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Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Titel: Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry;Lerner Niven
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etwas ganz Besonderes. Einen Neutronenstern, die Explosion des galaktischen Zentrums, ein schwarzes Loch, ein ganzes Sonnensystem, das aus Antimaterie bestand: Das alles hatte Shaeffer überlebt – nur um dann bei einem banalen Unfall ums Leben zu kommen.
    Außer Louis hätte gelogen.
    Da Nessus selbst es oft zweckdienlich erschien, zu einer Lüge zu greifen, bezweifelte er nicht, dass andere über Aufrichtigkeit im falschen Moment ganz ähnlich dachten wie er. Vor allem, wo doch bereits diese eine kleine Lüge Louis aus einer unschönen Lage herausgeholfen hatte.
    Trotzdem: Vielleicht hatte das Glück Beowulf Shaeffer letztendlich doch verlassen.
    In den letzten Jahren hatte Nessus viel über Glück und dessen unerwartete, unbeabsichtigte Konsequenzen nachgedacht. Immer noch war er beunruhigt, zupfte sich ständig an der Mähne, während der Autodoc meldete, es dauere noch zehn Minuten. Fünf. Zwei.
    Nessus trat auf eine Stepperscheibe, die er auf Deck gelegt hatte. Dieser Autodoc war regelrecht gewaltig, viel zu groß, um ihn irgendwo anders als im Hauptfrachtraum der Aegis unterzubringen. Doch die Größe des Gerätes passte zu seiner einzigartigen Leistungsfähigkeit.
    Shaeffer hatte sich stets gut zu verbergen gewusst. Zu gut. So unauffällig wie möglich hatte Nessus Privatdetektive und einschlägig beleumundete Männer und Frauen aus der Unterwelt angeheuert, auf allen Planeten im vom Menschen bewohnten Weltraum. Keiner seiner Handlanger hatte auch nur eine einzige Spur von Shaeffer gefunden, weder unter seinem eigenen Namen noch unter jedem der Pseudonyme, die Shaeffer jemals verwendet hatte. Jahrzehntelang nicht.
    War Shaeffer wirklich tot? Hielt er sich so gut verborgen, dass es gänzlich hoffnungslos wäre, ihn finden zu wollen? Mit beiden Möglichkeiten hätte Nessus leben können. Immer noch besser als die dritte Möglichkeit: dass Nessus zu spät gekommen war. Dass schon jemand anders Shaeffer gefunden hatte.
    Denn Nessus war nicht der einzige Puppenspieler, der sich Shaeffers außergewöhnlicher Talente bewusst war ...
    Louis erwachte und strotzte regelrecht vor Energie und Lebenskraft.
    Dutzende von Displays, die allesamt »Grün« meldeten, schimmerten in der transparenten Kuppel, nur wenige Zentimeter vor seinem Gesicht. Ein ’Doc, natürlich! Louis war zu schwach gewesen, selbst hineinzuklettern. Nessus hatte ihm helfen müssen.
    »Die Schwerkraft an Bord des Schiffes ist höher als die von Wunderland«, hatte Nessus ihm ins Gedächtnis gerufen, während er ihn bis zum ’Doc gelotst und ihn mit der richtigen Unterstützung unter dem Allerwertesten hineingewuchtet hatte.
    Eine Tatsache, ja, vielleicht, aber nicht das entscheidende Faktum hier. Was Louis vor allem daran gehindert hatte, eigenständig in die Intensivpflegekammer zu klettern, war seine Erschöpfung gewesen und der Umstand, dass er am ganzen Leib gezittert hatte. Daran zumindest erinnerte er sich noch genau. Von den Träumen dagegen, die dann gekommen waren, wusste er nur noch winzige Bruchstücke. Gerade genug, um sich sicher zu sein, dass er wirklich geträumt hatte. Der Autodoc musste Louis’ Engramme, seine Gedächtnisspuren und Erinnerungsbilder, trainiert haben. Damit hatte der ’Doc Erinnerungen in einem Gehirn aktiviert, das ansonsten zu inaktiv oder zu drogenvernebelt gewesen wäre, das von sich aus zu tun.
    Aber Nessus’ höfliche kleine Schwindelei ließ den Puppenspieler weniger fremdartig erscheinen.
    Keine der Steuereinheiten befand sich dort, wo Louis sie erwartete. War das ein Puppenspieler-’Doc? Louis fand einen Panikknopf und schlug dagegen. Sofort glitt die Kuppel zurück.
    »Ah, Sie sind wieder voll da«, stellte Nessus fest. Der Puppenspieler stand am gegenüberliegenden Ende des Raums. »Fühlen Sie sich besser?«
    Besser? Die Brandnarben auf Louis’ linker Körperhälfte waren verschwunden. Versuchsweise hob er die Hand und stellte fest, dass seine Finger kein bisschen zitterten. Selbst wenn er die Hände ausstreckte und die Finger spreizte, war keine Spur eines Tremors zu entdecken. Louis schwitzte nicht, ihm war nicht schlecht und auch nicht schwindelig. Er verspürte nichts von der Anspannung und der Niedergeschlagenheit, die ihm das Leben zwischen den Pillen unerträglich gemacht hatten. Auch das kalte Schaudern blieb aus, das den Krampfanfällen, die ihn von den Beinen rissen, stets als Warnung voranging.
    Ob er sich besser fühlte? Finagle, Louis fühlte sich großartig!
    Er setzte sich auf und

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