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Vermählung um Mitternacht

Vermählung um Mitternacht

Titel: Vermählung um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hawkins
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strahlendes Lächeln. »Wir wollen ein paar Dienstboten einstellen, richtig gute wie Mrs. Winston und Burroughs, damit sie die Frauen ausbilden. Vielleicht sollte ich ein paar Damen des ton einladen, damit sie sehen, wie ausgezeichnet sich die Dienstboten machen, und dann »Sie einladen? Wohin einladen?«
    Sie schaute ihn verwirrt an. »Hierher natürlich.«
    Alec klappte das Buch zu. »Julia, du kannst für die Vereinigung nicht von hier aus arbeiten.«
    »Jemand muss das Projekt aber doch unterstützen, und das kann genauso gut ich sein.«
    »Wir können uns einen Skandal nicht leisten.«
    »Es wird keinen Skandal geben. Wir brauchen nur ein, zwei ehrbare Frauen, um sie ...«
    »Es sind keine ehrbaren Frauen, Julia. Es sind Huren. Daran kannst du nichts ändern.«
    Sie versteifte sich. »Sie haben sich gebessert, Alec. Die Umstände haben sie zu ihrem Beruf gezwungen. Schließlich mussten sie überleben.«
    Eine Sekunde empfand er tatsächlich so etwas wie Eifersucht. Er fragte sich, wie es wohl wäre, wenn sie ihm so viel Gefühl wie ihren Reformvorhaben entgegenbringen würde.
    Seufzend lehnte er sich zurück. »Ich sage ja nicht, dass diese Frauen keinen guten Grund für ihr Verhalten hatten, und auch nicht, dass sie dein Mitleid nicht verdienen. Es ist nur so, dass du dem ton nicht deine wohltätigen Projekte aufdrängen kannst.«
    »Aber die Vereinigung ... «
    »Die Vereinigung kennt dich als Julia Frant, nicht als Lady Hunterston.« Er runzelte die Stirn. »Ich muss verrückt gewesen sein, selbst das zu gestatten. Wenn ich vermutet hätte, dass du die Sache so weit treiben würdest, hätte ich dir den Kontakt mit der Vereinigung von Anfang an untersagt.«
    Mit zornig blitzenden Augen stand sie vor ihm. »Von allen unerträglichen ...« Sie ballte die Fäuste. »Ich möchte dich darauf aufmerksam machen, dass es meine Idee war, meine Identität zu verbergen. Und nur deswegen, weil du befürchtet hast, dass es wegen meiner Besuche in Whitechapel Gerede geben könnte.«
    Alecs war nun ebenso entschlossen wie sie. Die Saison war in weniger als einem Monat vorüber, und dann läge der Großteil ihrer gesellschaftlichen Verpflichtungen hinter ihnen. Sie waren dem Sieg schon zu nahe, um jetzt noch irgendwelche Risiken einzugehen.
    Er schob den Stuhl zurück und guckte sie an. »Wenn die Vereinigung diesen Pfad weiter beschreiten wird, Julia, dann ohne dich. Der Preis ist zu hoch. Wenn wir das Geld verlieren, kannst du keinem mehr helfen.«
    Das ließ sie erstarren. Er zog das Buch wieder zu sich heran. »Zieh dich an. Lady Birlington erwartet uns bei Almack’s, und dort schließt man um elf die Pforten.«
    Eisiges Schweigen trat ein, doch er zwang sich, nicht von dem Buch aufzublicken. Vor Anspannung brach er die Feder entzwei.
    Er rechnete schon nicht mehr damit, dass sie nachgab, doch schließlich sagte sie kühl: »Ich bin in einer halben Stunde fertig.« Dann verließ sie den Raum.
    Sobald die Tür hinter ihr ins Schloss fiel, warf er die Einzelteile der Feder auf den Boden und fuhr sich durch die Haare. Zwar zweifelte er nicht daran, dass er sie durch pure Logik hätte zur Vernunft bringen können, doch er war erleichtert, nicht mit Julia streiten zu müssen. Sie hätte bis zum letzten Atemzug gekämpft und ihn mit Appellen an sein Gefühl so durcheinander gebracht, dass er nicht mehr gewusst hätte, was er eigentlich wollte - und das konnte er sich nicht leisten.
    Schwer seufzend schob er das Buch zur Seite. Das Leben mit Julia steckte voller unerwarteter Überraschungen - nicht alle angenehm, aber zumindest langweilte er sich nie. Ob sie nun Gassenjungen in seinen Haushalt einführte, seinen Küchenchef entließ oder von einem Skandal zum nächsten stolperte, bei ihr war man nie sicher, was der nächste Tag bringen mochte.
    Aber er fand, an diesem Abend hatte er die Situation gut im Griff gehabt. Er war stolz, dass er hart geblieben war. Sie war ihm mit einer ihrer verrückten Ideen gekommen, und er hatte einfach Nein gesagt, wie es einem Ehemann anstand. Er empfand ein Gefühl des Triumphes, und doch ... er schaute zur Tür.
    Er traute Julias plötzlicher Fügsamkeit nicht. Irgendwie ahnte er, dass die Sache noch nicht erledigt war.

20. KAPITEL
    Mit missbilligend verkniffenem Gesicht räumte Chilton einen Stapel Halstücher in den Schrank. »Die Wäsche wurde zu sehr gestärkt.« Er warf Alec einen viel sagenden Blick zu. »Natürlich, wenn man in Betracht zieht, was Mrs. Winston in letzter Zeit alles

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