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Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Titel: Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry;Lerner Niven
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waren Herdentiere, die ihresgleichen nicht verrieten, und jede Verdächtigung sorgte dafür, dass sie sich ungewöhnlich verhielten. Auch die Stimmanalyse, die einen erhöhten Stresslevel verriete – ein weiterer von Sigmunds Vorschlägen –, war hier völlig sinnlos. Wer schon nervös war, den konnte man nicht erst nervös machen. Einen Urzustand der Bürger als Schuldeingeständnis ansehen und ausnutzen? Eine wenig sinnvolle Verhörtechnik!
    Sigmund hatte auch darüber gesprochen, dass es gut sei, im Verhör die entsprechenden Personen unter Druck zu setzen. Druck! Noch so ein unbrauchbarer Vorschlag! Nun, da die Gw’oth schon bald die Weltenflotte ein zweites Mal passieren würden, konnte auch nur der Hauch einer Andeutung von Druck selbst Unschuldige in die Katatonie treiben. Oder zu noch Schlimmerem. Nessus wollte kein Blut an seinen Mündern wissen.
    »Fangen wir an!«, sang er. »Erklären Sie mir bitte, wie Informationen von den Grenzsensoren weitergegeben werden!«
    »Ich erhalte lediglich Berichte«, sang Circe vorsichtig.
    »Wie erhalten Sie diese Berichte? Was stellen Sie mit den entsprechenden Informationen an? Mit wem sprechen Sie über die Dinge, die Sie sehen oder lesen?«
    Circe zupfte an seiner Mähne. »Das läuft alles über ein Netzwerk, und ich bin nur für die Verteilung zuständig. Ich suche nach Mustern bei Hyperraumaustritten ...«
    Voice zeichnete alles auf. Nessus beobachtete mehr die Körpersprache seines Gegenübers, als dass er wirklich aufmerksam zuhörte. Schließlich fiel er Circe ins Wort: »Aber Sie sympathisieren mit Achilles, oder ist das etwa falsch?«
    »Ja! Ich meine: nein! Ich sympathisiere nicht mit ihm! Sie verwirren mich.«
    »Es ist also nicht falsch zu behaupten, Sie würden mit Achilles sympathisieren«, sang Nessus ernst. Täuschung und Verwirrung gehörten zu dem wenigen, was Sigmund als erfolgreiche Verhörtechnik anzubieten gehabt hatte, das auch bei Bürgern funktionieren konnte.
    Stumm blickte Circe ihn an. Er wirkte wie betäubt. »Das ist nicht wahr«, sang er schließlich.
    »Andere haben mir bereits von Ihnen erzählt«, log Nessus.
    »Das ist nicht wahr«, wiederholte Circe mit schwachen Stimmen.
    »Versuchen Sie nicht, mich zu täuschen! Alles läuft für Sie viel besser, wenn Sie mit mir kooperieren! Vielleicht haben Sie arglos eine kleine Bemerkung gemacht oder sich in einem Augenblick der Frustration über etwas beklagt. Erzählen Sie es mir! Erlauben Sie mir, Ihnen zu helfen!«
    »Ich ... ich erinnere mich nicht.«
    »Also streiten Sie es nicht ab«, sang Nessus. Er verabscheute es, die Angestellten hier so schikanieren zu müssen. Die meisten hatten wahrscheinlich überhaupt nichts Falsches getan. Aber welche Wahl blieb ihm denn, solange Achilles noch auf freiem Huf war? Welche Wahl blieb ihm, wenn der Hinterste Verhöre von ihm verlangte?
    Schweigend saß ihm Circe gegenüber.
    »Und was ist mit der Weitergabe von Informationen aus dem Hyperwellenradar? Vielleicht haben Sie in durchaus guter Absicht eine Kopie der Daten an einen Kollegen weitergegeben, an jemanden, der zwar dafür nicht autorisiert war, bei dem Sie aber der Ansicht waren, er sollte darauf zugreifen können?« (Jemandem die Gelegenheit geben, sich sein eigenes Grab zu schaufeln, nannte Sigmund diesen Trick. Als Nessus diesen Ausdruck zum ersten Mal gehört hatte, war ihm bei diesem Bild richtig schlecht geworden.)
    »Nein ...«
    Ein interessantes Zögern. »Vielleicht wissen Sie das gar nicht, Circe, aber die Sicherheitssoftware auf sämtlichen Computern des Direktorats verfolgt jedes Datenpaket bis zum Zielort nach. Sie erkennt auch veränderte Kopien und Kopien, die in größere Dateien eingebettet wurden. Das findet sich alles in den Aufzeichnungen zur Datensicherheitslage.« Und Voice, der sich dann als Nessus ausgab, dem man für diese Untersuchung Systemadministratoren-Rechte eingeräumt hatte, war sehr erfahren darin, die Prüfprotokolle und Dokumentationen zu analysieren.
    Nessus tippte auf das Terminal seines Schreibtischs. Während er das Display Circe zudrehte, trat er gleichzeitig auf einen versteckten Knopf auf dem Fußboden, gleich unter seinem Schreibtisch.
    Mit diesem Knopf wurde sein Assistent herbeigerufen. Die Tür öffnete sich. »Ich bitte um Verzeihung, aber es ist wichtig. Ein Anruf des Hintersten.«
    »Entschuldigen Sie mich!«, sang Nessus, an Circe gewandt. Mit den Melodien: »Ich komme gleich wieder. Sie sollten in der Zwischenzeit vielleicht noch einmal

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