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Vermächtnis der Sünder: Die Kinder des Einen (German Edition)

Vermächtnis der Sünder: Die Kinder des Einen (German Edition)

Titel: Vermächtnis der Sünder: Die Kinder des Einen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Merkel
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Risiko.«
Celena presste die Lippen voller Scham zusammen.
»Für euch gab es etwas, für das sich zu Leben lohnte. Ich hatte das Falsche getan und nur zugesehen. Letztendlich war ich nicht besser als Nacud.«
Der Krieger neigte leicht seinen Kopf zur Seite.
»Vielleicht«, meinte er. »Es ist Vergangenheit und ich mache euch keinen Vorwurf. Lernt daraus und findet euren Weg. Findet die Antwort, die ihr benötigt.«
Celena zerfurchte ihre Stirn.
»Auf welche Fragen soll ich denn Antwort finden?«
»Wer bist du? Was willst du?«, sagte der gerüstete Mann.
Wie zuvor bei ihrem Vater schaute sie den Rekruten verständnislos ihr Haupt schüttelnd an.
Wissend lächelnd trat der Krieger zu ihr und legte freundschaftlich seine Hand auf ihre Schulter. Celena konnte nicht anders als ihn mit zittrigen Knien zu umarmen. Sie kämpfte nicht mehr gegen die Tränen an und weinte. Sanft strich der Rekrut über ihr Haupt.
»Ich wollte diesen Satz nie mehr von mir geben, aber es tut mir aufrichtig Leid«, sagte sie mit bebender Stimme.
»Könnt ihr mir ein Gefallen erweisen? Geht zu meiner Familie. Sie sollen sich meiner erinnern und auch ihr sollte euch an mich erinnern.«
Mit Tränenüberströmten Gesicht löste sich die Tochter aus dem Hause Tousard von dem Mann und blickte ihm ins Gesicht.
Offen und herzlich nickte sie. »Das werde ich!«, versprach sie.
»Danke! Und solltet ihr Nacud sehen, dann müsst ihr euch entscheiden.«
Hieß das, Kommandant Nacud lebte? Bevor sie die Frage aussprechen konnte ertönte ein Donnerschlag, der ihr durch Mark und Bein fuhr.
Der Rekrut ließ endgültig von ihr ab und ging auf Treppenstufen zu, die augenblicklich erschienen.
»Ich habe meinen Platz und muss zur linken Seite des Schöpfers wachen. Vielleicht sehen wir uns eines Tages wieder«, sagte er währenddessen. Er blieb stehen und wandte sich zu Celena um.
»Gibt es etwas, für das es sich zu leben lohnt?«, fragte er erneut und ging weiter.
Ja, es gab ihn, Lutek sinnierte sie. Und als sie seinen Namen gedanklich aussprach, war ihr, als ob sich ein dicker, schwerer Foliant in ihrem Innern aufschlug. Rasant blätterten die Seiten vor ihren geistigen Augen dahin, bis sie die Zeilen fanden. Ein Name erschien und gab endgültig des Rätsels Auflösung preis. Das Versprechen eines Gottes. Der göttliche Eid.  

    * * *  

    Lutek saß mittlerweile vor seinem göttlichen Vater auf dem Boden. Aufmerksam hörte er ihm zu, als dieser von seinen Fehlern sprach.
»Karmaste zu lieben war einer von vielen Fehlern. Ich befürchtete, die alten Götter könnten mich eines Tages überwinden. Um mich zu schützen, verbannte ich sie. Sie sind jene, die ihr die Erzalten nennt und bekämpft. Es ist ihr Zorn, gemischt mit dem Gift der Boshaftigkeit, der sie die "Anderen" anführen lässt. Mit jedem neuen Aufmarsch jenes boshaften Heeres mit einem als ihr Anführer, schwindet die Welt, die ich liebe, mehr und mehr dahin. Das muss enden. Und ihr seid es, die dies ändern könnt. Ein alter Gott wurde bereits gerettet und es gilt die anderen ebenso zu retten, um meinen Fehler zu berichtigen.«
Fassungslosigkeit über das Gehörte fesselte ihn zur Unbeweglichkeit.
Er konnte nicht glauben, was der Schöpfer sprach. Doch in den Worten lagen weder Spott noch Lüge. Der, der sich vor ihm Schöpfer nannte, sprach die Wahrheit und war kein Dämon, der ihn verwirren wollte. Das spürte er mit schmerzlicher Gewissheit im Herzen und er wusste es.
Diese machtvolle gigantische Gestalt brauchte seine Hilfe.
Lutek schüttelte die Starre von sich. »Wir kamen, um dich um Hilfe zu bitten. Nun sieht es aus, als bräuchtest du unsere Hilfe. Selbst wenn die Möglichkeit bestände, etwas dagegen zu unternehmen. Sag mir, wie sollten wir es zustande bringen?«
Sein Herz zeriss förmlich, als er an Celena dachte, die ihre Schmerzen und das Gift der Boshaftigkeit, welches in ihr floss, zu besiegen suchte.
Die Anspannung des Giganten viel ab. Erleichtert atmete er tief durch.
»Afalach, alles zu seiner Zeit«, bat er mit seiner basstiefen Stimme. »Zunächst musst du dich entscheiden.«
»Welche Entscheidung?«
»Nimmst du dein Geburtsrecht an? Kannst du das Versprechen einlösen, das ich einst gab?«
Der riesenhafte Krieger raunte leise bittend seinen Namen.
Es schüttelte ihn und ihm rollten Tränen auf die Wange. Er nickte ohne zu Zaudern.
»Gut! Nun löse das ein, was ich einst geleistet hatte. Der Weg dazu wurde geebnet. Kehre zu deiner Geliebten zurück, Soldat.«
Thotodin setzte sich

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