann man nur derart viel in sich hineinkippen?«
»In der Taverne Thelerms zeigtet ihr weniger Abneigung zu dem Bier und Thorgrim«, bemerkte Celena grinsend, als sie den Ausdruck Belothars gewahr wurde.
»Das war etwas anderes«, murmelte Belothar, sich ertappt fühlend. »Was nun?«, suchte er das Thema in andere Bahnen lenkend.
»Wir warten natürlich auf eine Eingebung.«
Celena wandte sich sitzend nach hinten. Suchenden Blickes auf den Küchentresen fanden ihre Augen, was sie begehrte. Lächelnd nahm sie das Gefäß an sich. Erstaunt hob Belothar eine Braue an.
»Bier? Ich wusste nicht, dass ihr Bier mögt.«
»Mögen ist übertrieben.«
Sie schob den Weinkelch beiseite, nahm sich den Krug, der neben Thorgrims stand, und goss den Inhalt des Gefäßes hinein. Die schäumende Oberfläche aus prickelnden Samtartigen Schaum grüßte regelrecht über den Rand des Kruges hinweg. Celena betrachtete kurz die weiße blubbernde aus winzigen Bläschen entstandene Masse.
»Es gibt nicht viel, das es mit einem frischen Bier aufnehmen kann, außer ein Lächeln.«
Kaum gesprochen tauchte sie ihre Nase in die Schaumkrone ihres Bieres und kicherte.
»Seltsame Art, Bier zu trinken«, lachte Belothar, der sie beobachtete.
Der frische, herbe Biergeruch schien die Nase des Zwerges erreicht zu haben, der sich ruckartig aufrichtete.
»Bier! Ich rieche Bier!« Irritiert blickte er auf die am Tisch sitzenden.
»Seltsam, ich hatte geträumt, ihr wolltet in das Jenseits wandern. Oder habe ich das nicht geträumt.«
»Richtig, wir hatten darüber geredet«, lächelte Celena.
»Es heißt, ihr Zwerge seid dazu nicht imstande. Ihr könnt nicht träumen, geschweige einfach mal dorthin spazieren, wie es die Magier vollbringen.«
»Ist klar, Belothar!«, brummte Thorgrim. »Es gab mal einen verrückten Zwerg«, begann der Zwergenkrieger. »Er war aus der Adelskaste. Ich habe den Namen vergessen. Aye. Jedenfalls setzte er sich in einen seiner wertvollen Sammlungen

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