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Verrat der Finsternis

Verrat der Finsternis

Titel: Verrat der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. C. Cast
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Maev?“
    Die Pupillen der Zentaurin weiteten sich, und sie hustete. Ein blutroter Schleier ergoss sich über ihre Brust. „Es … es ist hier. Die Dunkelheit. Die Klauen und Zähne in der Dunkelheit.“
    „Maev, ich verstehe das nicht.“
    Die Jägerin packte Aines Handgelenk. „Lass meinen Scheiterhaufen nicht hier aufbauen, auch nicht in den Mauern der vergifteten Burg. Schicke mich aus dem Wald von Partholon zu Epona!“
    „Du wirst nicht sterben“, log Aine. „Ruh dich jetzt aus.“
    „Versprich es!“
    „Ja, natürlich. Ich verspreche es dir“, erwiderte sie besänftigend. „Wer hat dir das angetan, Maev?“
    „Die Krieger wissen es! Sie wissen es.“
    „Was?“
    „Fomorianer.“ Maev presste den Namen hervor, und dann, als hätte das trostlose Wort ihre Seele mit sich genommen, ging ihr Blick in die Ferne und wurde leer. Die Jägerin starb.

3. KAPITEL
    „Du hast gesagt, ein Wildschwein hat ihr das angetan?“ Wie betäubt beobachtete Aine die Krieger, die Maevs Körper auf eine Trage gelegt hatten und sie jetzt zur Burg trugen.
    Edan nickte. „Urien hat nicht weit von hier entfernt die Spuren des Biests entdeckt. Er sagt, es habe nach einem schweren Kampf zwischen ihm und der Jägerin ausgesehen.“
    Tief in Gedanken versunken, folgte Aine den Kriegern und Maevs grausam zugerichteten Körper, den sie trugen. Am Tor erwartete der Herr der Wachtburg und Stammesführer des Monro-Clans sie bereits.
    „Es ist die Jägerin.“ Er seufzte müde und schüttelte den Kopf. „Sie war zu jung und zu unerfahren, um es mit einem verwundeten Wildschwein aufzunehmen.“
    „Diese Wunden ähneln nicht im Geringsten den Wildschweinbissen, die ich bisher gesehen habe“, hörte Aine sich sagen.
    Der Monro sah sie scharf an. „Du bist Aine, oder? Unsere neue Heilerin?“
    Sie nickte. „Ja, mein Herr.“ Aine war dem Stammesführer bei ihrer Ankunft vorgestellt worden, aber seitdem waren sie einander so gut wie gar nicht begegnet. Jetzt hatte sie zum ersten Mal die Gelegenheit, den Monro genauer zu betrachten, und sie war überrascht, wie hager und ungesund er aussah. Eine zehrende Krankheit … bei dem Gedanken stieg Mitleid für ihn in ihr auf. Bis er weitersprach.
    „Wie viele Wildschweinwunden hast du schon versorgt?“, fragte er voller Sarkasmus. „Du konntest die Zentaurin nicht retten, oder?“
    „Nein“, antwortete sie leise. „Das konnte ich nicht.“
    „Anscheinend bist du genauso jung und unerfahren, wie sie es war. Sorge dafür, dass du nicht genauso ein Ende findest wie sie! Vielleicht solltest du damit anfangen, dass du die Einzelheiten der Jagd denjenigen überlässt, die älter und weiser sind.“ Er wandte ihr den Rücken zu und befahl den Kriegern: „Schickt einen Läufer, der ihre Familie unterrichtet, und errichtet einen Scheiterhaufen in der Nähe der Hügelgräber an der östlichen Mauer! Wir werden ihn übermorgen entzünden.“
    Aine atmete tief ein, um Mut zu sammeln, und trat vor den Stammesführer. „Das entspricht nicht ihrem Letzten Willen.“
    Der Monro zog die Augenbrauen hoch und sah sie an. „Tatsächlich?“
    „Ja, mein Herr. Maev hat mich gebeten, dass ihr Scheiterhaufen dort errichtet wird.“ Sie zeigte in Richtung des entfernt liegenden Waldes, der sich südlich der Burg erstreckte und die Grenze von Partholon markierte.
    Der Stammesfürst stieß einen verächtlichen Laut aus. „Partholon liegt genauso innerhalb dieser Mauern wie da draußen.“
    „Sie war eine Jägerin. Sie verdient es, vom Wald aus zu Epona gesandt zu werden“, widersprach Aine.
    Der Monro zuckte die Schultern. „Mir ist es egal, aber wenn es dir so viel bedeutet, Heilerin, kümmere dich darum. Ich werde dich nicht daran hindern.“
    Aine brauchte den gesamten folgenden Tag, um Maevs Scheiterhaufen zu errichten. Der Monro hatte sein Wort gehalten. Er hatte ihr keine Steine in den Weg gelegt. Er hatte aber auch keinem der Krieger befohlen, ihr Arbeit abzunehmen. Am Ende hatte Edan ihr geholfen, die Äste für das Feuer auf den Karren zu laden und sie auf einer Waldlichtung aufzuschichten. Er hatte außerdem einige Krieger zusammengerufen, die Maevs Leiche zur Bahre trugen.
    Ihnen hatte missfallen, dass sie einen Platz inmitten einer Lichtung ausgewählt hatte, die ziemlich weit von der Burg entfernt lag. Aber Aine hatte sich nicht darum geschert. Sie wusste, dass Maev an einem Ort hatte sein wollen, von dem aus die düsteren Mauern der Burg nicht zu sehen waren.
    Die Abenddämmerung brach

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