Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vermächtnis der Sünder: Die Kinder des Einen (German Edition)

Vermächtnis der Sünder: Die Kinder des Einen (German Edition)

Titel: Vermächtnis der Sünder: Die Kinder des Einen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Merkel
Vom Netzwerk:
krachten ihre Blitze und feurige Explosionen in den Fels. Steinbrocken, erst widerwillig dann locker werdend, knirschten. Feiner Staub rieselte herab.
Das vordere rubinrot leuchtende Drachenwesen schien zu begreifen, was vor ihm passierte Er verdoppelte seine Geschwindigkeit.
Halb auf dem Boden, halb an den Wänden abstoßend, die Klauen in den Stein krallend, hetzte es den felsigen Gang entlang.
Jeamy Züge wurden so hart wie der Stein selbst.
»Bogenschützen zu mir«, bellte sie.
Die Armbrust in der linken Hand der Kreatur entgegengestreckt, zog sie mit der anderen ihr Schwert. Einzig ihre Rüstung, die sie beschützte, stand sie bereit, die Magier mit ihrem Leben zu beschützen.
Pfeilhagel brausten über sie hinweg und bohrten sich unerbittlich in das fahlgraue Fleisch des widernatürlichen Ungetüms. Es bremste ab, taumelte und kam nur eine Armlänge vor der Kommandantin zum Erliegen. Genau in diesem Moment krachten die gelösten Steinbrocken herab. Mit einem Hechtsprung der alle Ehre machte, rettete sich Jeamy aus dem Gefahrenbereich. Vor ihr stürzte der Rest der Felsendecke mit donnernden Gepolter in sich zusammen und begrub die widerliche Bestie unter sich. Der Zugang zu dem Gewölbe war unabdingbar versperrt.
»Ich habe ein dumpfes Gefühl, das mir sagt, das wir diese Dinger nicht zum ersten und letzten Mal sahen«, knurrte Kelthran über Celena hinweg zu Lutek hinüber.
Es war nicht von der Hand zuweisen, was der Elf sagte. Immerhin hatten die Kultanhänger einen Drachen verehrt, einen weiblichen wohlgemerkt. Auch wenn sie diese Tiere vor Jahren getötet hatten, bestand die Möglichkeit das irgendwo Eier versteckt herumlagen, die von wem auch immer ausgebrütet, zu diesen Bestien wurden.
Schritt für Schritt, auf einen Angriff weitere dieses Drachengezüchts gefasst, durchquerten sie das riesige Hallengewölbe. Sie schienen nicht bis hier her vorgedrungen zu sein. Weiter ging es durch den angrenzenden Tunnel des gegenüberliegenden versperrten Eingangs. Sie folgten diesen ohne einen Zwischenfall in ein kleineres höhlenartiges Gewölbe.
An der Spitze lief inzwischen der einzige Zwerg unter ihnen. Der kleine Krieger packte nervös seine schwere, zweischneidige Axt fester am Griff. Seine listigen Knopfaugen huschten, kaum zu sehen unter den buschigen feuerroten Brauen, hin und her. Ohne Vorwarnung kniete er sich plötzlich nieder, die schwielige Handfläche auf den Boden legend.
Terzios gesellte sich augenblicklich zu Thorgrim.
»Was habt ihr, Herr Zwerg?«
Die müde wirkenden Augen des alten Hüters ließen nicht von der Umgebung ab.
»Da bekommt die Ratte in der Pfanne Brechreiz«, fluchte das feuerrothaarige Wesen. »Dieser Boden ist so weich wie das Fett in der Sonne«, knurrte der Zwerg im rollenden Akzent.
»Bitte, was zum Henker meint ihr?«
Anstatt wie jeder andere eine Antwort zu geben, stand Thorgrim auf, zog seine Axt und hieb in Zwergenmanier auf den Boden. Ein kleiner Riss deutete an, wovon Thorgrim sprach. Rasant vergrößerte es sich.
»Hier wird bald alles einbrechen, schnell!«, grölte der Zwerg den anderen zu. Flugs wurde aus den ersten Rissen kleine Spalten.
»Wunderbar! Und ihr habt gute Vorarbeit geleistet, Herr Zwerg«, knurrte aufbrausend Terzios.
»Seht zu das ihr rüber kommt«, winkte der Alte den Hütern hektisch zu. Sie befolgten eilig seinen Rat und die Ersten sprangen über die breiter werdenden Spalten. Kleine Steinbrocken lösten sich und stürzten in die dunkle Tiefe.
»Verdammt, bewegt euch!«, rief Terzios und schob dabei Jeamy, die mittlerweile aufgeschlossen, um ihr mehr Schwung für den Sprung zu verschaffen.
Der anfängliche Riss hatte sich zu einem beachtlichen Spalt vergrößert. Unter lautem Getöse gab der Boden am Rand nach. Ein Hüter nach dem anderen erreichte den Spalt und schafften nur noch mit Ach und krach hinüber. Mancher strauchelte beim Sprung und konnte sich gerade an dem gegenüberliegend Rand festhalten, um nicht in den Erdenschlund zu fallen. Terzios wollte sich Thorgrim schnappen, der sich jedoch rechtzeitig aus seinem Griff flüchtete.
»Nein, ihr werft mich nicht«, grölte er, nahm Anlauf und sprang mit einem zwergischen Aufschrei, geradewegs auf zwei wartende Hüter gegenüber zu. Mit Anstrengung konnten sie verhindern, dass der Zwerg abrutschte.
Einzig das Dreiergespann, bestehend aus Lutek, Celena und Kelthran waren nur langsam vorangekommen. Der Abstand zu dem Schlund rückte für sie in weite Ferne, als hinter ihnen eines der Biester mit

Weitere Kostenlose Bücher