Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds
Thssthfok, Ausfaller auch nur in die Irre führen wollen. Wie verhörte man einen Gefangenen, der so viel intelligenter war als man selbst?
»Zu dieser Schlussfolgerung bin ich ebenfalls gekommen«, meinte Nessus.
Angenommen, das dort waren wirklich die Bibliothekare: Was dann? Nirgends ein Zeichen von Achilles, und niemand antwortete auf Nessus’ Hyperwellen-Funksprüche.
Wenigstens konnten sie Hyperwellen überhaupt benutzen. Verfügten auch die Pak über Hyperwellenfunk, hätten sie auch Hyperraumantrieb. Damit wäre es nicht erforderlich, jahrtausendelang mit Ramjets das All zu durchqueren.
»Voice«, wandte sich Louis an die KI, »welches Volumen deckt diese letzte Welle der Schiffe ab?«
»Etwa einhundert Kubiklichtjahre.«
»Entschieden zu viel für eine systematische Suche«, stellte Nessus fest. Klang das etwa hoffnungsvoll? »Vielleicht täuscht sich Sigmund dieses Mal ja auch.«
Louis umrundete weiter das Holo. Von welcher Position auch immer er es betrachtete, immer sah er das gleiche präzise Muster, umringt von den gleichen Patrouillenschiffen. Hmm! »Nessus, ich würde mir das gern aus der Nähe ansehen.«
»Aus welcher Nähe denn?« Nervös scharrte Nessus mit einem Huf über Deck.
Die Aegis war achtzig Lichttage vom nächstgelegenen Ramjet entfernt. »Fünf Sprünge, jeder nur ein paar Lichtminuten weit. Wir bleiben gerade lang genug im Normalraum, bis Voice ein neues Bild aufgezeichnet hat.«
»Gut.«
Louis setzte sich an die Kopiloten-Konsole und ließ die Aegis einige Mikrosprünge durch den Hyperraum ausführen. Bei jeder Rückkehr in den Normalraum wurde der Bildausschnitt auf dem Hauptschirm ein wenig vergrößert. »Das sollte reichen«, sagte Louis schließlich. »Rückkehr zu unserer ursprünglichen Position!«
Kaum dass der Befehl ergangen war, hörte das nervöse Hufescharren auf. Kommentarlos.
Die Flottenformation erschien Louis unglaublich stabil. »Voice, stell einen Vergleich sämtlicher Aufnahmen an, die wir seit unserem Eintreffen hier angefertigt haben! Auf konstante Größe normalisieren, ganz so, als würden wir die Zentralformation von einem bestimmten, unveränderlichen Standpunkt aus betrachten! Alle Bilder gleich ausrichten. Wenn du kannst, überlagere sie, Schiff für Schiff!«
»Das wird einige Sekunden in Anspruch nehmen«, warnte Voice.
Nessus stellte sich neben Louis. »Wonach suchen Sie?«
Je näher sie den Ramjets kamen, desto jünger war das Licht, das die Aegis aufzeichnete. Man konnte es als eine Art Zeitreise betrachten. »Warten Sie einfach die Ergebnisse ab, die Voice uns gleich vorlegt!«
»Hier ist das Kombinationsbild«, meldete Voice schließlich. Ein neues Holo flammte auf.
Ein Bild war über das andere gelagert. So waren die Lichtpunkte, die für die Schiffe der Zentralflotte standen, gleißend hell. Die Patrouillenschiffe, die diese Hauptformation ständig umkreisten, beschrieben kurze Kurven. In dem zusammengesetzten Bild sahen sie aus wie lauter gepunktete Linien. Auf einer Seite der Hauptformation beschrieben drei dieser Bögen einen gänzlich anderen Kurs.
Louis griff in das Holo hinein und deutete mit einer Fingerspitze auf den Punkt, an dem drei Ramjets zusammentrafen. » Hier «, sagte er, »finden wir Achilles!«
Völlig gleichgültig, leidenschaftslos, aß und trank Achilles. Er ließ sich in der Schwerelosigkeit treiben, soweit die Sicherheitsleine das zuließ. Seine beiden Herzen schlugen, weiter und weiter. Trümmerstücke trafen ihn, immer und immer wieder, und drifteten dann in alle möglichen Richtungen davon. Der Hunger kehrte zurück, wurde gestillt und kehrte zurück. Währenddessen, während Schlaf und Wachzustand, während Traum und Katatonie, verging die Zeit. Achilles konnte nichts anderes tun als warten. Und er wartete nur darauf, dass seine Existenz irgendwann ein Ende nähme.
Der Tod würde rasch kommen. Die Pak würden auftauchen, und dann hörten seine Herzen vor Angst auf zu schlagen.
Bis vor kurzem hätte Achilles sich noch dafür entscheiden können, die Wartezeit in Stasis zu verbringen. In einem Moment geistiger Klarheit hatte er den Feldgenerator auseinandergenommen und seine Bauteile in die Leere des Alls hinausgeschleudert. Der Pak, den Ausfaller einst gefangen genommen hatte, wusste nichts von Stasisfeldern. Achilles würde nicht zulassen, dass der Feind Informationen über neue Technologie erhielte, nein, nicht von ihm!
Wieder driftete Achilles davon, so weit, dass die Leine sich spannte. Achilles
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