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Vermaehlung um Mitternacht

Titel: Vermaehlung um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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einem hübschen Schmuckstück, und Desiree wäre verloren, noch ehe sie weiß, wie ihr geschieht. Sie hat nicht für fünf Pence Verstand. Und deswegen, mein Lieber, musste ich eingreifen.“
    „Verdammt, Julia! “ platzte er heraus und fuhr sich durchs Haar. „Du allein kannst doch nicht jedem Gassenkind Londons helfen.“ „Aber ich kann es versuchen“, entgegnete sie und presste die Hände zusammen, damit er nicht sah, dass sie zitterten. Sie würde sich nicht dafür entschuldigen, dass sie anderen helfen wollte. Es hatte ihr im Herzen wehgetan, als sie den schäbigen Raum erblickt hatte, in dem Desiree gehaust und der sie nur zu gut an ihre eigene nasskalte Bleibe im ersten Jahr nach dem Tod ihres Vaters erinnert hatte. „Ich habe getan, was nötig war, und damit basta.“
    Mit brennenden Augen stützte er die Arme auf ihrem Stuhl auf und beugte sich zu ihr hinab, sein Mund nur wenige Zoll von ihrem entfernt. „Wenn irgendetwas schief geht, wirst du den Preis zahlen. Und diesmal gebe ich mich nicht mit einem bloßen Kuss zufrieden.“
    Julia schluckte und starrte auf den funkelnden Saphir an seiner Krawatte. Wie konnte er diese unglaublichen, betäubenden, sinnlichen Attacken als „bloße Küsse“ bezeichnen?
    Er kam ihr noch näher, bis sein Atem über ihre Wange strich. „Wenn unsere vornehmen Gäste deinen Schützling für irgendetwas anderes als ein unschuldiges Serviermädchen halten, wird dich das teuer zu stehen kommen.“
    Sie war unfähig zu antworten und nickte bloß.
    „Du wirst dich aus der Vereinigung zurückziehen und freiwillig in mein Bett kommen. Ich will alles, Julia.“ Seine Stimme wurde heiser. „Jeden Zoll.“
    Sie hätte es nie für möglich gehalten, aber von nahem war er sogar noch attraktiver. Das dunkle Haar fiel ihm in die Stirn, seine Augen glänzten vor Leidenschaft und Zorn. Ihr Instinkt riet Julia zurückzuweichen, doch saß sie schon ganz am Rand des Sessels.
    Es blieb ihr nichts anderes übrig, als vorzugeben, dass seine Nähe sie völlig kalt ließe. Doch fiel ihr Lächeln reichlich zittrig aus. „Desiree wird sich gut machen. Mrs. Winston und ich haben die letzten zwei Tage ständig mit ihr geübt. Niemand wird etwas ahnen.“
    Alec fuhr ihr mit dem Finger über die Wange, worauf es ihr heiß den Rücken hinunterlief. „Das will ich für dich hoffen, mein Liebling.“
    Der Himmel beschütze sie vor prinzipienlosen Lebemännern! Innerlich glühte sie bereits, ihre Hände waren feucht, und ihr Herz flatterte wie ein gefangener Schmetterling. Jeden Moment würde sie in Flammen stehen, würde vom Feuer ihrer eigenen Leidenschaft vernichtet werden, bis nur noch ein Häuflein Asche übrig blieb.
    Der Gedanke an dieses einsame Häuflein machte sie merkwürdig zornig, und sie funkelte Alec an. „Es steht dir nicht zu, solche Forderungen zu stellen.“
    „Ach nein?“ Ein Muskel in seinem Kinn spannte sich an, und steif und kalt wie ein Fremder sagte er: „Das Einzige, was mein Großvater je von mir verlangt hat, war, dass ich das Vermögen vor Nick rette. Wir beide, meine Liebe, haben eine Abmachung getroffen. Wenn ich mich an deine Regeln halten soll, musst du dich auch meinen unterwerfen.“
    Julias Kehle war wie zugeschnürt. „Dein Großvater hätte mich verstanden. Lady Birlington hat mir erzählt, dass er sehr großzügig war und viele wohltätige Projekte unterstützte.“
    Abrupt richtete sich Alec auf. „Denkst du nie an etwas anderes als an deine verflixte Wohltätigkeitsarbeit?“
    „Es war der Traum meiner Eltern.“
    „Und du? Wovon träumst du, Julia?“
    Wenn er bloß wüsste. „Es ist auch mein Traum.“
    „Meine Träume sind nicht so edel wie deine.“ Er sprach nun ruhiger, und seine Stimme klang schmeichelnd wie Samt auf nackter Haut. „Aber jeder von uns muss seine Neigungen bekämpfen. Ich habe meine Geliebte aufgegeben; doch was hast du aufgegeben?“
    Heiße Eifersucht überflutete sie. War es das, was er wollte? Das Recht, zu seiner Geliebten zurückzukehren? Bevor sie sich eine Antwort überlegen konnte, klopfte es an der Tür.
    Leise fluchend wandte Alec sich ab, als Burroughs den Raum betrat. „Verzeihung, Mylord, aber die Dowager Duchess of Roth und ihre Nichte sind soeben eingetroffen und warten im vorderen Salon.“
    „Wir kommen gleich“, sagte Alec kurz angebunden. Burroughs verneigte sich und ging hinaus.
    Julia rang mit einer ganzen Flut von Gefühlen - sie war zornig über Alecs Arroganz, verletzt wegen seines Mangels an

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