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Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Titel: Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry;Lerner Niven
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als er die Fingerspitzen seiner rechten Hand erneut in den schmalen Spalt schob. Mit einem ekeligen schmatzend-saugenden Geräusch löste sich die Scheibe vom Boden. Dann entglitt sie Louis, und er landete erneut hart auf seinen vier Buchstaben.
    Das unkontrollierbare Zittern setzte wieder ein. Louis wusste nicht mehr, wie oft er jetzt schon versucht hatte, sich die Zylinderwand nach oben zu schieben. Endlich, endlich gelang es ihm, die Scheibe auf einen Winkel von ungefähr zwanzig Grad anzuheben. Rücken und Beine zitterten schon vor Anstrengung. Louis aber kroch noch ein wenig höher und fragte sich dabei, ob er wohl hoch genug klettern könnte, um die Scheibe auf ihre Kante zu stellen.
    Konnte er nicht.
    Wieder entglitt ihm die Stepperscheibe und fiel um. Und, rumms! , stürzte Louis ihr hinterher und landete auf ihr. Die Wucht des Aufpralls reichte aus, um ihm die Luft aus der Lunge zu pressen. Allerdings hatte er zuvor im Spiegel einen Blick auf die Unterseite der Scheibe erhaschen können. Die Unterseite war dunkel, genau wie das Ding, das draußen lag, neben Nessus, in der relativen Freiheit des Frachtraums.
    Wenn dieses kreisrunde Ding da wirklich eine Stepperscheibe war, dann lag sie auf dem Kopf. Was hieß: Sollte sie so überhaupt funktionieren, würde sie ihn bloß in das Deck hinein teleportieren. Zweifellos hatten die Puppenspieler Sicherheitsvorkehrungen getroffen, einen derartigen Unfall zu verhindern.
    Kaum dass Louis diesen Gedanken zu Ende gedacht hatte, bebten ihm nicht nur Beine und Rückenmuskulatur: Jetzt zitterte er am ganzen Körper. Tiefe Niedergeschlagenheit schlug über ihm zusammen wie Wellen über einem Ertrinkenden.
    Ein weiterer Anfall aus Krämpfen und Hoffnungslosigkeit ging vorüber. Nessus hatte sich immer noch nicht gerührt.
    Der Puppenspieler reagierte nicht auf Louis’ Rufen. Nicht auf »Hilfe!« (kein Interesse daran, anderen zu helfen?), nicht auf »Feuer!« (konnte ja nicht schaden, es noch einmal zu versuchen) und auch nicht auf ein unspezifisches »Gefahr!«
    Wenn überhaupt, führte »Gefahr« zu rufen dazu, dass der Puppenspieler sich noch enger zusammenrollte. Wahrscheinlich zu vage, entschied Louis. So verängstigt, wie Nessus war, musste er weit darüber hinaus sein, sich bloß vor einer beliebigen, nicht weiter definierten Gefahr zu verbergen.
    Louis kam eine Idee – oder ...? Nachdenklich kaute er an seiner Unterlippe und versuchte, den Gedankenblitz etwas genauer zu fassen. Angenommen, es drohte eine Gefahr, gegen die Nessus tatsächlich etwas unternehmen könnte? Der Rumpf des Schiffes, die GP-Zelle, mochte ja unzerstörbar sein, aber für Nessus selbst galt das nicht. Was, wenn es unmittelbar vor dem Rumpf zu einer gewaltigen Explosion käme?
    Ein Not-Haltefeld hatte Louis während des Absturzes der Clementine gerettet, aber nur, weil er sich auf der Pilotenliege befunden hatte. Ob Puppenspieler vielleicht sogar in den Frachträumen ihrer Schiffe Haltefelder für Notfälle hatten?
    »Ein Tauchboot nähert sich!«, rief Louis. »Nessus! Torpedos einkommend! Nuklearsprengköpfe scharf!«
    Der Nessus-Klumpen bebte wie ein Berg während eines Erdbebens. Dann endlich gab Nessus seine zusammengerollte Position auf. Wie zwei angriffslustige Schlangen zuckten seine Hälse in die Höhe und hin und her. Seine Köpfe drehten sich in alle Richtungen gleichzeitig, hielten nach der Gefahr Ausschau. »Torpedos?«, blökte er und sprang auf die Hufe.
    »Mein Fehler. Waren nur ein paar Fische«, sagte Louis.
    Nessus schien den letzten Satz nicht gehört zu haben; er galoppierte auf die Luke zu. Der Hufschlag hallte im ganzen Frachtraum wieder.
    »Keine Torpedos!«, brüllte Louis.
    Auf halber Strecke zur Luke kam Nessus schlitternd zum Stehen. Er zupfte nervös an seiner Mähne. »Kein Tauchboot?«
    »Nein«, antwortete Louis mit so fester Stimme, wie seine klappernden Zähne und sein zitternder Körper es ihm gestatteten. »Und jetzt holen Sie mich aus dieser tanj Zelle heraus!«

5
    Rhythmisch leuchtete eine Warnlampe auf. Ein Timer zählte die Sekunden und Minuten der letzten Stunde ab. Der Moment, mit dem Nessus gerechnet und den er die ganze Zeit über gefürchtet hatte, war gekommen. Bald würde Louis Wu aus dem Autodoc steigen.
    Genau dann müsste er, Nessus, beurteilen, ob der Mann der Herausforderung, die auf ihn wartete, auch gewachsen wäre.
    Eigentlich war Nessus ja auf der Suche nach Beowulf Shaeffer gewesen. Shaeffer war es, den er brauchte . Denn Shaeffer war

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