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Vermählung um Mitternacht

Vermählung um Mitternacht

Titel: Vermählung um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hawkins
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und dass sich das zu unseren Gunsten auswirken wird.«
    »Wollen wir es hoffen.« Nachdenklich sah er sie an. »Wie aber willst du das hinkriegen?«
    Julia lächelte und beugte sich vor. »Muck, der Schneider ist bald da. Weißt du noch, was ich gesagt habe?«
    Nach einem Moment der Stille tauchte ein sommersprossiges Gesicht mit Hasenzähnen auf. »Dass ich ’ne Uniform krieg, wie ein Soldat?«
    »Genau.«
    Muck machte ein finsteres Gesicht. »Der alte Boney hätt vor mir in meiner Uniform ganz schön Muffensausen, was?«
    »Bonaparte würde kehrtmachen und davonrennen.« Julia stieß einen Seufzer aus. »Wie schade, dass du nicht trocken sein wirst, wenn der Schneider kommt. Ich habe mir so gewünscht, dich heute Abend auf die Gesellschaft als meine Garde mitzunehmen.« Der Junge atmete hörbar ein. »Ich soll Ihre Garde sein?«
    »Ja, genau. Du müsstest dich bereithalten, Vorräte holen und so. Genau wie ein richtiger Soldat. Aber jetzt muss ich mir wohl jemand anderen suchen. «
    Der Junge schaute zu Alec hin und beäugte misstrauisch die Haarbürste. »Ich tät schon mitkommen, wenn bloß dieser feine Pinkel die Hände von mir lassen würde.«
    Alec packte die Haarbürste fester, während Julia ein Kichern zu unterdrücken versuchte. Mit einem wütenden Blick legte er die Bürste weg. »Also dann, du undankbarer Rotzlöffel. Wenn du dich ab jetzt benimmst, verspreche ich dir, dich nicht zu verhauen, so sehr du es auch verdient hast.«
    Muck hastete an Alec vorbei, blieb nur kurz stehen, um ihm zu erklären, dass er für einen alten Knacker ganz schön schnell sei, und rannte dann, ohne eine Antwort abzuwarten, munter die Treppe hoch.
    Alec guckte Julia ohne Reue an. »Wahrscheinlich meinst du, ich sollte mich geschmeichelt fühlen.«
    »O nein. Es ist bestimmt nicht angenehm, für einen alten Knacker gehalten zu werden.« Unschuldig blinzelte sie ihn an.
    Er grinste, was ihn in seinem durchweichten Zustand nur noch attraktiver wirken ließ. So viel Vollkommenheit an Gesicht und Gestalt brachte sie wieder auf Gedanken, die eine vernünftige, tugendsame Dame nicht haben sollte. Julia wurde heiß, als hätte sich die Sommerhitze unter ihr Gewand gestohlen und liebkoste sie auf bloßer Haut.
    »Du bist total nass«, platzte sie heraus.
    Alec zog eine Augenbraue hoch. »Es ist wirklich eine höchst ärgerliche Angewohnheit von dir, altbekannte Tatsachen zu konstatieren. «
    »Das hat mein Vater auch immer gesagt.«
    »Vermutlich wäre mir dein Vater sympathisch gewesen.«
    Ihr Vater hätte Alec bestimmt auch gemocht. »Er war ein sehr vernünftiger Mann. Ich versuche immer das zu tun, was er gewollt hätte.«
    »Zum Beispiel Gassenjungen aufnehmen, die dich draußen über den Haufen rennen?«
    Und attraktive Wüstlinge, die ihr gutes Herz unter dem Mantel der Sünde verbergen . »So in der Richtung.«
    Ein sanfter Ausdruck trat in seine Augen. »Ich muss zugeben, dass Mucks Anwesenheit den Haushalt ziemlich belebt hat. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich glauben, Napoleon hat ihn als Geheimwaffe eingesetzt, um London Ziegel für Ziegel auseinander zu nehmen.«
    »Er ist nur ein Kind.«
    »Ein sehr freches Kind.«
    Sie rieb an den Wasserflecken auf ihrem Kleid herum. Vermutlich sah sie selbst auch ganz schön mitgenommen aus. »Mrs. Winston sagte, dass du früher immer nackt auf einem Besen durchs Haus getollt bist und einen Holzlöffel geschwungen hast wie ...«
    »Außer der lästigen Angewohnheit, altbekannte Tatsachen zu konstatieren, besitzt du auch ein elendes Gedächtnis.«
    »Elend?« Sie betrachtete ihn. »Ich kann mich immer an alles erinnern.«
    »Eben.«
    Sein Lächeln fiel ein wenig schief aus, und Julia bemerkte die Schatten unter seinen Augen. Sie fragte sich, ob die Müdigkeit von etwas anderem herrührte als bloßen Ausschweifungen. Vielleicht machte auch er sich Sorgen wegen der im Testament gestellten Bedingungen. »Schläfst du nicht gut?« erkundigte sie sich mitfühlend.
    Er ließ seine Augen über ihre ganze Gestalt wandern. »Ich kann überhaupt nicht schlafen.«
    Julia bekam eine Gänsehaut. »Vielleicht solltest du es einmal mit Burroughs’ Milch versuchen.«
    Er kam näher. »So verzweifelt bin ich nun auch wieder nicht, Julia. Noch nicht.«
    O Gott. Gleich würde er sie küssen. Alec war vielleicht nicht verzweifelt, aber Julia beschlich das ungute Gefühl, dass sie es durchaus war - und zwar nicht, weil sie nicht schlafen konnte. Sie wusste nicht, ob sie mit einem weiteren Kuss

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