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Vermächtnis der Sünder: Die Kinder des Einen (German Edition)

Vermächtnis der Sünder: Die Kinder des Einen (German Edition)

Titel: Vermächtnis der Sünder: Die Kinder des Einen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Merkel
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Ekel. Sie deutete auf die Blutflecken auf seiner Rüstung.
»Er muss Spritzer des Blutes der Kreaturen in den Mund bekommen und dieses geschluckt haben.«
Das Gift zwang den Körper des Burschen in eine verkrampfte, eher ungelenkige Haltung. Sämtliche Muskeln verhärtetet sich unter dem starken Schmerz, der ihn zu peinigen schien. Blutiger Schaum trat ihm aus den Mund. Einen gurgelnden Schmerzensschrei ausstoßend, schlaffte der angespannte Körper in sich zusammen. Er war tot.
»Diese Kreaturen … wie Terzios schon sagte, verdorbenes Drachengezücht«, stotterte die Magierin verwirrt auf ihren toten Ordensbruder hinabschauend.
»Was? Wie kann das möglich sein. Ich dachte, ihr San-Hüter seid gegen diese boshaften dunklen Missgeburten widerstandsfähig«, bellte Thorgrim entsetzt in die Runde. »Habt ihr mir Lügen aufgetischt?«
Jeamy blickte traurig zu dem Zwerg hoch und schüttelte ihr Haupt.
»Wir sind durch das Ritual unempfindlich gegen ihr Blut. Das ist und bleibt Tatsache. Dieses Blut hier ist anders. Hier stimmt etwas nicht.«
»Es hätte trotzdem nicht passieren dürfen«, schrie die junge Magierin. Ihre Stimme klang beinahe überreizt schrill.
»Reißt euch zusammen. Wir können nichts daran ändern. Es ist nun mal passiert«, meinte Jeamy ohne Umschweife.
Mitten in den Tunneln des Tempels hatte die gesamte Gruppe schweigend einen Kreis um den Toten gebildet. Entsetzte Mienen stand in jeden von ihnen. Celena ließ sich von Kelthran zu einem großen Stein unweit der stillen Trauer führen. Flach atmend setzte sie sich nieder, seitlich weiterhin von dem Elf gestützt.
Das narbengesichtige Antlitz Dagos zuckte in panischer Angst bei dem Gedanken, der ihm gerade durch den Kopf ging. Schnell schaffte er es, die Regung zu verbergen. Sein verstörter Blick wanderte zu Jeamy.
»Somit ist der Beitritt …«, er zögerte damit, den Gedanken vollends auszusprechen.
»… zu einer nichtssagende Komödie eines scheinbaren Rituals geworden«, vollendete die junge Tousard von ihrem Sitz aus.
»Und wenn sich diese Bestien ausbreiten …« Sie hielt kurz inne, um den Schmerz von sich zu drängen. Schweißperlen rannen ihr von der Stirn. »…, sich vielleicht vermehren, dann haben die San-Hüter ein Problem. Alle ihre Bemühungen der Rekrutierung können sie sich dorthin schieben, wo die Sonne nicht hin scheint.«
»Sehr elegant ausgedrückt«, meinte Kelthran neben ihr. Ein mitleidiges Lächeln umzuckte seine Mundwinkel.
Terzios hob plötzlich seine Hand. Sofort wurde es still.
»Ich spüre sie! Sie sind in der Nähe«, kommentierte er seine harsche Bewegung.
»Dann sollten wir nicht länger hier herumstehen«, bläffte Lutek.
»Los! Setzt euch in Bewegung!«
Kaum von sich gegeben, marschierte die Gruppe in Formierung weiter, den Toten zurücklassend. Sie kamen nicht weit. Aus einem Seitengang schob sich der hässliche Kopf eines der Wesen heraus. Sie entdeckend, riss es geifernd das zahnige Maul auf. Hitze stieg aus dem Schlund des aufgerissenen Fresswerkzeugs. Wütend glühte es erneut in rubinroten Leuchten auf, als Pfeile und Bolzen gleichermaßen auf das Ungetüm einprasselnden. Blitzentladungen der Magier brutzelten sich in die graue Haut. Von dem heftigen Ansturm seiner Opfer überrascht, wandte sich das Monstrum unter Schmerzen. Letztendlich zog es sich einige Schritte in den Nebengang zurück.
Die Gruppe nahm die Gelegenheit wahr und hetzte weiter. Der einzige Weg, der ihnen blieb, war geradeaus. Nur unterbrochen von einigen Türen, die sie hinter sich so gut es ging, verrammelten.
Mit jedem Schritt den Celena tat, zuckte sie vor Schmerzen zusammen. Tapfer versuchte sie, von ihren Freunden gestützt mitzuhalten. Es war ein wahres Wunder, das sie bis hierher all die Qualen durchgestanden hatte. Noch schien das Heilmittel der heiligen Erde, das vom Grab Karmastes stammte, seine Wirkung nicht zu verlieren. Wie lange würde es andauern? Lutek sah sie bang von der Seite an.
Ihre Barrikaden hielten nicht lange den kraftstrotzenden Untieren stand. Zornbebend aufbrüllend verfolgten sie ihre Opfer.
Die Hatz ging unterhalb des Tempels die Tunnel entlang, bis die Gruppe schließlich ein hallenähnliches Gewölbe erreichte. Jeamy beorderte brüllend die beiden Magier zu sich, indes die anderen weiterliefen. Sie deutete über den Tunneleingang des Gewölbes. »Bringt das Gestein zum Einsturz.«
All ihre Energie und Kräfte sammelnd, murmelnden sie ihre Sprüche, die Hände zur Steindecke gehoben. Mit lautem Getöse

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