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Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Titel: Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry;Lerner Niven
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alles, was wir tun müssen?«
    »Es ist alles, was Ihr tun müsst«, korrigierten Ol’t’ro. »Bis auf die wenigen Schiffe, die wir von Euch ausleihen, könnt Ihr und Eure Flotte nach Jm’ho zurückkehren.« Und wir wüssten sehr zu schätzen, wenn Ihr das auch wirklich tut.
    »Nur ein paar wenige Schiffe«, beharrte Bm’o, »das will mir nicht ausreichend scheinen.«
    Weil die Vorstellungskraft des Herrschers nicht ausreichend entwickelt war. Schlimmer noch: Sein Verhalten zeugte von Arroganz. Selbst bei reiner Audio-Übertragung war es für Ol’t’ro eine Nervenprobe, mit Bm’o zusammenzuarbeiten. Ol’t’ro waren es gewesen, die während des Pak-Krieges den Großteil eines Jm’ho-Jahres mit Baedeker verbracht hatten, der jetzt der Hinterste war. Ol’t’ro waren es gewesen, die zusammen mit Bürger-Wissenschaftlern und mit viel Einsatz daran geforscht hatten, die Bürger-Version des Planetenantriebs zu stabilisieren. Und Ol’t’ro waren es, die jedes Detail über Achilles aufgesaugt und sein Handeln analysiert hatten, alles, was die New Terrans an Wissen über den schurkischen Bürger hatten anbieten können.
    Also wussten Ol’t’ro ganz genau, was ausreichen würde.
    Aber alles, was Ol’t’ro erwiderten, war: »Die stark in den Bürgern verwurzelte Furcht wird den Rest besorgen.«
    »Nun gut«, sagte Bm’o. »Wir nehmen noch einmal Kontakt zueinander auf, kurz bevor die Flotte sich aufteilt.«
    »Es tut uns leid zu hören«, meinten daraufhin Ol’t’ro, »dass Rt’o von uns gegangen ist. Sie hatte ein erfülltes Leben. Zweifellos werdet Ihr viel zu tun haben, jetzt, wo Ihr den Verlust einer derart fähigen Ratgeberin zu verkraften habt. Unser Beileid.«
    »Ich danke Ihnen für Ihre Anteilnahme.« Bm’o hatte gezögert, ehe er gesprochen hatte. Ob er sich wohl gefragt hatte, wer Ol’t’ro vom Tod der Regentin berichtet hatte? Oder vermutete er, dass Ol’t’ro die Chiffriercodes geknackt haben könnten, auf denen die Sicherheit der Tn’ho-Flotte und das Funktionieren von Jm’hos Schutzschild basierten?
    »Wir sprechen noch einmal miteinander, ehe Ihr uns verlasst«, bestätigten Ol’t’ro und unterbrachen die Verbindung.
    Vor seinem Schlafzimmerspiegel unterzog Baedeker sich selbst einer genauen Musterung. Die Mähne glanzlos und verfilzt. Die Augen trübe. Das Fell nicht gestriegelt. Hatte er je derart ungepflegt ausgesehen, derart aufgelöst gewirkt? Sein schlampig wirkendes Aussehen war nicht die Folge von Nachlässigkeit oder Angst, obwohl beides gleich unter der Oberfläche von Baedekers Sein brodelte. Es war Folge schierer Zeitnot. Immerhin stand die ganze Welt am Rande des Abgrunds, den Untergang vor Augen.
    Die einzigen Lebewesen, mit denen Baedeker in dieser Lage Kontakt suchte, waren die Gw’oth. Und die würden sich um sein Äußeres nun wirklich nicht scheren! Selbst wenn sie es bemerkt hätten, spielte es keine Rolle. Sie ignorierten seine Botschaften. Sie ignorierten alle Botschaften von Hearth.
    Währenddessen funkten sie unablässig: Wir haben Ihre Welten bereits einmal verschont, und trotzdem haben Sie uns angegriffen.
    Der Untergang stand unmittelbar bevor. Umso beunruhigender war es, nicht zu wissen, wie das Ende aussehen würde. Es käme nicht durch kinetische Vernichtungswaffen. Denn die Gw’oth-Armada, die sich erneut auf dem Weg nach Hearth befand, hatte immer noch dieselbe Normalraum-Geschwindigkeit wie die Weltenflotte. Was also wollten die Fremdweltler? Was hatten sie vor?
    Das Was und das Wie war alles, was Baedeker beschäftigte und ihn völlig gefangen nahm.
    Sorgenvoll zupfte er an seiner Mähne. Seit die Gw’oth das erste Mal vom Hyperwellenradar im nördlichen Grenzbereich der Weltenflotte erfasst worden waren, war ihre Armada viermal in den Normalraum eingetaucht. Nach jeder Rückkehr aus dem Hyperraum war die Armada Hearth ein ganzes Stück näher gekommen.
    Es blieben den Bürgern nur noch ein paar Tage. Nicht mehr. Und was dann?
    Mit ängstlich-besorgtem Tremolo fragte eine Stimme hinter Baedekers Tür: »Hinterster? Ist bei Ihnen alles in Ordnung? Darf ich Ihnen etwas bringen, irgendetwas?«
    »Danke, Minerva, aber ich brauche nichts«, antwortete Baedeker seinem Sekretär und Konfidenten durch die geschlossene Tür. (Aber war er wirklich ein Konfident, einer, mit dem er nicht nur vertraut war, sondern ihm vertrauen durfte?) Danke, dass Sie mich an meine Pflichten erinnert haben. Ich kann nichts tun, um die Herde zu retten. Aber ich muss alles

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