Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Titel: Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry;Lerner Niven
Vom Netzwerk:
etwas nach Pillen, nur um wenigstens ein bisschen abschalten zu können. Ein Körper ließ sich heilen. Und Louis’ Körper war geheilt. Aber schlechte Angewohnheiten? Die würde er sich selbst abgewöhnen müssen.
    Jetzt rannte er regelrecht. Sein Overall transportierte den Schweiß ebenso rasch ab, wie Louis ihn produzierte. Nanogewebe? Dieser Stoff war schon wieder so ein Wunderwerk an Puppenspieler-Technologie.
    Wenn die Energie der Jugend und die vor ihm liegenden Herausforderungen Louis nicht von seiner Sucht ablenken und ihn davon befreien könnten, dann würde nichts das je bewirken. Eine Reise über den Bekannten Weltraum hinaus. Einen Krieg verhindern zwischen den erschreckend fortschrittlichen Puppenspielern und einer bislang gänzlich unbekannten Spezies. Louis hatte sich hier auf ein Abenteuer eingelassen, das es gewiss mit allem aufnehmen konnte, was der berühmt-berüchtigte Beowulf Shaeffer jemals erlebt hatte.
    (»Zu schade, dass du dich nicht daran erinnern wirst«, spottete die Stimme im dunklen Teil seines Verstandes, dem es immer noch nach einer Pille gelüstete. »Zu schade, dass du niemals deinem Vater wirst berichten können, was du alles geschafft hast!«)
    Louis rannte und rannte, bis ihm der Schweiß über das Gesicht strömte und seine Brust sich voller Anstrengung immer schneller hob und senkte.
    Vorbei am zweiten Stern rechts und dann immer geradeaus bis zur Morgendämmerung.
    Aus der relativen Sicherheit seiner verschlossenen Kabine lauschte Nessus dem unablässigen Hämmern der Schritte auf Deck. Sie wurden schneller und schneller, während Louis die überschüssige Energie abbaute, seine eigenen Aggressionen sublimierte oder einfach nur seinen Mut zusammennahm. Würde Louis es schaffen? Konnte Louis es denn überhaupt schaffen? Nessus hatte seine Zweifel. Nicht einmal Beowulf Shaeffer war Nessus’ erste Wahl gewesen.
    Wenn Carlos Wus Autodoc doch nur in der Lage gewesen wäre, einen Verstand wenigstens halb so gut zu heilen wie einen Körper!
    Wenn Sigmund Ausfaller in Höchstform war, dann war er wirklich außergewöhnlich. Seine ihm eigene Paranoia fand selbst da noch Verbindungen, wo kein normal-vernünftig arbeitender Verstand sie jemals entdeckt hätte. In seiner Brillanz entdeckte er noch in den ausweglosesten Situationen Möglichkeiten. In all den Jahren, die Nessus diesen Mann schon kannte, hatte Sigmund Abenteuer überstanden, die selbst denen eines Beowulf Shaeffer in nichts nachstanden. Und so hatte Nessus seinerzeit Sigmund entführt und in dessen Verstand, genau wie er es bei Louis getan hatte, jegliche Informationen über die Position des von Menschen besiedelten Weltraums getilgt.
    Doch Sigmund war ein gebrochener Mann. Sein letztes Abenteuer hatte damit geendet, dass er in den völlig funktionsuntüchtigen Überresten eines Raumschiffs steuerlos durch den Tiefenraum getrieben war. Als ihn schließlich Hilfe erreichte, war Sigmund halb wahnsinnig gewesen. Er war psychisch und emotional zu vernarbt, um jemals wieder an Bord eines Schiffes zu gehen.
    Louis würde genügen müssen.

6
    Louis hatte sich in die Liege des Kopiloten fallen lassen, in der Hand eine Quetschflasche mit Kona-Kaffee, vor sich einen Teller mit Scones. Was immer es an Bord der Aegis gab, worüber er sich beschweren könnte: das Angebot des Synthesizers war es auf jeden Fall nicht.
    Die Liege, auf der Louis Platz genommen hatte, mochte durchaus auf einer von Menschen besiedelten Welt gekauft worden sein. Höchstwahrscheinlich war es wirklich so gewesen. Alles andere auf der Brücke – die Instrumententafel, die Steuereinheiten, die Pilotenliege, sogar die Aufpolsterung der Lukenkante – sah aus, als wäre es erst angeschmolzen worden und dann erstarrt, nur um möglichst rund und glatt zu sein. Jegliche Ecke und Kante schien als unnötiges Risiko angesehen zu werden. Man hätte sich ja das Knie anstoßen können!
    Louis biss genüsslich in ein Scone. (»Du tauschst den einen gegen den anderen Hunger aus«, spottete eine innere Stimme.) Louis ignorierte den Spott und nahm sich Zeit zum Genießen. Als er die feinen Aromen schließlich ausgekostet hatte, rief er: »Voice, zeig mir bitte eine Gw’oth-Gruppe!«
    Das Holo, das sofort aufflammte, war schlichtweg widerlich: ein sich umeinander windender gordischer Knoten aus zuckendem Fleisch, aus pulsierenden Leibern. Die Haut der Gw’oth vermochte offenkundig jede Farbe des Regenbogens anzunehmen, wahrscheinlich auch noch im Infrarotbereich, den Louis

Weitere Kostenlose Bücher