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Vermiss mein nicht

Vermiss mein nicht

Titel: Vermiss mein nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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scheint vielleicht nicht fair, die Sache so öffentlich zu verhandeln, aber Sie haben ja selbst gesehen, wie es dazu gekommen ist.«
    Ich nickte.
    »Ich muss Sie fragen, ob das Gerücht, dass etwas aus Ihrem Besitz verschwunden ist …« Sie zögerte und scheute offensichtlich vor dem springenden Punkt zurück. »Können Sie bitte bestätigen, dass dieses Gerücht nicht stimmt?«
    »Sie legen ihr Worte in den Mund«, rief ein Mann, aber die anderen brachten ihn zum Schweigen.
    »Wir sind hier nicht vor Gericht«, ermahnte Grace Burns den Zwischenrufer ärgerlich. »Bitte lassen Sie Ms. Shortt sprechen.«
    »Das Gerücht«, begann ich und sah in die vielen Gesichter der Menschen vor mir, von denen manche meine Worte nur per Kopfhörer in der Übersetzung hörten, »das Gerücht entspricht ganz eindeutig nicht der Wahrheit.« Aufgeregtes Gemurmel erhob sich, und ich redete lauter. »Allerdings verstehe ich, wie es entstanden ist. Ich habe jemandem zugewinkt, dabei ist mir meine Uhr vom Handgelenk gerutscht und in einem Feld gelandet. Ich habe ein paar Leute gebeten, mir beim Suchen zu helfen. Es ist wirklich keine große Sache.«
    »Und diese Leute haben die Uhr gefunden?«, erkundigte sich Grace, der ihre Erleichterung deutlich anzusehen war.
    »Ja«, log ich.
    »Dann zeigen Sie sie her!«, rief eine Männerstimme, und ein paar weitere pflichteten ihm bei.
    Grace seufzte. »Haben Sie die Uhr dabei?«
    Ich erstarrte und blickte auf mein nacktes Handgelenk. »Hmm, nein. Der Verschluss ist kaputtgegangen, als sie runtergefallen ist, und noch nicht repariert.«
    »Bringen Sie die Uhr her!«, rief eine Stimme auf Englisch mit starkem Akzent.
    »Nein!«, rief ich zurück, und alle wurden still. Ich spürte, dass Bobby mich überrascht anschaute. »Bei allem Respekt – ich habe das Gefühl, dass diese ganze Sache weiter nichts ist als eine absurde Hexenjagd. Ich gebe Ihnen mein Wort, dass meine Uhr nicht verschwunden ist, und ich weigere mich, diese Scharade weiter mitzumachen, indem ich sie herbringe und im Saal herumzeige. Ich bin noch nicht lange genug hier, um genau zu verstehen, warum Sie alle sich so verhalten, aber wenn Sie mich so bei sich willkommen heißen möchten, wie es angemessen wäre, dann lassen Sie mein Wort bitte genügen.«
    Leider kam meine moralische Entrüstung nicht gut an.
    »Bitte, Ms. Shortt«, sagte Grace besorgt. »Ich denke, das Beste wäre, wenn Sie den Saal jetzt verlassen und die Uhr holen. Jason wird Sie begleiten.« Ein Mann im schwarzen Anzug, schlank und mit einer Haltung, als wäre er beim Militär, erschien am Ende meiner Reihe und deutete in Richtung Tür.
    »Ich kenne diesen Mann nicht!«, rief ich und klammerte mich an den letzten Strohhalm. »Ich gehe nicht mit ihm!«
    Grace wirkte erst verwirrt, dann argwöhnisch. »Nun, Sie müssen die Uhr herbringen, ob Sie es wollen oder nicht. Von wem würden Sie sich denn begleiten lassen?«
    Ich dachte blitzschnell nach. »Von dem Mann, der hier neben mir sitzt.«
    Bobby sprang auf.
    Grace strengte die Augen an, und als sie Bobby erkannte, nickte sie: »Na gut, dann gehen eben beide mit Ihnen. Wir setzen die Versammlung fort, während Sie weg sind.« Wie aufs Stichwort erschien der Vertreter der Niederlande am Mikrofon, der über die Pläne für die neuen Mühlen referieren sollte, aber kein Mensch achtete auf ihn. Zu dritt wanderten wir den langen Gang entlang, die Menschenmenge am Ausgang teilte sich vor uns, dann hatten uns die großen Flügeltüren verschluckt. Draußen sah Bobby mich mit großen Augen an, aber offensichtlich hinderte ihn die Gegenwart des Schwarzgekleideten daran zu sagen, was er dachte.
    »Wir müssen meine Uhr in Bobbys Geschäft holen«, erklärte ich unserem Begleiter unterdessen möglichst ruhig. »Er sollte den Verschluss für mich reparieren.«
    Bobby nickte. Anscheinend hatte er meinen Plan jetzt verstanden.
    Als wir zu dem mit bunten Socken dekorierten Fundbüro kamen, war es dunkel geworden. Das Dorf war wie ausgestorben, alle Einwohner hatten sich im Gemeinschaftshaus zusammengefunden.
    »Ich möchte gerne hier auf Bobby warten«, sagte ich und blieb, den Blick auf den dunklen Wald gerichtet, auf der Veranda stehen, während Bobby den Laden aufschloss. Jason antwortete nicht, trat jedoch einen Schritt zurück, verschränkte die Arme und baute sich neben mir auf.
    »Wer sind Sie eigentlich?«, versuchte ich ihn zu necken, während ich ihn von oben bis unten taxierte. Er schaute weg. »Der Bösewicht aus

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