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Verräterische Gefühle

Verräterische Gefühle

Titel: Verräterische Gefühle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan
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Schulter, die er instinktiv abschüttelte. „Warum quälst du dich nur so?“, fragte sie leise.
    „Verschone mich mit deinem Mitleid! Geh endlich zu Bett.“
    Katie schloss kurz die Augen und ballte dann die Hände zu Fäusten. „Warum? Damit du dich ungestört in deinem Elend suhlen kannst? Jahrelang hast du versucht, allein damit fertig zu werden. Warum probierst du es nicht mal mit einer Alternative. Ich werde jedenfalls nicht gehen.“
    Aufs Äußerste gereizt fuhr er herum. „Verdammt, Katie! Was willst du von mir?“
    „Dich“, sagte sie mit zitterndem Lächeln. „Einfach nur dich.“
    „Das habe ich dir die ganze Woche über angeboten.“
    „Du hast mir Nathaniel Wolfe angeboten, den Schauspieler. An ihm bin ich nicht interessiert. Ich suche den Mann dahinter, das Reale.“
    Ihr mutiges Bekenntnis nötigte Nathaniel nur ein spöttisches Auflachen ab. „Du willst nicht den Mann, und mit Realitäten kannst du schon gar nichts anfangen.“
    Spontan hielt Katie ihn zurück, als er sich abwandte. „Sag du mir nicht, was ich will und womit ich klarkomme oder nicht, weil …“
    Was sie sonst noch hatte sagen wollen, erstickte Nathaniel mit einem verzehrenden Kuss, der sie bis ins Innerste aufwühlte und völlig atemlos machte. „Na, ist dir das real genug?“, fragte er hart und eroberte erneut ihre bebenden Lippen. Als er Katie das nächste Mal freigab, fühlte sie sich einer Ohnmacht nahe und wäre sicher zu Boden gesunken, hätte Nathaniel sie nicht hochgehoben und in ihr Zimmer gebracht.
    Kaum hatte er sie auf dem breiten Bett abgesetzt, beugte er sich über sie und zog ihr geschickt das leichte Sommerkleid aus. „Dass ich dich will, daran habe ich nie einen Zweifel gelassen, Katie“, raunte er heiser. „Ich bin so verdammt heiß auf dich!“ Ungeduldig befreite er sie auch noch von ihrem Slip.
    Katie, die neben seiner offensichtlichen sexuellen Lust auch Schmerz und Verzweiflung in ihm spürte, lag ganz still. Zum ersten Mal, seit sie ihn kannte, ließ Nathaniel seine eiserne Kontrolle fallen und lieferte sich ganz seinen Emotionen aus. Es fühlte sich gut an … und richtig. Es gab nur noch sie beide, das leise Rauschen des Meeres im Hintergrund und die sanfte Brise, die durch die offene Terrassentür hereinwehte.
    Und dann war er über ihr. Den leisen Schrei, der sich ihr entrang, erstickte Katie selbst mit einem fiebrigen Kuss, mit dem sie ihn förmlich überrumpelte. Und als Nathaniel sich geschockt zurückziehen wollte, schlang sie ihre Arme um seinen Hals und presste sich an ihn.
    „Katie …“
    „Es ist okay … nicht aufhören …“ Erneut küsste sie ihn. So zärtlich und voller Verlangen, dass er jede Selbstbeherrschung aufgab. Es war überwältigend. Nichts, was Katie je gehört oder erfahren hatte, kam dem gleich, was sie in Nathaniels Armen erlebte. Er entführte sie in eine Welt voller Sinnlichkeit und Lust, die ihr bisher verschlossen geblieben war.
    „Es war dein erstes Mal.“ Nathaniel lag flach auf dem Rücken, einen Unterarm über den Augen, und wusste nicht, ob er geschmeichelt sein oder sich schuldig fühlen sollte. Wenn er ehrlich war, konnte er mit keiner der verstörenden Emotionen etwas anfangen, die ihn unaufhaltsam überfluteten. Wann hatte er sich je so … aufgewühlt und gleichzeitig so unendlich befriedigt gefühlt?
    Die Antwort war eigentlich ganz einfach: nie!
    Mit Katie war alles anders. Mit ihr teilte er etwas, das er bisher jeder Frau vorenthalten hatte … sich selbst.
    Etwas wie Panik flackerte in ihm auf. Es war nicht allein die Furcht, was Katie mit den brisanten Informationen anfangen könnte, sondern die Tatsache, dass er ihr erzählt hatte, was für immer in seinem Unterbewusstsein begraben bleiben sollte. Warum hatte er das getan? Normalerweise sprach er nie über seine Familie. Aber das Erlebnis mit dem kleinen Mädchen, das fast ertrunken wäre, hatte alles auf einen Schlag zurückgebracht.
    Er selbst war wieder Kind gewesen, gefangen im dunklen Wasser des Sees.
    Unglücklicherweise besaß Katie so etwas wie einen inneren Radar, mit dem sie die Ängste und Probleme anderer Menschen ortete. Und anders als ihre Geschlechtsgenossinnen war sie nicht an Glanz und Glamour interessiert, sondern an Realität und Wahrheit. Dazu war sie noch beängstigend hartnäckig.
    Erst verspätet wurde Nathaniel bewusst, wie ungewöhnlich schweigsam sie war. Er nahm den Arm von den Augen und wandte den Kopf, nur um festzustellen, dass sie friedlich schlummerte …

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