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Vermaehlung um Mitternacht

Titel: Vermaehlung um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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verstecken.
    Ihm auf den Fersen war Burroughs. Das Halstuch des Butlers war in wüster Unordnung, die Mitte zerdrückt, als hätte jemand daran zu schaukeln versucht. Seifenwasser rann an seinem Ellbogen hinab:
    Würdelos rutschte er auf dem gewachsten Boden heran. „My.. .lady“, stieß er atemlos hervor, brachte dabei eine sehr achtbare Verbeugung zustande, auch wenn ihm das Haar dabei wüst vom Kopf abstand. „Bitte um Verzeihung.“
    Alec folgte ihm auf dem Fuß. Kurz vor der letzten Stufe kam er zum Stehen und starrte sie wütend an.
    Julia blieb der Mund offen stehen, und sie brachte keinen Ton heraus. Alec schien vollkommen durchnässt zu sein. Sein weißes Leinenhemd war aufgeknöpft, und der nasse Stoff fast durchsichtig. Man sah seine breiten Schultern und den straffen Bauch. Noch beunruhigender war der Anblick seiner durchweichten Hose, die sich an seine Oberschenkel schmiegte und der Fantasie nicht mehr viel Raum ließ.
    In ihrem Magen breitete sich Hitze aus und fuhr ihr in alle Glieder, während ihr die wüstesten Gedanken durch den Kopf schossen. Gott helfe ihr, aber er war wirklich ein Prachtexemplar von Mann - und er gehörte ihr ganz allein. Ihr wurden die Knie weich.
    Benommen fragte sie sich, ob sie krank sei. Jedenfalls fühlte es sich an, als fiebere sie.
    Burroughs, der sich ihres inneren Aufruhrs nicht bewusst war, kam wieder zu Atem. „Verzeihen Sie meinen Aufzug, Mylady. Ein unglücklicher Zwischenfall mit einem Sack Mehl machte es erforderlich, den Knaben zu baden. Seine Lordschaft und ich unterstützten Mrs. Winston gerade, als er uns entwischte.“
    Julia nickte abwesend. Nichts und niemand konnte sie jetzt von Alec ablenken. An einer Wange glitt Seifenschaum mit betörender Langsamkeit zu seinem unrasierten Kinn hinab. Sie hob die Hand an ihr eigenes Kinn und überlegte, wie sich die Bartstoppeln wohl anfühlen würden. Bestimmt kratzig und aufreizend.
    Alec wischte sich den Schaum aus dem Gesicht, wobei sich das Hemd um seine muskulösen Arme spannte. Julia schluckte. Er ließ die Arme sinken, worauf sich das halb aufgeknöpfte Hemd weiter öffnete und die faszinierendsten dunklen Locken auf seiner breiten Brust offenbarte. Sie lenkten den Blick nach unten auf seinen Hosenbund.
    Ihr Blick blieb dort hängen, doch ihre Fantasie arbeitete sich munter weiter nach unten vor.
    Alec verschränkte die Arme. „Wir müssen uns über das Kind unterhalten, Julia.“
    Julias erhitztes Gemüt kühlte sich ab, als sie die Bürste in seiner Hand sah. „Was hattest du vor? Wolltest du das Kind etwa schlagen?“
    Er guckte sie an. „Guter Gott, nein! Die hatte ich in der Hand, als mich das Gebrüll von diesem ...“, er wies auf die Ausbeulung in Julias Rock, wo Muck sich versteckte, „... Knaben in dein Zimmer lockte. Als er aus der Wanne flüchtete, wollte ich Burroughs nur helfen, ihn wieder einzufangen. “
    Der Butler nickte. „Sie waren mir eine große Hilfe, Mylord. Nur schade, dass Sie den Knaben nicht festhalten konnten. Ich hoffe, Sie haben sich nicht verletzt, als Sie in die Wanne ..."
    „Mir geht’s gut“, erwiderte Alec kurz angebunden. Er fixierte Julia mit festem Blick. „Frag nicht.“
    Sie biss sich auf die Lippen, bemüht, ein Kichern zu unterdrücken. „Du bist wohl in die Wanne gefallen, was?“
    Finster betrachtete er sie und den Butler. „Burroughs ist es auch nicht besser ergangen. Der Lauser wollte an ihm hochklettern wie an einem Baum.“
    Der Butler fasste sich an das zerdrückte Halstuch. „Ja, es war ein reichlich erfrischender Vormittag. Das Haus ist in einem einzigen Durcheinander.“
    „Das geht einfach nicht.“ Erbost schaute Alec seine Frau an, der er zweifellos die Schuld an allem gab.
    Burroughs warf kühl ein: „Ich würde anregen, dass Sie sich umziehen, Mylord. Soll ich Chilton rufen?“
    Ohne den Blick von Julia zu wenden, antwortete Alec: „Sagen Sie ihm, dass er für mich frische Kleidung herauslegen soll. Und ein Handtuch.“
    Der Butler verbeugte sich und verließ die Halle.
    Alec lehnte sich an die Treppe und meinte säuerlich: „Du bist genau rechtzeitig gekommen, meine Gute. Ich habe mich schon darauf gefasst gemacht, deinen Höllenknaben notfalls bis nach St. James zu jagen.“
    Die Vorstellung, wie Alec und Burroughs einem splitternackten Muck quer durch die Stadt nachrannten, war zu viel. Julia brach in Gelächter aus.
    Alecs Miene hellte sich etwas auf. „Worüber lachst du, du Biest?“
    Immer noch kichernd, holte sie tief Luft.

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