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Verraeterisches Herz

Verraeterisches Herz

Titel: Verraeterisches Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine George
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bekommen“, entgegnete er finster.
    „Inwiefern?“
    „Als meine Mutter mich nach Cardiff begleitet hat …“
    „Sie hat was?“
    Francescos Augen verengten sich. „Du weißt es nicht?“
    „Nein! Was denn?“
    „Kurz nachdem du verschwunden bist, waren wir hier, Alicia.“
    Sie starrte ihn nur verwundert an.
    „Glaubst du mir nicht? Es ist die Wahrheit. Deine Mutter hat geschworen, du bist nicht da.“
    „Das stimmte auch. Es ging mir so schlecht, dass sie mich zusammen mit Megan zu deren Großmutter nach Hay-on-Wye geschickt hat, um mich dort zu erholen.“
    „Davon hat sie mir nichts erzählt. Auch Megans Eltern und ihr älterer Bruder nicht, die zu ihrer Unterstützung gekommen waren.“ Er lächelte finster. „Mein Kummer bedeutete ihnen nichts. Deine Mutter bestand darauf, dass du mich nie wiedersehen willst.“
    Verunsichert schaute Alicia ihn an. Ihr fiel keine Antwort ein.
    „Du bist ja auf einmal kreidebleich. Möchtest du einen Brandy?“ Er stand auf, ergriff zärtlich ihre Hand und führte Alicia zum Sofa hinüber.
    „Nein.“ Sie versuchte zu lächeln, doch ihre Lippen wollten ihr nicht gehorchen.
    „Ich schwöre dir, es ist die Wahrheit.“
    „Ich weiß. Deine Behauptungen wären leicht zu widerlegen. Es ist trotzdem ein Schock. Ich wünschte, ich hätte es früher erfahren.“
    Einen Moment legte sie den Kopf auf seine Schulter und saß still und in sich gekehrt da. Doch als sie aufstehen und zu ihrem Sessel zurückgehen wollte, hielt Francesco sie fest. Er reichte ihr ein seidenes Taschentuch.
    „Bitte, piccola , bleib hier. So ist es einfacher zu reden, nicht wahr?“
    Oh, ja. Halb verführt von seinen Zärtlichkeiten, wäre es nur zu leicht, alle Schuld auf seine kaltherzige Mutter zu schieben. Gerade rechtzeitig fiel ihr ein, dass es Francescos Worte gewesen waren, die sie damals hatten flüchten lassen. Sie wehrte sich gegen seine Umarmung, bis er sie losließ, und ging zu ihrem Sessel zurück.
    „Ich fürchte, ich habe dein Taschentuch ruiniert“, murmelte sie entschuldigend.
    „ Gran Dio , das ist doch völlig unwichtig. Als du mich verlassen hast, hast du mein Leben ruiniert.“
    Alicia hielt seinem funkelnden Blick stand. „Ich dachte, ich gebe es dir damit zurück. Die contessa war bestimmt begeistert.“
    „Als sie meine Verzweiflung gesehen hat, ist ihr klar geworden, dass sie sich falsch verhalten hat.“
    „Einem sommersprossigen Schulmädchen mit roten Haaren und einer jungenhaften Figur gegenüber“, zitierte Alicia kalt.
    Francesco zuckte zusammen. „Das hast du gehört?“
    „Deine Mutter hat großen Wert darauf gelegt, korrektes Englisch zu sprechen.“
    „Damit die Bediensteten sie nicht verstehen“, erklärte er steif.
    „Aber ich schon.“ Alicia zuckte die Schultern. „Nicht, dass es noch eine Rolle spielt. Das Schulmädchen ist erwachsen geworden.“
    „Und besitzt auch nicht mehr die Figur eines Jungen. Du bist zu einer verführerischen Frau herangereift. Und ich bin nicht der einzige Mann, dem das heute Abend aufgefallen ist.“
    „Bei meiner Arbeit treffe ich mit vielen Männern zusammen.“
    „Gibt es einen, den du häufiger triffst?“
    „Mit einigen verabrede ich mich hin und wieder zum Essen.“
    „Und anschließend zeigst du ihnen dein Zimmer mit Aussicht?“
    „Du hast kein Recht, mir diese Frage zu stellen!“
    „Ich habe jedes Recht der Welt“, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Ich bin dein Ehemann.“
    „Dieses Recht hast du in unserer Hochzeitsnacht verwirkt“, schoss sie zurück.
    Er atmete tief ein. „Alicia, in meiner Enttäuschung und disilluzione habe ich Dinge gesagt, die ich heute über alle Maßen bedaure. Wenn du mein Leid gesehen hättest, als ich herausfinden musste, dass du fort warst, wäre dir das Rache genug gewesen.“
    „Ich wollte weg von dir, keine Rache“, erwiderte sie ungeduldig.
    „Und hast doch meinen Ring auf den Boden geworfen!“
    „Besser als auch noch des Diebstahls bezichtigt zu werden!“
    „Ist dir nie in den Sinn gekommen, ich könne bei dem Gedanken, dass du ganz allein in Paris umherirrst, ganz krank vor Sorge werden? War ich denn wirklich ein solches Monster?“
    „Ein Monster nicht, nein. Aber du warst auch nicht mehr der Mann, in den ich mich verliebt hatte. Du hast so furchtbare Sachen gesagt. Ich glaubte, mein Herz sei zerbrochen. Allerdings nicht lange“, fügte sie rasch hinzu. „Mein Herz fing an zu heilen, nachdem ich dich herausgeschnitten

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