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Vermaehlung um Mitternacht

Titel: Vermaehlung um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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beiden Händen gepackt, und sie hätte ihm keinen Vorwurf gemacht, wenn er sie nach ihr geschleudert hätte.
    Sie holte tief Atem und meinte: „Die Testamentsvollstrecker werden das auch lesen.“
    Alec nickte kurz, was sie gründlicher beschämte, als viele Worte es vermocht hätten. Wie ein eisernes Band legte sich das Elend um ihre Brust. Julia ließ sich in einen Sessel sinken und versuchte nachzudenken.
    „Sei nicht so wütend, Alec“, mahnte Edmund. „Ich hole Tante Maddie. Die wird wissen, was zu tun ist.“
    Wie erstarrt schüttelte Alec den Kopf. „Der Schaden ist angerichtet.“
    Edmund lief zur Tür, sich den Hut auf die wirren Locken stülpend. „Wir können nicht einfach hier herumsitzen und gar nichts tun. Tante Maddie kennt sich in der Gesellschaft aus. Ich komme zurück, sowie ich mit ihr gesprochen habe.“
    Julia hörte, wie sich Edmunds Schritte entfernten. Wohler war ihr bei seinen Worten doch geworden. Bisher hatte Lady Birlington immer gewusst, was zu tun war.-,,Vielleicht kann Lady Birlington ja ...“
    „Diesmal nicht.“ Alec warf die Zeitung auf den Tischend bedachte seine Frau mit einem düsteren, vernichtenden Blick. „Inzwischen haben die Testamentsvollstrecker diesen ekelhaften Artikel Wort für Wort gelesen. Du ..." Er hielt inne, als fehlten ihm die Worte, und sein Gesicht wurde ganz ausdruckslos, als kämpfte er gegen irgendein heftiges Gefühl an.
    Sie wusste, was der trostlose Blick zu bedeuten hatte. Jede Vorhersage, die er über ihre Wohltätigkeitsarbeit gemacht hatte, war eingetroffen. Wegen ihrer Sturheit, weil sie sich geweigert hatte, Kompromisse zu schließen, hatten sie nun alles verloren.
    Sie schluckte. „Alec, vielleicht wenn ich ..."
    „Nein. Du hast schon genug getan.“
    „Alec“, sagte Lucien und legte seinem Freund begütigend die Hand auf den Arm, „deine Frau hat es doch nicht böse gemeint.“ Burroughs kam mit einem kleinen Silbertablett herein, auf dem ein Brief lag. „Mylord, das wurde eben von Mr. Pratt abgegeben. Er bittet um sofortige Antwort.“
    Julia beobachtete, wie Alec den Umschlag aufriss. Seine Miene verdüsterte sich, als er den Brief las. Schließlich schaute er zu Burroughs. „Richten Sie Mr. Pratt aus, dass ich zu der Zusammenkunft komme, wann immer es den Testamentsvollstreckern passt.“ Der Butler verbeugte sich und verließ den Raum.
    Alec fluchte und knüllte das Papier zusammen.
    Lucien seufzte. „Ich nehme an, sie haben den Artikel gelesen und verlangen nun Rechenschaft von dir.“
    Alec warf den Brief ins Feuer. „Sie können es gar nicht abwarten, mich fertig zu machen.“
    Julia rieb sich die Stirn, um die Schmerzen zu vertreiben. Es war alles so ungerecht. Aber sie weigerte sich zu glauben, dass nichts dagegen unternommen werden könne. „Alec, vielleicht kann uns der eine oder andere doch helfen. Lady Birlington wird tun, was sie kann, und der Vorstand der Vereinigung könnte ... “
    Er fuhr zu ihr herum, so zornig, dass sie zurückwich. „Vergiss deine verfluchte Vereinigung und das Erbe! Verstehst du denn nicht, was das alles bedeutet?“
    „Natürlich verstehe ich es. Es bedeutet, dass das Vermögen auf dem Spiel steht..."
    „Zur Hölle mit dem Geld, Julia. Es bedeutet, dass du ruiniert bist. Absolut und ganz und gar ruiniert.“
    „Das ist mir gleichgültig.“
    „Es wird dir einiges ausmachen. Die Leute werden dir so schnell den Rücken zuwenden, dass du dich fragen wirst, ob sie dich je gemocht haben. All die, die dich umworben und unterstützt haben, werden dich wie eine Aussätzige behandeln.“
    Sie betrachtete die Zeitung, die schreiende Schlagzeile. „Manche werden das hier bestimmt glauben, aber doch nicht alle.“
    „Ein paar Leute werden sicher noch mit dir reden, aber das wird nicht reichen.“
    „Ich ...“
    Er schnitt ihr mit einer gequälten Geste das Wort ab. „Gott, Lucien, erkläre du es ihr.“ Alec drehte sich zum Kaminsims, als bereitete ihm ihr Anblick Schmerzen.
    Julia verschränkte die Hände im Schoß. Es war gar nicht so sehr die Vorstellung, man könne sie meiden oder dass die Vereinigung nun ihr Geld verlor, was ihr das Herz so schwer werden ließ. Es war Alecs Gesichtsausdruck.
    Lucien seufzte und schaute auf seine Stiefelspitzen. „Ich glaube, Alec will sagen, dass jeder Skandal sein Opfer hat, eine Person, die dafür zahlen muss. Das gilt vor allem für eine Situation wie diese, wo so viele in diesem hässlichen Netz gefangen sind.“
    „Sie meinen, ich bin dieses

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