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Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Titel: Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry;Lerner Niven
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tatsächlich das Schiff, das sich in der besten Position befand, um auf die Jagd nach Achilles zu gehen. Beste Position bedeutete aber nicht, dass die Aegis ihrem Ziel nahe gewesen wäre. Womit wieder das Kleingedruckte der Abmachung zwischen Louis und Nessus ins Spiel kam: Es gab keine Vertragslaufzeit! Gw’oth, Pak, psychotische Puppenspieler-Politiker, paranoide Emigranten-Spione ... Nessus konnte Louis in alles Mögliche hineinziehen.
    Das nächste Mal – wenn es ein nächstes Mal überhaupt gäbe – würde Louis bei Vertragsverhandlungen wesentlich gründlicher überlegen.
    Jede freie Minute verbrachte er damit, sich mit den Informationen zu befassen, die ihm Ausfaller über Hyperwelle hatte zukommen lassen. Hochtechnisierte Zivilisationen, völlig zerstört durch Planetenbrecher mit relativistischer Geschwindigkeit, und das aus einem einzigen Grund: Sie hatten sich auf dem Kurs der Pak befunden. Die Protokolle, die es über die Befragungen des Pak-Gefangenen gab – eben jenes Pak-Gefangenen, den Ausfaller kurzzeitig in seiner Gewalt gehabt hatte. Die Erinnerungen und Mutmaßungen, die Ausfaller beim Studium alter ARM-Dateien gekommen waren. Der Einsatz der entsetzlichen Waffen, die die Puppenspieler besaßen – Nessus war ausweichender als sowieso schon, was die Einzelheiten betraf –, um die Pak-Flotten zur Kursänderung zu bewegen. Louis fragte sich, ob Achilles’ Versuch, die Große Bibliothek an sich zu bringen, die Pak dazu provozieren könnte, ihre Schiffe zu wenden und Welten anzugreifen, die Louis selbst nie zuvor gesehen hatte.
    Welten, die zu beschützen er sich zunehmend verpflichtet fühlte.
    Allerdings waren es die Daten der Langstreckenüberwachung, die Welle um Welle von Pak-Ramjets zeigten, die Louis’ Fantasie wirklich beflügelten. Wenn man den Ablauf des Bildmaterials deutlich beschleunigte, verwandelte sich das unglaublich konstante Vorrücken der Pak-Armada in einen hypnotischen Tanz. In dieser tödlichen Choreographie erkannte Louis Konflikte jeder nur erdenklichen Größenordnung, von kleinen Geplänkeln bis zu ausgewachsenen Schlachten. Er wurde Zeuge, wie Clans Bündnisse schmiedeten und sie beiläufig wieder brachen. Übel wurde es Louis bei diesem Anblick – und doch konnte er den Blick nicht abwenden.
    Entsetzliche Wahrheiten fraßen sich in sein Hirn. Die Pak waren darauf gezüchtet , Krieg zu führen. Warum sollten sie davor zurückschrecken, eine fremde Spezies auszulöschen, wenn sie so begierig ihresgleichen angriffen? Wenn man Ausfaller glauben konnte – und zumindest Nessus tat das –, dann gingen die Pak einander schon seit Äonen gegenseitig an die Gurgel.
    Und Louis und Nessus rasten geradewegs in dieses Wespennest hinein. Allein.
    »Was sollen wir denn machen, wenn wir angekommen sind?«, hatte Louis Ausfaller schließlich gefragt.
    »Improvisieren«, war Ausfallers Antwort gewesen. Etwas in seinem Verhalten – oder vielleicht war es nur Louis’ Unterbewusstsein – hatte wortlos hinzugesetzt: Wenn Sie nur halb der Mann sind, der Ihre Väter waren, werden Sie die Antwort auf diese Frage schon finden.
    Louis studierte ein gewaltiges geordnetes Muster aus weißglühenden Funken, in größerer Entfernung kreisförmig von weiteren Funken umgeben. Das weiter draußen, so entschied Louis, waren Patrouillenschiffe, die für die Sicherung der Flanken sämtlicher Hauptgruppen verantwortlich waren. Im Weltraum oder im Dschungel, einige Regeln der Kriegsführung mussten überall gelten.
    Die Aegis war gerade aus dem Hyperraum zurückgekehrt. Sie lag jetzt unmittelbar hinter den Schiffen, die laut den besten Messinstrumenten der Weltenflotte die Nachhut der Pak-Wanderung sein mussten.
    »Was denken Sie darüber?«, fragte Nessus.
    Nachdenklich umrundete Louis das Holo. »Wenn es wirklich eine Bibliotheksflotte gibt, dann muss es die hier sein. Sie ist groß genug, um es mit der unmittelbar davor fahrenden Welle aufzunehmen, aber sie beschleunigt nicht. Die Bibliotheksflotte dürfte sich gegen Angriffe verteidigen, ja, das schon. Aber sie würde es nicht aktiv auf Kampfhandlungen anlegen. Schließlich hat es keinen Zweck, Bibliothekar zu sein, wenn es keine Clans mehr gibt, die die Große Bibliothek nutzen könnten. Aber dadurch, dass dieser Flottenteil schön brav hinter der Hauptfront bleibt, wird es unwahrscheinlicher, dass andere Clans die Große Bibliothek angreifen, um an deren Ressourcen zu gelangen.«
    Aber vielleicht hatte der kriegsgefangene Pak, dieser

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