Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Vermaehlung um Mitternacht

Titel: Vermaehlung um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
Vom Netzwerk:
Chambers.
    „Natürlich.“ Julia hatte die ruhige Frau schon immer gut leiden können, auch wenn sie ihren Mann für einen ziemlichen Trottel hielt.
    Burroughs sammelte die Suppenschalen ein, während der ältliche Duke of Devonshire nickte: „Hervorragende Speise, meine Liebe. Erinnert mich an ein Gericht, das ich mal im Royal Pavillon bekommen habe, und ... “ Er verstummte, als Desiree mit einer dampfenden Schüssel hereinkam.
    Julia runzelte die Stirn. „Wie meinen, Sir?“
    Er gab keine Antwort, sondern starrte Desiree an. Das war zwar ziemlich ungezogen, aber Julia zeigte sich nachsichtig. Desiree war wirklich außergewöhnlich schön.
    Die Herzogin beugte sich vor. „Sie müssen Devonshire verzeihen, er war gestern Abend bis nach zehn Uhr auf. Für einen Mann seines Alters ist das viel zu spät.“ Sie guckte ihr Ehegespons kalt an.
    Der Herzog fing den Blick auf, zuckte zusammen und begann an seinem Kragen zu zerren. „Äh, nein. Ja, ich meine, ja. Bin heute sehr müde. Kann kaum die Augen offen halten.“ Zu seiner Frau sagte er drängend: „Vielleicht sollten wir gehen.“
    Sie zog die Augenbrauen hoch. „Aber wir sind eben erst gekommen. Du kannst auf dem Heimweg in der Kutsche schlafen.“ Als wäre damit das letzte Wort gesprochen, wandte sich die Herzogin wieder ihrem Teller zu. Der Herzog saß mit feuerrotem Gesicht da und schaute wild zur Tür, durch die Desiree verschwunden war.
    Julia beobachtete ihn einen Moment, bevor sie kurz zu Alec blickte. Der starrte den Herzog mit gerunzelter Stirn an, als versuchte er, ein kompliziertes Rätsel zu lösen.
    Desiree kehrte mit einem Gänsebraten zurück. Bei dem Duft lief Julia das Wasser im Mund zusammen.
    Mit einem Klirren ließ Lady Birlington die Gabel fallen. „Lieber Himmel! Sieht aus, als habe ihn der Schlag getroffen.“
    Edmund drehte sich zum Herzog um, der sich mit Höchstgeschwindigkeit Essen in den Mund schaufelte und seinen Teller fixierte, als befürchtete er, jemand könne ihn stehlen.
    „Nein“, verkündete Edmund. „Er hat nur Hunger.“
    „Ihn meine ich doch nicht, du Dummkopf.“ Seine Tante schwenkte den Löffel. „Ich rede von Chambers.“
    Alle Augen wandten sich Lord Chambers zu. Er saß mit offenem Mund da, die Gabel in der Luft, und glotzte Desiree an. Sein Gesicht war kreidebleich.
    „Alles in Ordnung, Mylord?“ fragte Julia, die allmählich unruhig wurde.
    Lady Chambers legte ihrem Mann die Hand auf den Arm. „Chambers, was ist denn bloß los?“
    Er blinzelte, und Farbe kehrte in sein blasses Gesicht zurück. „Nichts. Mir gehts prächtig. Hab gerade ... nachgedacht. Ja, über den Kabeljau.“ Rasch nahm er einen Bissen und schluckte. „Der beste, den ich je gegessen habe. Was ist das für eine Sauce, Lady Hunterston?“
    „Weinschaumsauce“, erwiderte Julia besorgt. Was war hier los?
    Auch wenn Desiree wirklich wunderschön war - seit wann achteten die Gäste auf die Serviermädchen?
    Lady Birlington stellte ihr Weinglas ab. „Nun, Ihnen mag es schmecken, ich finde es viel zu salzig.“
    Bevor Julia sich noch über diese unerhörte Bemerkung wundern konnte, krachte es von der Anrichte her, wo eine große Serviergabel zu Boden fiel. Desiree wurde dunkelrot und machte hastig einen Knicks, wobei sie Julia einen gequälten Blick zuwarf. „Verzeihung, Euer... Mylady.“
    „O Gott!“
    Jeder drehte sich zu Edmund um. Er saß mit hervorquellenden Augen da und klappte den Mund auf und zu. „Sie ... ich ... Herr im Himmel, das kann doch nicht sein ... ich meine, wie ist das nur möglich?“
    Das Mädchen klatschte in die Hände. „Lord Valmont! “ Sie hielt ihr Handgelenk hoch und berührte einen silbernen Armreif. „Schauen Sie, ich hab immer noch den Armreif, den Sie mir geschenkt haben!“
    Edmund riss die Augen noch weiter auf. „Bei Jupiter! “
    Desiree betrachtete den Armreif und runzelte die Stirn. „Aber mein Lieblingsarmreif ist er nicht. Ich muss ihn über dem Ärmel tragen, sonst wird mein Arm grün.“ Sie machte ein reizendes Schmollmündchen. „Das war nicht nett, mich so hinters Licht zu führen.“
    Der junge Mann wurde noch ein wenig röter. „Unsinn! Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen. Hab Sie noch nie im Leben gesehen.“ Lucien hob das Lorgnon und guckte seinen Freund an. „Geizig bis zum bitteren Ende, was, Edmund?“
    „Verdammt, Lucien“, flüsterte Edmund laut. „Ich wurde reingelegt! Für das Ding hat man mir eine ganze Guinee abgeknöpft!“ „Was fällt dir ein, dem Mädel

Weitere Kostenlose Bücher