Vermoegensplanung und Altersvorsorge fuer Frauen
schenkungssteuerfrei. Dieser Freibetrag kann alle zehn Jahre neu ausgeschöpft werden. Grundlage der Berechnung der Schenkungssteuer, die im Ãbrigen gleichbedeutend mit der Erbschaftssteuer ist, ist der Verkehrswert. Bei groÃen Vermögen sind die Schenkungen nicht immer bedingungslos, der Schenker behält sich Nutzungs- oder NieÃbrauchsrechte vor. Viele
Menschen schenken aber, um eine Freude zu machen oder den eigenen Kindern eine Starthilfe zu finanzieren. Sei es als Eigenmittel für eine Immobilie oder als Grundstein für eine selbstständige Arbeit. Doch eine Vermögensübertragung sollte wirklich gut überlegt sein, denn: Was weg ist, ist weg. Ausnahmen, dass das Geld zurückgefordert werden kann, gibt es nur sehr wenige. Bevor Vermögenswerte verschenkt werden, muss die eigene Zukunft gesichert sein. In jedem Fall sollten Sie sich bei gröÃeren Schenkungen rechtlich beraten lassen. Ãbertragungen von Immobilien oder auch Gesellschaftsbeteiligungen sind ohnehin komplex und müssen zudem notariell beurkundet werden. Das Geld für die Beratung ist gut investiert und man kann Fehler vermeiden, die einen selbst oder die Beschenkten treffen.
Frauen leben länger â die eigene finanzielle Unabhängigkeit schützt die Kinder
Um wen geht es?
Witwe, 65 Jahre
Themenschwerpunkt
Nachlassplanung
Zusatzinfos
Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung, Patientenverfügung
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Der Entschluss, das groÃe Haus im Allgäu zu verkaufen und nach München zu ziehen, kam nicht über Nacht. Im Gegenteil: Seit ihr Mann vor zwei Jahren nach einem Verkehrsunfall gestorben ist, überlegte Paula immer wieder hin und her. Am Haus hängen so viele Erinnerungen! Doch es gab gute wirtschaftliche Gründe für einen Verkauf. Zwar lagen keine Hypothekenschulden mehr auf dem Haus, doch der Unterhalt war auf Dauer zu teuer. SchlieÃlich hat sie selbst nur eine spärliche gesetzliche Rente, und dank ihrer Witwenrenten kann sie ganz gut leben. Ihre Entscheidung war deshalb absolut richtig. »Seit zwei Jahren hat meine Tochter auf mich eingeredet, dass ich mich vom Haus trennen soll â¦Â«.
Ihre Empörung ist mehr gespielt als ernst gemeint, denn das Verhältnis der beiden ist gut. Nun wohnt sie im gleichen Stadtteil wie Helen.
Vor zehn Tagen wurde der Kaufpreis für das Allgäuer Einfamilienhaus bezahlt: 400.000 Euro liegen nun auf dem Girokonto. »So viel Geld!«, stöhnt sie. Denn einerseits freut sie sich über den guten Preis, andererseits sind die Entscheidungen, die nun anstehen, nicht leicht. Sie weiÃ, dass sie sie nicht allein treffen kann.
Paula hat auch schon einige ganz konkrete Ideen. Sie möchte einen Teil des Geldes â 100.000 Euro â ihrer Tochter für deren
eigene Altersvorsorge schenken. Ihre zwei Enkel sollen je 30.000 Euro für ihre Ausbildung bekommen. Ihr gefällt die Vorstellung, dass »geteilt wird, und alle in der Familie etwas davon haben«. Und dann gibt es noch ein soziales Projekt in ihrer Heimatstadt, das sie gern unterstützen möchte. »Der Rest kann dann angelegt werden.« Sie ergänzt noch: »Ohne Risiko!«.
Längere Lebenserwartung erfordert ein Umdenken in der Erbschaftsplanung
Ein aufs schnelle Geschäft schielender Finanzberater kam gleich zur Sache: eine aufgeschobene Rentenversicherung für Helen, Sparbriefe für die Enkelkinder und ein Rentenfonds für Paula. Und obendrauf die Ãberweisung für die Spende, »gehört ja zum Service«. Doch diese »Lösung« greift viel zu kurz. Denn Paula hat bei ihren gut gemeinten Plänen zu wenig an sich selbst gedacht â ein Wesenszug, der sie mit vielen Müttern eint. Wenn sie auch im hohen Alter so wie jetzt angenehm und würdevoll leben möchte und das Risiko einer längeren Pflegezeit einkalkuliert, muss sie über ein ausreichendes Vermögen verfügen. Das ist mein Thema in der Beratung.
Es ist noch nicht lange her, da galt es als selbstverständlich, den Kindern und Enkelkindern Teile des eigenen Vermögens zu übertragen. Doch die alte Redewendung, man solle besser »mit warmen Händen geben«, statt sein gesamtes Vermögen erst nach dem Tod den Erben zuflieÃen zu lassen, passt nicht für jeden.
Bei sehr groÃen Vermögen ist es meist richtig, früh damit zu beginnen, einzelne Vermögensteile zu übertragen. So lassen sich Schenkungsfreibeträge
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