Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vermählung um Mitternacht

Vermählung um Mitternacht

Titel: Vermählung um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hawkins
Vom Netzwerk:
Testamentsvollstrecker gesehen. Es hätte interessant werden können.«
    Er lächelte schief. »Liebes, es sind keine Elefanten, sondern bloß ein paar Männer, die den angenehmen Seiten des Lebens nichts abgewinnen können. «
    Obwohl er nicht auf sie anspielte, verletzten sie die Worte doch. Ärgerlich fragte sie: »Was meinst du mit den angenehmen Seiten?«
    Alec betrachtet sie leicht amüsiert. »Dinge, die einem Vergnügen bereiten.«
    »Ach, du sprichst vom Glück.«
    »Nein, Vergnügen. Körperliches Vergnügen.«
    Ihre Wangen liefen zartrosa an. »Oh«, sagte sie. »Diese Art Vergnügen.«
    Wie sie sich da an ihrem Retikül festklammerte, den Hut schief auf dem Kopf, hätte Julia nicht unschuldiger aussehen können. Oder reizender. Er verspürte das absurde Bedürfnis, ihre Sittsamkeit zu durchbrechen, sie durch mehr als Küsse in ihrer Gelassenheit zu erschüttern. Überhaupt, die Küsse - sie quälten ihn mehr, als sie je erfahren würde.
    Alec fürchtete, jeden Moment seine Selbstbeherrschung zu verlieren, aber er konnte nicht aufhören, davon zu träumen, Julia zu besitzen. Nachts träumte er von ihr, bei Tage verzehrte er sich nach ihr. Er trat noch einen Schritt näher. »Sag mir, Julia, was bereitet dir Vergnügen?«
    Sie wich zurück, bis sie den Treppenpfosten im Rücken spürte. Nervös mit den Bändern ihres Retiküls spielend und mit misstrauischem Blick antwortete sie: »Nun ... auf dem Ball der Comptons habe ich mal Maraschinogelee gegessen, das war wirklich toll.«
    Alec musste grinsen. »Das meine ich nicht, und das weißt du auch ganz genau.«
    Sie richtete ihre klaren Augen auf ihn, bis ihm ganz warm wurde. »Meine Tante Lydia behauptet, dass du eitlen Vergnügungen frönst, von denen keine ehrbare Frau etwas wissen sollte.«
    Er wunderte sich, dass sie ihn zum Lachen bringen konnte, auch wenn er vor Sehnsucht brannte. »Ich verrate es dir nicht gern, aber das war nicht als Kompliment gemeint.«
    »Dafür habe ich es auch nicht gehalten. Tante Lydia sagt nie etwas Nettes, es sei denn, sie spricht von Therese. Eine fürchterliche Frau.«
    Ihre Gelassenheit erstaunte ihn immer wieder. Und sie forderte ihn nicht wenig heraus. Da stand sie, ruhig und selbstbeherrscht, eine erklärte Jungfrau mit reinstem Gewissen. Und er, ein übler Sünder, fühlte sich völlig verkrampft, ein Gefangener seiner ungezügelten Lust. Wie oft war er schon vor ihrer Tür stehen geblieben und hatte sich gefragt, wie es wohl wäre, wenn sie sich unter ihm wand, die langen Beine um seine Taille geschlungen, während er sie zum Höhepunkt der Lust führte?
    In ihm stieg der Wunsch auf, sie für das Unbehagen zu bestrafen, das sie ihm bereitete - und er übertönte die Stimme seines Gewissens. Alec ignorierte alles bis auf sein wachsendes Begehren und trat so nahe an sie heran, dass sie den Kopf heben musste, um ihm ins Gesicht zu sehen. »Hast du schon einmal wahres Vergnügen empfunden?«
    Sie nickte ruckartig und drehte sich zur Treppe um, als plane sie die Flucht. »Wenn man das Maraschinogelee gelten lässt, schon.« Er streckte die Hand aus und nahm eine ihrer goldbraunen Locken zwischen die Finger. Wie ein seidenes Netz verfingen sich ihre Haare in seiner Hand. »Ich meine etwas weitaus Großartigeres als Maraschinogelee, Liebes.«
    »Oh.« Ihre Lippen bebten.
    Alec beugte sich vor, bis sein Mund kurz vor dem ihren war. »Vergnügen kann so vieles bedeuten, Julia. Ein Walzer auf der Terrasse im sanften Mondschein. Die Aufregung, eine Wette abzuschließen, von der man weiß, dass man sie gewinnt. Der frische Duft nach einem Frühlingsregen.«
    »Duft ... Frühlingsregen«, wiederholte sie und leckte sich die Lippen, so dass sie feucht schimmerten.
    Mit dem Handrücken strich er ihr über das Kinn und über den Hals. Sie schluckte. Wie alle ihrer Bewegungen zeichnete sich auch diese durch Anmut und Sparsamkeit aus.
    »Es kommt noch mehr«, flüsterte er heiser.
    Flatternd schaute sie auf. »Das habe ich befürchtet.«
    Die sinnliche Wärme ihres Blicks sprach von dunklen Freuden. Er fragte sich, wie sie heute wohl schmecken mochte. Süß und züchtig? Warm und weich, nach Unschuld und Begierde? Oder würde sie ihn mit einer Leidenschaft überraschen, die so heiß war, dass sie sie beide zu verzehren drohte?
    Ohne auf seine nassen Sachen zu achten, drängte er sich hart an sie. Sie keuchte, und er versenkte die Hand in ihren Haaren und hielt sie fest. Ihr Duft stieg zu ihm auf. »Vergnügen, meine süße Julia, kann

Weitere Kostenlose Bücher