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Vermächtnis der Sünder: Die Kinder des Einen (German Edition)

Vermächtnis der Sünder: Die Kinder des Einen (German Edition)

Titel: Vermächtnis der Sünder: Die Kinder des Einen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Merkel
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tosenden Gebrüll landete. Niemand hat zuvor gesehen, woher es gekommen war. Es war weitaus gigantischer als seine Artgenossen.
Mit einem Tritt seiner klauenbewehrten Tatze fegte das Ungeheuer Kelthran in die Luft. Der Assassine prallte gegen die Felswand und kam mit akrobatischen Geschick einer Katze mehrere Schritt entfernt auf die Beine. Überrascht sah er zu denen, die auf der sicheren Seite des Spaltes waren. Dann aber wandte sich sein Blick konzentriert Celena und Lutek zu, die dem Drachenwesen alleine gegenüberstanden.
Er zog mit unflätigen Verwünschungen auf den Lippen seine Schwerter und lief mit Gebrüll los, um auf sich aufmerksam zu machen.
Es gelang ihm, denn das Drachenwesen drehte seinen Kopf ihm zu. Das Ungetüm konnte jedoch nicht verhindern das sich Kelthrans Klingen tief in die Muskeln der graufleischigen Flanken hineinbohrten. Zähnefletschend brüllte es schmerzerfüllt auf.
Wie eine wütend gewordene Furie sprang der Elf zurück und hieb an anderer Stelle weiter auf den Flugriesen ein. Immer in Bewegung bleibend, hüpfte Kelthran hier und dort hin, nicht vergessend, ein paar Stiche zu hinterlassen. Das Blatt wendete sich schlagartig, als das Wesen ihn unerwartet mit seinem Schwanz zu packen bekam.
Keiner hatte ahnen können, dass dieses Ding seinen Schwanz nicht nur teilen konnte, sondern wie ein windende Schlange, sich um sein Opfer wandte. Das Knacken von Knochen war zu hören.
»Verdammtes Monstrum. Leg dich mit mir an«, schrie daraufhin Lutek. Er löste sich von Celena, die wankend und bleich stehen blieb, zog heftig den Bogen vom Rücken und spannte ihn mit einem ihrer Pfeile auf der Sehne.
»Der Göttliche möge die Hände derer leiten, die seinem Wort glauben. Ich bin der Sohn Ellenasias. Ich bin der Sohn Terzios. Ich bin das Kind des Schöpfers«, brüllte er laut und deutlich dem Biest entgegen. Er zielte direkt in die Glut lodernden Augen.
Um seine Hand, die die Sehne gespannt hielt, begann plötzlich ein Licht zu tanzen, welches sich um seinen Arm hinauf wand und bald darauf die gesamte Gestalt Luteks umfasste.
»Ich bin die Vergeltung. Ich bin die Hand des Zorns. Ich bin der leibhaftige Tod. Ich bin das Letzte, das du erblicken wirst, denn der Göttliche Schöpfer sandte mich«, schrie er dem zähnefletschendem Wesen zu und ließ den Pfeil vom Bogen schnellen. Das Geschoss leuchtete augenblicklich in einem grünlichen Schimmer auf, ähnlich der Himmelschneide. Die Spitze durchdrang zielgenau das Auge und wühlte sich bis zum Gehirn durch. Der skelettartige Kopf pendelte am langen Hals schlaffer werdend hin und her, während Kelthran vom Griff befreit zu Boden stürzte. Ein letztes Mal kreischte die widerwärtige Bestie, bevor sie tot zu Boden krachte.
Das geisterhafte Licht um Lutek erlosch. Zufrieden über sein Erfolg nickte er, wandte sich zu Celena und half ihr aufzustehen.
»Du hast recht«, meinte er zu seiner Geliebten, die ihn sprachlos anstarrte. »Was schaust du mich an?«
Celena fuhr mit den Fingern durch das fuchsrote Haar Luteks.
»Ich hatte recht«, flüsterte sie.
Ehe sie weiterreden konnte, trat Kelthran heran. Er schien nicht verletzt zu sein. Sanft aber bestimmt packte er Celena am anderen Arm.
»Wir haben keine Zeit ein Plauderstündchen zu halten.«
Die Dunkelhaarige schüttelte seinen Griff ab. »Schon gut! Es geht!«, meinte sie und fasste sich an die Seite, aus der das Blut stärker als sonst herausquoll.
»Los! Rüber mit euch beiden«, knurrte der Elf und nickte Lutek zu, der mit einem Lidschlag bejahte.
Sie hatten zu lange an dieser Stelle verharrt. Das wurde ihnen bewusst als laute Schritte von Klauenbehafteten Tatzen an ihre Ohren drang.
Aus einem Nebengang drangen zwei weitere des Drachengezüchts hervor. Unschlüssig blieben sie neben ihrem großen gefallenen Artgenossen stehen. Ihre Köpfe pendelten über den fleischigen Leichnam.
Tief aus ihren Kehlen hörte man ein leises Brummen. Sie hoben die von knochigen Platten übersäten Schädel an und starrten zu dem Paar hin.
Eisblau erglomm ihre Haut, nahm zu und intensivierte sich zu einem pulsierende Glühen. Ihre mit scharfen Zähnen bespickten Rachen weit aufreißend, brodelte heißer Odem heraus, der sich zusammenballte.
Die blutige Hand Celenas ergriff die ihres Geliebten.
Der Abstand zu dem Spalt war zu gering, als das sie sofort hinüberspringen konnten. Mit weitausholenden Sätzen liefen sie Seite an Seite den Kreaturen entgegen. Celena, am Ende ihrer Kräfte angelangt, stolperte, fing sich und

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