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Verraeterisches Herz

Verraeterisches Herz

Titel: Verraeterisches Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine George
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zuständigen Manager ab. Das Essen sei fertig, beruhigte er sie, die Kellner und Kellnerinnen ständen bereit.
    Die nächsten Stunden verbrachte sie damit, sich um den reibungslosen Ablauf des Abends zu kümmern. Die Presseleute bestanden auf Interviews, Drinks mussten zur Verfügung stehen, das Essen pünktlich serviert werden.
    Irgendwann fing ihr Chef, der vor langer Zeit für Cardiff im Mittelfeld gespielt hatte, sie ab. „Kommen Sie mal mit, meine hübsche Alicia“, sagte David Rees-Jones. „Da ist gerade ein Mann eingetroffen, der behauptet, Sie zu kennen.“
    Unwillkürlich versteifte sie sich. In ihrem Kopf begannen Alarmglocken zu schrillen, während David sie zu einem der großen Fenster lotste. „Sie erinnern sich an Francesco da Luca? Woher kennen Sie sich?“
    Alicias Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. Sie schoss Francesco einen warnenden Blick zu.
    „Vor ein paar Jahren sind wir uns in Florenz begegnet“, meinte er, ergriff ihre Hand und hauchte einen Kuss darauf. „ Come sta , Alicia? Du siehst heute Abend fantastisch aus.“
    „Sie sieht jeden Abend großartig aus, mein Freund“, mischte David sich unbekümmert ein. Er verabschiedete sich mit einem Augenzwinkern, um die letzten Gäste zu begrüßen.
    „Was tust du denn hier?“, fauchte sie Francesco an, ohne dass sich an ihrem strahlenden Lächeln etwas änderte.
    „Gestern Abend war ich mit einem alten Freund aus meinen Rugbytagen zum Dinner verabredet. Er war so freundlich, mich David Rees-Jones vorzustellen. Und der hat mich eingeladen.“
    Einen Moment starrte Alicia durch das Fenster auf den nächtlichen Fluss hinaus. Wenn ihr Boss ihn persönlich eingeladen hatte, musste sie wohl oder übel die Zähne zusammenbeißen und lächeln. „Wirst du lange hier sein?“, fragte sie betont höflich.
    „So lange, wie es nötig ist“, erwiderte er und trat einen Schritt auf sie zu. „Ich muss mit dir reden, Alicia.“
    „Nein, danke. Es gibt nichts, worüber ich mich mit dir unterhalten muss.“
    „Aber ja.“ Er ergriff ihre Hand. „Wenn die Party zu Ende ist, werde ich dich nach Hause begeleiten.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Unsere Party ist schon lange zu Ende, Francesco.“
    Sein Griff wurde fester. „Nein, contessa , in dieser Hinsicht irrst du.“
    „Weder irre ich mich, noch interessiert es mich. Und nenn mich nicht so! Lass mit jetzt bitte los. Ich muss mich um die Gäste kümmern.“
    „Warte“, hielt er sie zurück. „Weswegen ist deine Mutter aus der Blake Street weggezogen?“
    „Sie hat geheiratet.“
    Der Ausdruck in Francescos Augen wurde wieder weich, als er Alicias Hand losließ. „Magst du ihren Mann?“ „Ja, sehr. Ich muss jetzt wirklich gehen.“ Es schien Ewigkeiten zu dauern, bis der letzte Gast die Party verlassen hatte. Alicia holte ihren Mantel aus der Garderobe und schlenderte nach draußen. Auf der Treppe warteten bereits etliche Menschen auf ein Taxi.
    „Gut gemacht, Alicia“, lobte ihr Chef sie zufrieden. „Kann ich Sie irgendwohin mitnehmen?“
    „Mein Taxi steht dort drüben“, mischte Francesco sich rasch ein.
    „Ah, dann lasse ich Sie ja in guten Händen.“
    Bevor Alicia protestieren konnte, dass sie doch ganz in der Nähe wohnte und wirklich zu Fuß gehen könnte, saß sie auch schon im Taxi und nannte dem Fahrer ihre Adresse, die Francesco sich gleich notierte. Alicia seufzte, dagegen konnte sie wohl nichts machen. Seit Brons überraschender Hochzeit hatte für ihn keine Möglichkeit mehr bestanden, mit seiner verlorenen Braut Kontakt aufzunehmen. Vielleicht wollte er ein zweites Mal heiraten, um endlich einen Erben für Montedaluca zu finden. In diesem Fall könnte er ihr jetzt die notwendigen Scheidungspapiere einfach per Post zusenden.
    Während der reichlich kurzen Fahrt herrschte angespanntes Schweigen, das auch noch andauerte, nachdem Francesco den Fahrer bezahlt hatte und Alicia in den Aufzug zu ihrer Wohnung folgte. Als sie das richtige Stockwerk erreichten, war Alicia ein einziges Nervenbündel. Sie schloss die Tür auf und schob Francesco ins Wohnzimmer. Mit eiligen Schritten strebte er gleich auf den kleinen Balkon zu, der einen herrlichen Blick auf die Bucht von Cardiff gewährte.
    „Ein Zimmer mit Aussicht.“
    „Aus diesem Grund konnte ich der Wohnung nicht widerstehen“, gestand sie und schob die Erinnerungen beiseite, die seine Worte geweckt hatten. „Darf ich dir einen Kaffee anbieten? Einen Drink vielleicht?“
    „ Grazie , nein danke.“ Er betrachtete

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