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Verplant verliebt

Verplant verliebt

Titel: Verplant verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Boehm
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genau so etwas fehlt mir noch.“
    Marie nahm zwei Gabeln aus dem Schubfach und gab der Lade einen kräftigen Schubs mit der Hüfte.
    Paula ließ sich nicht abschrecken. „Nur weil dein Ex das Internet als Bezugsquelle für willige Gespielinnen genutzt hat, heißt das ja nicht, dass das alle so machen. Lass dich darauf ein und guck mal, was passiert. Vielleicht wirst du ja überrascht.“
    „Ich bin sicher, da wird die eine oder andere Überraschung auf mich warten. Aber ich habe sowieso keine Wahl. Es ist vielleicht ganz gut, wenn du mitmachst: Geteiltes Leid ist halbes Leid.“
    Marie wuchtete die schwere Pfanne auf den Esstisch. „So, Essen ist fertig.“ Sie hoffte, dass Paula das Thema bis zum Nachtisch vergessen haben würde.
     
    Sie hätte es besser wissen müssen. Kaum hatten Paula und Marie die sechs Tiefkühldosen mit Paella gefüllt und in der Gefriertruhe im Wohnzimmer verstaut, steuerte Paula direkt auf den Laptop zu. Marie füllte die beiden Weingläser nach und folgte ihr widerwillig aufs Sofa.
    Paula öffnete den Internetbrowser. „Lass mich raten: Eines der beiden Portale, die ihr untersuchen sollt, ist Matchmaker, oder?“
    „Stimmt, aber das ist ja auch das Bekannteste. Die Nummer zwei am Markt ist Liebesbrief.de.“
    „Das sagt mir auch was. Ich meine, da haben sich Gunnar und Sarah kennengelernt. Die heiraten diesen September, kann so falsch also nicht sein.“
    Paula rutschte unruhig auf dem Sofa hin und her. „Darf ich zuerst? Ich möchte ein Profil bei Liebesbrief.de.“
    „Leg los. Ich habe für beide Portale je zwei Zugangscodes.“ Marie ließ Paula nur zu gerne den Vortritt.
    Paula begann zu tippen. Als Benutzername schrieb sie „Paulinchen80“.
    Marie unterbrach sie: „Du kannst doch hier nicht deinen richtigen Namen verwenden!“
    „Erstens heiße ich gar nicht Paulinchen, und zweitens bist du ein bisschen paranoid.“
    „Okay, aber sag nachher nicht, ich hätte dich nicht gewarnt, wenn der Stalker vor deiner Haustür steht.“
    Paula machte fleißig weiter. Als sie beim Punkt „Was ich suche“ angelangt war, fing sie an, an ihren Fingernägeln zu knabbern. „Was soll ich da bloß schreiben?“
    „Nimm doch einfach deine No-gos und such das Gegenteil davon.“
    „Oh, danke! Was bist du wieder pragmatisch, liebe Marie.“ Sie schrieb: „Ich suche einen uneitlen Mann ohne Körperbehaarung, der nicht allzu sehr an seiner Mutter hängt.“ Dann wandte sie sich an Marie: „Ich glaube, die Sexgeräusche lasse ich weg, oder?“
    Marie sparte sich einen Kommentar.
    Paula kaute konzentriert auf ihrer Unterlippe, bis sie mit ihrem Profiltext zufrieden war. Dann durchsuchte sie Maries digitalen Fotoordner nach Bildern von sich. „Sag mal, hast du eigentlich kein Foto, auf dem ich alleine zu sehen bin? Da ist immer irgendeiner meiner Exfreunde drauf.“ Sie öffnete ein Foto und legte den Kopf schief: „Können wir den hier wegschneiden? Dann sehe ich da richtig sexy drauf aus.“
    „Du willst doch nicht ernsthaft ein Foto von dir veröffentlichen?“
    „Warum denn nicht? Du gehst ja auch nicht in ein Geschäft, das keine ansprechende Schaufensterdeko hat. Man will doch sehen, was man kauft.“
    „Kaufen? Wir sind doch nicht bei Ebay!“ Marie sah ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigt.
    Doch Paula ließ sich nicht beirren und öffnete das Fotobearbeitungsprogramm. Zehn Minuten später war sie originalgetreu im Internet abgebildet. Sie schob den Laptop zu Marie hinüber. „Jetzt du!“
    Marie verzog ihr Gesicht. Okay, sie würde ein Profil anlegen, dabei aber so wenig wie möglich von sich preisgeben. „Wie wäre es mit Francesca Amore, einer feurigen Italienerin, die in einer Pizzeria kellnert?“
    „Da weiß doch jeder gleich, dass das ein Fake ist.“
    „Okay. Dann muss ich mich an jemandem orientieren, den ich tatsächlich kenne.“ Marie wusste auch sofort, wer bestens dafür geeignet war.
    Eine halbe Stunde später hatten Marie und Paula unter viel Gekicher ein Profil für „FlotteLotte“ angelegt, das verdächtig an Bernadette „Miss Fingernagel“ Huber erinnerte: blond, kurvig, willig. Als Foto verwendeten sie das Bild irgendeiner Schauspielerin aus Tschechien, das sie über Google gefunden hatten. Mit ihren hohen Wangenknochen sah sie fast aus wie Bernadette.
    Kaum hatte Marie auf „Speichern“ gedrückt, entriss ihr Paula den Laptop. „So, weiter geht’s mit Matchmaker!“
    Marie stöhnte: „Muss das jetzt wirklich noch sein? Ich habe keine Lust

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