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Vermächtnis der Sünder: Die Kinder des Einen (German Edition)

Vermächtnis der Sünder: Die Kinder des Einen (German Edition)

Titel: Vermächtnis der Sünder: Die Kinder des Einen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Merkel
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Kreaturen mit einem wuchtigen Hieb den Kopf abzutrennen. Wie verblödet schaute sie drein, als aus dem Stumpf des Halses plötzlich ein neuer Kopf herausschoss. Zwei weitere Auswüchse hoben sich aus dem Rumpf hervor und enttarnten sich als knöcherne, mit grauer Haut umspannte Flügel.
Mit einem Fluch auf ihren Lippen wich sie zurück und befahl ihren Leuten den anderen zu folgen, die vor einem verschlossen Portal standen.
Thorgrim machte sich gerade mit all seiner Zwergenkraft daran zu schaffen. Seine Axtschläge donnerten mit überirdischer Kraft gegen das stabile Schlossgehänge, was nicht lange der Wucht eines Zwerges entgegenzusetzen hatte. Schon stieß er die Tür auf.
Mit grollendem Donnern schlug die aus schweren Holz bestehende Tür hinter der Gruppe zu.
Besorgt blickte Lutek zu Celena an seiner linken Seite. Sie keuchte schwer und aus der sich nicht schließenden Wunde sickerte das Blut durch ihre Kleidung. Schlechtes Gewissen durchflutete in diesem Augenblick sein Bewusstsein. Er kannte den Tempel. Schon einmal waren sie hier. Warum hatte er nicht den direkten Weg zum Grab Karmastes genommen? Es war zu spät sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Ihnen blieb nichts anderes übrig als den Weg durch den Tempel hinab in die Tunnel zu gehen.
Sanft strich er seiner Geliebten die Strähnen aus dem Gesicht, die ihn hellwach aber erschöpft aufkeuchend anblickte. Sie wollte etwas sagen, wurde jedoch von einem Hustenanfall unterbrochen und sackte in die Knie.
»Was, bei meines Vaters blank polierten Hintern, war das?« röhrte Thorgrims Stimme auf.
Lutek hatte von Weitem die auswachsenden Flügel gesehen, als er sich kurzweilig umsah. Er hatte weder von solchen Biestern jemals gehört und gesehen. Und doch, den Flügeln nach zu urteilen, musste es eine Art Drachen sein.
»Es könnte sich um Drachen handeln«, gab er leise von sich.
»Wie bitte? Diese Kreaturen sollen Drachen sein?«, zischte Kelthran die Worte mitsamt seiner Atemluft heraus. Der ehemalige Assassine sah besorgniserregend die Tür an. Ein seltener Anblick des Elfen, der sonst kein Muskelspiel seiner Miene einen Eindruck von seinem Inneren zuließ.
»Etwas hat sie verändert. Ich weiß nicht was! Diese Kreaturen sind jedenfalls Drachen, da bin ich mir sicher.«
»Du hast recht, Lutek. Allerdings spürte ich etwas an ihnen, und zwar in sehr starkem Maße«, ließ Terzios verlauten.
»Die Verdorbenheit des Giftes«, hauchte sein Sohn entsetzt auf. »Eine Kreuzung von Drachen und Horsock. Und das hinter der Tür kommt dabei raus?« Ihm schauderte.  

    * * *  

    Als sie vor einigen Jahren aufgrund einer Schrift den Tempel gesucht und gefunden hatten, mussten sie erkennen das Mythen tatsächlich Wahrheiten enthielten. Allerdings hatten Kultanhänger dieses große Gebäude in Beschlag genommen. Sie behaupteten, Karmaste wäre ihrem Grab entstiegen. Ihre Angebetete entpuppte sich als ein riesiges Drachenweibchen, welches unter Einfluss von Magie ihnen zur Seite stand.
Eine Lüge, von Menschen Hunderte von Jahren aufrechterhalten, zog es viele Anhänger an, die nicht weitab davon eine Siedlung errichteten.
Ein nicht irdisches Wesen hatte damals das Grab Karmastes bewacht und nur diejenigen durften sich diesem nähern, die es als würdig empfand. Aus diesem Grund war es den Kultistanhängern nie möglich gewesen, an dem Wächter vorbeizukommen. Dieser hatte ihn jedoch als würdig empfunden. Damals kam es ihm alles recht seltsam vor und er dachte, es hänge mit Magie zusammen.
Lutek schwankte in seinem Denken.
Wusste dieser seltsame Wächter schon damals, dass er ein Kind des Göttlichen war? In den Schriften hieß es, dass auf die Grabstätte Karmastes der Blick des Schöpfers ruhte und er um seine erwählte Braut und Geliebte trauere. Doch sie war gestorben und weilte laut der Schöpferhäuser bei ihm. Es klang widersprüchlich.
Warum sollte er also dann hier herabschauen und trauern? Es ergab keinen Sinn! Es sei denn, der Wächter war …
Jeamys lauter Ausruf unterbrach Luteks Gedankengänge. Die ältere Hüterin griff aufgeregt einen ihrer Kameraden unter die Arme, der in Begriff war zu Boden zu fallen.
»Was ist mit euch?«, fragte sie besorgt.
Krämpfe ließen seinen Körper aufbäumen.
»Es brennt … in mir«, stöhnte der junge Kerl nach Luft ringend.
Ohne rufen zu müssen war die Heilmagierin sofort zur Stelle. Sie begann den sich windenden Ordensbruder zu untersuchen und schreckte kurz danach entsetzt zurück. Ihre Miene zeigte tiefen abstoßenden

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