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Verrat der Finsternis

Verrat der Finsternis

Titel: Verrat der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. C. Cast
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Oder noch schlimmer: wie Gestalten aus den Geschichten, die man erzählte, um Kinder zu erschrecken; Geschichten von Menschen, die von der Dunkelheit verführt worden waren und als seelenlose Schatten ihrer selbst endeten; die ewig suchend über die Erde wanderten, aber nie das Licht in sich fanden, das ihnen vor langer Zeit geraubt worden war …
    „Aine! Es hat einen Unfall gegeben. Du wirst gebraucht!“

2. KAPITEL
    Aine erschrak beim Anblick des ernsten Kriegers, der, wenn sie richtig informiert war, Edan hieß. Doch sie war gut ausgebildet worden und erholte sich rasch von dem Schrecken. Blitzschnell rannte sie los und holte ihren Heilerkorb. Anstatt jedoch in Richtung Krankenraum zu gehen, rief der Krieger: „Hier entlang!“, und eilte in Richtung des massiven hinteren Tors, das zu der dem Brachland zugewandten Seite des Passes lag.
    Sie schluckte ihre Fragen hinunter und konzentrierte sich darauf, mit dem schweigsamen Krieger Schritt zu halten, während sie unter dem hochgezogenen Eisentor hinausliefen.
    In dem Moment, in dem Aine die Mauern der Burg verließ, nahm sie die Veränderung wahr. Es war, als hätte sich die Luft verfestigt. Sie drückte, dick … schwer … süßlich … Aine stolperte.
    Edan packte sie am Arm, um sie zu stützen. „Es ist nicht weit.“ Er lief weiter den engen, schieferfarbenen Weg hinunter. Aine hastete hinter ihm her. Der Pfad führte um eine scharfe Kurve. Nicht weit vor ihnen stand ein anderer Krieger und blickte auf etwas Großes, das mitten auf dem Weg lag. Aine drang der Geruch frischen Bluts in die Nase. Sie konzentrierte sich, um ruhig zu werden und klar denken zu können inmitten des Strudels aus Gefühlen und Aktivitäten, die so sicher mit einer Verletzung einhergingen wie Blut und Tod.
    Der Krieger drehte sich zu ihr um. Aine schaute an ihm vorbei und sah …
    „Maev!“ Sie rang nach Atem und fiel kurz darauf neben der Jägerin auf die Knie. Mit einem Blick schätzte sie die Schwere der Verletzungen ein. Die Zentaurin hatte am ganzen Körper klaffende Wunden. Ihre Freundin war bewusstlos. Ihr Atem ging flach, und ihre Haut war leichenblass, wo sie nicht von Blut bedeckt war.
    „Wir haben sie so gefunden. Sie ist heute auf der Jagd nach Wildschweinen gewesen. Eines der Biester muss sie angegriffen haben“, sagte der Krieger und zeigte auf die fürchterlichen Verletzungen.
    Aine sah zu ihm auf. „Ist sie die ganze Zeit über bewusstlos gewesen?“
    „Ja.“
    „Sie muss in die Krankenräume gebracht werden.“ Ihr bestimmter Tonfall stand im kompletten Gegensatz zu dem Tumult, der in ihr tobte. „Holt eine Trage und mehr Männer!“ Aine nahm vage wahr, dass Edan nickte und davoneilte. Ihre volle Konzentration war auf die verletzte Freundin gerichtet, während Aine nun Leinenverbände aus ihrem Korb nahm. Sie musste die Blutungen stoppen. Aber es waren so viele Wunden … ein so starker Blutverlust.
    Aine beugte sich über den Oberkörper der Zentaurin und drückte ein Leinentuch auf die Fleischwunde an ihrem Hals, um die Blutung zu unterbinden. In dem Moment flüsterte Maev mit kaum wahrnehmbarer Stimme und ohne die Augen zu öffnen: „Schicke ihn weg.“
    Aine rang erschrocken nach Atem, aber bevor sie reagieren konnte, fuhr Maev angestrengt fort: „Lass mich nicht im Stich!“
    Weil sie gewohnt war, ihrem Instinkt zu folgen, und das besonders in Notfallsituationen, traf Aine ihre Entscheidung schnell. Sie drehte sich zu dem Krieger um, dessen Namen sie nicht kannte, dessen faltiges Gesicht sie aber einem der älteren Wächter zuordnete. „Ich muss einige Wunden schließen, bevor wir sie von hier fortbringen können. Dazu brauche ich alles, was in meiner großen, schwarzen Medizinkiste ist. Sie ist in den Krankenräumen.“ Als der Krieger keine Anstalten machte, sich zu bewegen, hob Aine ihr Kinn und fügte hinzu: „Jetzt.“
    Ausdruckslos sah der Krieger sie an und zögerte kurz, bevor er sich umdrehte und in Richtung Burg lief.
    Im selben Moment öffnete Maev die Augen. „Musst mir zuhören.“ Die Jägerin wurde mit jeder Sekunde schwächer. Sie bemühte sich zu sprechen, obwohl es bei jedem ihrer Atemzüge feucht in ihrer Kehle gurgelte.
    Aine wollte ihre Freundin beruhigen, ihr sagen, dass sie sich nicht anstrengen sollte, aber sie wusste, dass Maev im Sterben lag. Ihre Haut war fahl, und sie hatte bereits zu viel Blut verloren. Sogar eine zentaurische Jägerin konnte bei solch schrecklichen Verletzungen nicht überleben.
    „Was ist,

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