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Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Titel: Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry;Lerner Niven
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Louis seine Heimat nie wiedersehen würde?
    Wieder blickte er zum Massenanzeiger hinüber. Die Logik gebot, dass es ausreichte, ein- oder zweimal am Tag auf die Kugel zu schauen. Selbst wenn man unter Hyperantrieb fuhr, lagen die einzelnen Sterne mehrere Tage weit voneinander entfernt. Nur vermochte die Logik eben nicht diesen nagenden Zweifel zu zerstreuen, dass das wirkliche Universum, jener Ort, in dem es Wärme, Licht und Materie gab, immer noch existierte. Die Logik kannte keine Erklärung für dieses fast unwiderstehliche Bedürfnis, doch ein Sichtfenster zu aktivieren, obwohl man dann nur in dieses Weniger-als-nichts starrte. Deswegen kehrten Piloten, Logik hin oder her, im Abstand weniger Tage immer wieder aus dem Hyperraum zurück, einfach nur um wieder Sterne zu sehen. Das zu tun war der geistigen Gesundheit zweifellos zuträglich.
    Wann hatte Louis eigentlich das letzte Mal einen Stern gesehen?
    Er drückte einen Knopf auf dem Intercom. »Ich werde uns für einen Augenblick in den Normalraum zurückbringen.« Damit gab er Nessus zumindest die Gelegenheit zu widersprechen. Aber nur kurz. »Noch fünf, vier, drei, zwei, eins, jetzt.« Louis aktivierte das Sichtfenster. Inmitten der unendlichen Schwärze des Alls glommen Sterne, gleißende Diamanten. Steuerbords funkelte ein Nebel.
    Es gab das Universum immer noch. Nun endlich löste sich zumindest ein Teil der Anspannung, die sich Louis nicht einmal selbst eingestanden hätte.
    Welche dieser Sterne befanden sich wohl im Bekannten Weltraum? Das nicht zu wissen verschaffte Louis eine ernst zu nehmende Gänsehaut. (»Du möchtest zumindest gern glauben, dass es daran liegt – und nicht etwa daran, dass du immer noch auf die Pillen scharf bist.«)
    Der ’Doc hatte Louis’ Handgelenksimplantat ausgeworfen. Damit niemand anhand des darin verbauten Computers Rückschlüsse auf den Heimweg ziehen konnte? Da Louis nicht wusste, wie lange er in diesem ’Doc gelegen hatte, konnte er noch nicht einmal Vermutungen darüber anstellen, wie weit von Wunderland sie mittlerweile wohl entfernt waren.
    Vielleicht schenkte kein einziger dieser Sterne dort draußen sein Licht einer Welt, die einem Menschen bekannt war. Bevor sich Nessus in seine Kabine zurückzog, hatte er Louis erklärt, welchen Stern er ansteuern müsse. Nach dieser Etappe käme dann eine weitere und noch eine und noch eine.
    Je länger diese Reise dauerte, desto unwahrscheinlicher erschien es Louis, jemals wieder nach Hause zurückzukehren.
    Egal, in welches Zuhause. Auswahl hatte er ja genug.
    Zunächst einmal war da Home, die Welt, auf der Nathan Graynor aufgewachsen war. Und von der er fortgelaufen war, kaum dass er eine Möglichkeit dazu gefunden hatte.
    Danach kam Fafnir, jene Welt, die die Graynors hinter sich gelassen hatten. Im Gegensatz zu Home waren auf Fafnir auch Gruppenehen statthaft. Nathan war von Home nach Fafnir auf der Suche nach seiner Vergangenheit gekommen. Jemand aber, der die Informationen in den öffentlich zugänglichen Archiven auf Fafnir einem kritischen Blick unterzog, stellte schnell fest, dass die Graynors, die sich dort finden ließen, nicht die Graynors waren, die Nathan kannte. Einmal ganz abgesehen davon, dass zu der Fafnir-Version dieser Familie noch eine zweite Frau gehörte.
    Um sich als diese fremde Familie auf den Archiv-Holos ausgeben zu können, musste auch zu seiner Familie eine zweite Ehefrau gehört haben. Wer war diese Frau? Wo war sie jetzt?
    Fafnir war eine Wasserwelt, auf der es nur einen kleinen Kontinent gab und ansonsten jede Menge Koralleninseln. Die Schwerkraft war höher, nicht ganz leicht zu ertragen für jemanden, der andere Verhältnisse gewohnt war. Der Tag dauerte nur zweiundzwanzig Standardstunden. (An die »zweiundzwanzig« erinnerte Louis sich. Was »Standard« bedeutete, hatte er vergessen.) Und wem das noch nicht genug war, um Fafnir nicht sonderlich zu mögen, waren noch reichlich Kzinti – eine aufrecht gehende Großkatzen-Tigerartige Spezies von ungefähr zweieinhalb Meter Größe – auf jener Welt zurückgeblieben, nachdem das Patriarchat wieder einmal einen Krieg verloren und den Planeten menschlichen Siedlern hatte überlassen müssen.
    Alles nicht sonderlich erdähnlich.
    Home hingegen war angeblich von allen von Menschen besiedelten Welten die, die der Erde am ähnlichsten war. Die aktive Plattentektonik des Planeten hatte mehrere Kontinente hervorgebracht. Die Schwerkraft entsprach praktisch dem Standard, und ein Tag war etwas mehr

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