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Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Titel: Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry;Lerner Niven
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auszusetzen.
    Aber eine andere Möglichkeit kristallisierte sich nun heraus.
    »Führen Sie uns!«, wurde Achilles in einer Übertragung angefleht. »Seien Sie unser Hinterster!«, blökte man in einer anderen. Der letzten Zählung nach kamen die dringenden Bitten von achtzehn Evakuierungsschiffen. Die meisten Signale waren nur schwach, der Funkgesang wurde in alle Richtungen abgesetzt. Denn die Flüchtlinge konnten ja nicht wissen, wo Achilles zu finden war.
    Und: »Kommen Sie nach Hause zurück!«, bat der Ältestenrat der Partei. Mit den Gw’oth unmittelbar vor der Heimatwelt waren augenscheinlich die Patriarchen an der Spitze der Partei bereit, über Achilles’ unbedeutende Regelverstöße hinwegzusehen. Auch ihnen blieb keine andere Wahl, als nur Funksignale abzusetzen. Aber da sie die leitstungsstärksten Transmitter von Hearth nutzen konnten, erreichte ihr Appell Achilles klar und deutlich. »Wir brauchen Ihre Weisheit. Baedeker weiß nicht mehr weiter; die Gw’oth wollen nicht mit ihm verhandeln.«
    Wie befriedigend es doch wäre, jetzt nach Hause zurückzukehren, seine Feinde zu seinen Hufen kriechen zu sehen, Baedekers politische Karriere zu vernichten und ihn zu demütigen! Aber die Genugtuung darüber würde nicht lange währen. Welchen Groll die Gw’oth auch immer gegen Baedeker hegten, die Erbitterung ihm gegenüber musste ungleich größer sein.
    Sollte doch Baedeker der sein, der die Herde in den Untergang führte!
    Achilles hingegen würde lieber den rechten Augenblick abwarten. Vestas Berichte zeigten deutlich, dass die Gw’oth nur noch einige wenige Tage hinter ihm lagen. Was immer sie von der Weltenflotte und der Herde übrig ließen: Achilles war bereit, es aufzusammeln. Und wenn nichts und niemand bliebe? Dann würde er der Hinterste derjenigen, die in den Schiffen geflohen waren, der Gründer einer ganz neuen Bürger-Zivilisation.
    Achilles leitete Energiemengen bis zum Maximalwert auf die Hyperwellentransmitter seines Schiffes um. »An alle, die Hearth verlassen haben: Ihre Bitten rühren mich. Sammeln Sie sich hier ...« Er gab Koordinaten fernab vom derzeitigen Kurs der Gw’oth-Flotte an. »... und ich stoße dort zu Ihnen.«
    Aber erst wenn die Gw’oth-Schiffe den Quadranten lange verlassen hätten.
    Achilles trottete die leeren Gänge der Remembrance entlang, wieder und wieder. Wenn es ihn allzu sehr langweilte, auf und ab zu traben, synthetisierte er sich eine flache Schale mit einer Getreidemischung und knabberte davon. Vestas Bericht verspätete sich. War nun auch dieser seiner Anhänger gefasst worden?
    Als der erwartete Funkkontakt schließlich doch noch aufgebaut wurde, huschten Vestas Augen vor lauter Nervosität ständig hin und her. Seine Stimmen tremolierten, die Untertöne waren schrill vor Panik. »Hier herrscht vollkommenes Chaos.«
    »Die Einblicke, die nur jemand, der dazugehört wie Sie, gewähren kann, sind nach wie vor von unschätzbarem Wert«, erwiderte Achilles. Bleib ja, wo du bist! »Berichten Sie mir alles!«
    Vesta schrak zusammen. »Nike und die meisten Angehörigen seines Stabs sind geflüchtet, Exzellenz. Baedeker hat mir die Verantwortung über das Geheime Direktorat übertragen.« Damit hatte er, ha!, Hearths Verteidigungssysteme und das Notfall-Kommunikationsnetzwerk in Vestas – und damit in Achilles’ – Mund gelegt! Baedeker, dieser Narr! Wie immer.
    »Wohin ist Nike geflohen?«, drängte Achilles Vesta zu einer Antwort. »Hat Nike denn vor zurückzukehren? Wird nach ihm gesucht?«
    »Darüber ist nichts bekannt, Exzellenz. Meines Wissens wird aber nicht nach ihm gesucht.«
    Hieß das, Baedeker wusste, wo Nike sich aufhielt? Oder hatten die beiden sich derart heftig überworfen, dass Baedeker auf Nikes Rückkehr gar keinen Wert legte? Jede der beiden möglichen Szenarien war interessant. Erst einmal aber schob Achilles beide Möglichkeiten beiseite. Er würde zu einem späteren Zeitpunkt darüber nachdenken.
    »Nike und ein Großteil seines Leitungsstabs. Warum dann nicht auch Sie?«
    Vesta wandte den Blick von der Kameralinse. »Ich war unterwegs. Ich war damit beschäftigt, den Verteidigungsgürtel im Raum zu inspizieren, als Nike geflohen ist.«
    Dann wäre also auch Vesta auf und davon, wenn er gekonnt hätte! Der Verteidiger der Herde, gerade erst auf diesen Posten befördert, war nur einen Schritt – einen Schatten, der unerwartet auf ihn fiele, ein lautes Geräusch oder etwas anderes, das ihn erschreckte – von Panik entfernt. Achilles

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