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Vermisst: Thriller (German Edition)

Vermisst: Thriller (German Edition)

Titel: Vermisst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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die war noch kleiner als du, Kit.« Er deutete mit dem Kopf auf den Besenstiel, der ihm als Krücke diente. »Ohne den Stock da wäre ich aufgeschmissen gewesen.«
    »Ehrlich?«
    »Du kannst es ja ausprobieren.«
    »Entschuldigung, kann ich mein Handy wiederhaben?«, fragte Farelli jetzt hinter mir.
    Seine Gestalt spiegelte sich verzerrt in den Pfützen.
    »Aber natürlich.«
    Ich erhob mich halb, als wollte ich in meine Tasche fassen. Dabei griff ich nach dem Besenstiel. Besonders schwer war er nicht. Also hieß es umso fester zuschlagen.
    Ich wirbelte mit ausgestrecktem Arm herum und drosch den Besenstiel mit voller Kraft seitlich gegen Farellis Knie.
    Es knackste. Farelli schrie auf und stürzte in eine Pfütze, wo er jammernd nach seinem Bein griff. Ich war überrascht, wie gut das funktionierte.
    »Noch einmal, Kit.«
    Ich hieb den Besenstiel so heftig gegen das andere Knie, dass mir der Arm wehtat. Farelli versuchte vergeblich, sich zusammenzurollen. Sofort ließ ich den Stock mit der Wucht eines Rammbocks auf seine Kniescheibe niedersausen. Er bäumte sich auf und warf mir einen panischen Blick zu.
    »Sie sind ja völlig irre!«
    Im selben Moment stürzte sich mein Vater auf ihn und schlug auf ihn ein, bis ihm das Blut aus Mund und Nase lief. Dann legte er sich auf ihn, sodass sein Unterarm gegen Farellis Luftröhre drückte.
    »Reden Sie nicht so mit meiner Tochter!«
    Farelli versuchte vergeblich, sich zu befreien. Bei aller Schwäche brauchte mein Vater nur mit seinem ganzen Gewicht gegen Farellis Luftröhre zu pressen. Der Druck würde ihn umbringen.
    Ich ließ mich auf alle viere fallen. »Wo ist Christian Sanger?«, fragte ich dicht an Farellis Ohr.
    Farelli krallte sich verzweifelt in den Arm meines Vaters. Sein Gesicht hatte sich blaurot gefärbt, und in seinen blutunterlaufenen Augen standen Tränen.
    »Wo steckt Christian Sanger? Wenn Sie mir die Wahrheit sagen, sorge ich dafür, dass mein Vater sie loslässt.«
    »Weiß … nicht«, ächzte er.
    »Das reicht nicht.« Ich nickte meinem Vater zu. »Mach ihn fertig.«
    Beide starrten mich entsetzt an.
    »Ich … find es raus«, keuchte Farelli.
    Mein Vater rollte sich zur Seite. Farelli griff sich an den Hals und rang nach Luft. Tränen rannen ihm über das Gesicht.
    Ich löste meinen Gürtel. »Ihre Hände.«
    Nachdem er gefesselt war, durchsuchte ich ihn und nahm ihm die Stifte ab, die er in den Taschen hatte. Als ich seine Beine abtastete, jaulte er wie ein verwundeter Hund. Er schien unbewaffnet zu sein. Ich erhob mich und stellte meinen Fuß auf seinen Bauch. Seine Beine zitterten vor Schmerz, und das eine Knie war merkwürdig verdreht. Mein Vater setzte sich auf und schaute mich nachdenklich an.
    »Womit haben sie Sie geködert?«, fragte ich. »Geld?«
    »Was?« Seine Nase tropfte, und aus dem Mund sickerte blutiger Speichel.
    »Sie haben Christian Sanger angerufen. Womit hat er sie erpresst? Etwa Sex mit kleinen Mädchen oder Jungen?«
    »Wovon reden Sie überhaupt?«
    »Sie haben die Entführer meines Vaters angerufen. Warum?« Ich kniete mich auf seine Brust und hielt seine Arme fest. »Soll ich vielleicht ein bisschen auf Ihren Knien herumspringen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Christian Sanger ist kein Kidnapper, sondern ein Informant. Er unterstützt uns bei den Ermittlungen gegen Ihren Vater.«
    Ich konnte es nicht fassen. Mein Vater starrte Farelli nur ungläubig an.
    »Ich darf Sie darauf hinweisen, dass ich auf der Seite des Gesetzes stehe«, erklärte Farelli selbstgerecht. Offenbar hatte er sich schnell erholt. »Sie werden wegen Mordes gesucht, und Ihr Vater hat Hochverrat begangen. Sanger und seine Mutter haben uns geholfen, Material für die Anklage zu sammeln.«
    »Sind Sie wirklich so blöd oder tun Sie nur so?«
    Doch plötzlich ging mir ein Licht auf. Am Sonntagmorgen hatte Boyd Davies einen Anruf von einem Münzfernsprecher in Santa Barbara erhalten.
    Ich wandte mich meinem Vater zu. »Du hast dich doch am Sonntag mit Lavonne und Jesse getroffen, um eure Strategie zu besprechen. Nicholas Gray ist in diese Besprechung geplatzt. Wo war das?«
    »In einem Restaurant im Konferenzzentrum am Cabrillo Boulevard. Windcatchers.«
    Ich packte Farelli am Hemd. »Sie haben Boyd Davies vom Restaurant aus angerufen.«
    »Hab ich nicht.«
    Mein Vater schüttelte den Kopf. »Nein, Gray war allein.«
    Ich stieß einen Fluch aus.
    Nicholas Gray hatte den Sangers Informationen über meinen Vater geliefert. Wem konnten wir überhaupt

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