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Vermächtnis der Sünder: Die Kinder des Einen (German Edition)

Vermächtnis der Sünder: Die Kinder des Einen (German Edition)

Titel: Vermächtnis der Sünder: Die Kinder des Einen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Merkel
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auszumachen, diese Tür.«
»In der Tat zwergischer Herkunft«, knurrte Thorgrim und starrte auf die Steintür, die akribisch und ohne jegliche Fugen und Rillen dort eingepasst war.
»Gehen wir!«, meinte Celena.
»Es gibt ein winziges Problem. Ich habe weder Hebel noch einen Knauf gefunden um sie zu öffnen«, erörterte Lutek, bevor seine Geliebte gegen die Tür lief.
»Ich sagte doch, zwergischer Herkunft«, knotterte Thorgrim.
Er lief zur rechten Seite der Steintür und betrachtete sie eingehend. Dann schritt er den Gang zurück, nahm dahin gehend Maß und raste als rothaariger Fellball direkt auf die Wandtür zu.
Begleitet von einem überirdisch klingenden zwergischen Kriegsschrei, warf Thorgrim seinen Körper mit aller Wucht der Tür entgegen. Sie bewegte sich und gab insofern nach, dass sich ein Spalt auftat.
»Eine Drehtür!« erstaunte sich Belothar.
»Helfen wir unserem kleinen Freund«, grinste Terzios, sich die Hände reibend. Gemeinsam drückten sie das schwere Portal zurück.
Thorgrim jedoch, seiner euphorischen zwergischen Natur folgend, trat mit aller Kraft in dem unteren Bereich zu. Die Tür schwank vollends auf und der kleine Krieger sprang jaulend auf einem Bein entgegengesetzt zurück in den Gang.
Belothar schaute grinsend zu dem hüpfenden Zwerg.
»Hatte ich es nicht gesagt! Da habt ihr es, im Kreis tanzende Zwerge.«
Ihre Waffen zückend, betraten sie gemeinsam den gigantischen Raum dahinter, stockten allerdings in ihren Bewegungen.
Es war nicht nur der bestialische Gestank, der sie davon abhielt, den Raum zu stürmen. Vor ihnen lag ein blutiger Teppich, durchwirkt mit Gliedmaßen, entstellten Körperteilen und Haufen von nicht mehr zu erkennenden Fleischfetzen. Nichts von alldem ähnelte annähernd irgendwelchem Getier noch Zwerg, Elf oder Mensch.
»Fantastisch«, knurrte Thorgrim. »Wir stehen in der Speisekammer eines Irrsinnigen.«
Er deutete voller Ekel mit seiner Kriegsaxt auf die vom Wahnsinn gekennzeichneten Anhäufungen halbverwester Schädel und abgenagter Knochen.
»Und der Irrsinnige steht mittendrin«, zischte Lutek.
Mittig in dem blutigen Gemetzel kniete zitternd ein Zwerg vor einem hochaufgerichteten Mann. Die Altwirkende Gestalt war in eine leinengewebte Robe gekleidet. Einen Stab, dessen Spitze ein mächtiger Kristall zierte, kennzeichnete ihn dahin gehend als Magier. Seine Hand gegen den Knienden gerichtet, murmelte er Worte vor sich hin.
Er hatte die Ankömmlinge nicht bemerkt. Celena hob ihre Schwerter an, bereit loszustürmen. Doch Belothars Stimme kam ihr zuvor.
»Hört auf!«, brüllte er befehlend durch die Halle des Gemetzels.
Augen rollend hielt die Kriegerin inne. Den Vorzug eines Überraschungsangriffs hatte der König damit verwirkt.
Die recht hagere Gestalt des Magiers drehte sich langsam um. Er schien keineswegs überrascht zu sein. In seinem Blick lag unheimliche Trägheit und seine Stimme klang schläfrig.
»Gibt es etwas, was ich für meine Gäste tun kann? Ich biete euch Macht an. Vielleicht sucht ihr lieber nach Lust oder gar Leid? Ich kann euch beides geben.«
In dem bleichen Gesicht regte sich kein Muskel.
»Ein Niederträchtiger«, entfuhr es Terzios.
In seiner rechten das Schwert haltend, schoss aus der augenblicklich vorgestreckten linken Hand ein bläulicher Blitz, der sich Richtung des Magiers bewegte.
»Warum gleich so wütend? Lasst uns reden«, sprach der Magier unbeeindruckt von dem Wettergeleuchte, das Terzios abfeuerte.
»Ich biete euch meine Macht an. Wobei mein Meister viel mehr aufzuweisen hat. Hört mich an!«
Celena winkte ab. Sie wollte sich nicht auf Verhandlungen von Niederträchtigen einlassen. Mit solchen Wesen hatte sie genug Erfahrungen gesammelt, um zu wissen, dass sie damit ihre Opfer einfingen.
Sie gab Lutek ein Zeichen, der etwas abseitsstand und seinen Bogen bereithielt. Kurzerhand surrte ein Pfeil zielsicher in das rechte Auge des Magiers. Anstatt wie ein Sack umzufallen, ruckte sein Haupt ein wenig nach hinten. Still und ohne weitere Worte nahm dieser den im Auge steckenden Pfeil und zog in einfach heraus.
»Das bedeutet nichts Gutes«, brummte Belothar.
»Wir verhandeln nicht«, brüllte Celena auf und lief mit erhobenen Schwertern auf den Niederträchtigen zu, der sich zu verwandeln begann. Sein Körper schien aufzuplatzen. Muskeln wuchsen, formierten sich zu etwas Unwirklichen und zerrissen seine Bekleidung. Nur wenig später stand ihnen eine grünlich pulsierende Monstrosität gegenüber, die sie mit glutfeurigen Augen

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