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Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Titel: Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry;Lerner Niven
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schon.«
    Louis dachte nach. »Ach ja, klar, der Fusionsantrieb!«
    »Exakt. Während Sie die Antriebsflamme auf das Wrack richten, werde ich alle Münder voll mit der Steuerung des Hyperantriebs zu tun haben.«
    Jederzeit zur Flucht bereit, beim ersten Anzeichen von Gefahr. »Und Achilles hat diesen Plan missbilligt.«
    Wieder dieses Sich-selbst-in-die-Augen-Schauen. (Louis vermutete, diese Geste entspreche einem ironischen Lachen.) »Nein«, erklärte Nessus, »wir haben etwas deutlich ... Grundlegenderes gefunden, worüber wir unterschiedlicher Ansicht sein konnten.«
    Aber darum bräuchte er sich, so entschied Louis augenblicklich, nicht sofort zu kümmern. Erst wenn er diese Eskapade hier überlebt hätte. »Wenn der Hauptantrieb zündet, werden unsere Sensoren achtern geblendet sein. Ich brauche eine Sonde mit Fernsensoren. Idealerweise etwas Entbehrliches.«
    Das Wort entbehrlich ließ Nessus zusammenzucken. Trotzdem aktivierte er mit Lippen und Zungen seine Konsole, und zwei Hologramme flammten auf. Das erste war eine Computergrafik der Aegis , des verlassenen Pak-Schiffes und einer gepunkteten Linie, die den Kurs einer soeben gestarteten Sonde symbolisierte. Das zweite Bild zeigte den Blickwinkel der Sonde selbst.
    »Ich habe eine Kurzstreckensonde gestartet«, erläuterte Nessus. »Sie können sie über Ihren linken Steuerknüppel lenken.«
    Louis steuerte das Robo-Fahrzeug, bis es eine Seitenaufnahme des Wracks zeigte. Dann übernahm er mit der linken Hand die Antriebssteuerung. Unter Thrusterschub führte er die Aegis auf einhundert Meter an das Wrack heran und richtete den Hauptantrieb des Schiffes dann geradewegs auf sein Zielobjekt. »Ich wäre dann so weit.«
    Da seine Münder die Steuerung des Hyperantriebs hielten, nuschelte Nessus ein wenig, als er sagte: »Dann fangen Sie an!«
    Aus dem Heck der Aegis schlug eine weißglühende Fusionsflamme. Das Plasma hüllte das ganze Pak-Schiff ein, versengte und verschmorte es. Bugstrahlruder kämpften gegen den Schub des Haupttriebwerks an. Die Aegis bockte und vibrierte unter den widerstreitenden Energien. Der Druck des Plasmas schob das Pak-Schiff aus seiner bisherigen Position und von der Aegis fort.
    Louis’ Hände tanzten über die Instrumente. Er balancierte Antriebs- und Bremsschub aus und sorgte für einen gleichbleibenden Abstand zwischen den Schiffen. Mit den Höhensteuerdüsen nahm er die erforderliche Feinabstimmung vor. Die künstliche Schwerkraft in der Kabine und die Trägheitsdämpfer schluckten fast die ganze Bewegung des Schiffes; nur hin und wieder war ein leichtes Zittern zu verspüren.
    Es war, als würde man einen Wirbelsturm durchqueren oder auf einer Flutwelle reiten. Louis lachte vor Begeisterung – und dann lachte er erneut, als er Nessus’ verdutzten, einäugigen Blick bemerkte.
    Nicht einmal Twing vermochte derartigen Energiemengen lange zu widerstehen. Bald glühte der ganze Schiffsrumpf des Ramjets in dumpf wirkendem Rot. Im Inneren mussten Flammen wüten, nach und nach alles verzehren. Gleich darauf glühte der Schiffsrumpf heller, das Rot wurde zu Orange; dann waren die ersten Schattierungen von Gelb zu erkennen ...
    Das Wrack platzte auf wie eine überreife Frucht. Lodernde Gase – die letzten Überreste von Leichen, Vorräten, einfach allem an Bord – wurden ins All geschleudert.
    Und schneller, als Louis auch nur »Los« sagen konnte, wurden seine externen Displays schwarz. Die Aegis befand sich im Hyperraum.
    Und genauso rasch kehrte das Schiff daraus auch wieder zurück. »Steuern Sie die Argo an!«, befahl Nessus.
    »Und was passiert, wenn wir da sind?«, fragte Louis. Er glaubte nicht, dass ein Fusionsantrieb einer GP-Zelle auch nur einen Kratzer zufügen könnte, ganz zu schweigen davon, sie auf diese Weise zu zerstören.
    »Dann«, sagte Nessus, »wird es interessant.«
    Durch regelmäßiges, behutsames Zünden der Steuerdüsen brachte Louis die Aegis in Position. Radar-Echos verrieten ihm den Standort der Argo . Louis passte den Kurs an das Wrack an, das gemächlich im Raum trudelte, und ging dann langsam näher heran.
    Die Aegis war von einer General-Products-Zelle Mark Zwo umhüllt, einem schlanken Zylinder von etwa einhundert Metern Länge. Die Argo besaß eine GP-Zelle Mark Vier, war also eine Kugel, deren Durchmesser mehr als dreihundert Meter betrug.
    »Ruhig«, murmelte Louis vor sich hin, »ganz ruhig!« Mit an den Nerven zerrender Langsamkeit steuerte die Aegis die gähnende Öffnung des Frachtraums an,

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