Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Titel: Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry;Lerner Niven
Vom Netzwerk:
Die Spannung zwischen den beiden Puppenspielern war körperlich spürbar, und Louis freute sich ganz und gar nicht auf die lange Fahrt nach Hearth.
    Als er gerade die Hand nach dem Tastfeld ausstreckte, mit dem sich das Schlaffeld deaktivieren ließ, klingelte seine Türglocke.
    Moment. Er hatte überhaupt keine Türglocke!
    Nun, hätte Louis Augen und Ohren in seinen Händen, würde er auch nicht anklopfen. Aber ein Puppenspieler konnte mühelos eine Türglocke nachahmen. »Wer ist da?«, fragte Louis also.
    »Nessus«, lautete die leise Antwort. »Darf ich hereinkommen?«
    Noch eine Überraschung. Noch nie hatte Nessus Louis in seiner Kabine besucht. »Einen Moment.« Eilig zog sich Louis an, obwohl er eigentlich bezweifelte, dass Nessus ein Problem mit menschlicher Nacktheit hätte. Dann entriegelte er die Luke. »Bitte kommen Sie herein!«
    Rasch trat Nessus durch die Tür. Sofort zog er sich in die Ecke der Kabine neben dem Eingang zurück und schloss, noch unruhiger als sonst, die Luke wieder. »Wir müssen uns unterhalten.«
    »Dann nur zu!«, meinte Louis.
    Kurz scharrte Nessus mit den Hufen, ein Zeichen großer Nervosität. »Ich habe Anweisungen für Sie, Louis. Aber darüber dürfen Sie auf keinen Fall auch nur ein Wort verlieren, solange Achilles an Bord ist!«
    War das ein Interspeak-Vokabelfehler? Es wäre der Erste, der dem Puppenspieler unterlaufen wäre. »Sie meinen: solange Achilles in der Nähe ist.«
    »Nein, das meine ich nicht!« Mit beiden Köpfen blickte Nessus Louis fest an. »Tatsächlich solange er an Bord der Aegis ist! Achilles versteht sich auf Technologie; er ist ein geradezu begnadeter Ingenieur. Ich bin das nicht. Einiges von dem, was sich an Bord befindet, irgendwelche harmlos aussehenden Gerätschaften etwa, könnten so von ihm modifiziert worden sein, dass ihm überall im Schiff Sensoren zur Verfügung stehen. Höchstwahrscheinlich würden uns diese Sensoren gar nicht auffallen.«
    »Wanzen«, übersetzte Louis. »Kameras und Abhörgeräte.«
    »Exakt.«
    »Ich verstehe.« Louis lehnte sich gegen die Wand, runzelte die Stirn, dachte über die Situation nach. »Also setzen Sie Ihre Hoffnungen darauf, es mir hier und jetzt erklären zu können.«
    Nessus blickte sich selbst in die Augen. »Ich setze meine Hoffnungen darauf, dass Achilles’ erste Priorität nicht darin bestand, einen Menschen zu verwanzen. Darauf und auf die Tatsache, dass nicht einmal Achilles mühelos das biometrische Lukenschloss umgehen kann, das ich für Ihre Kabine aktiviert habe. Das Sensorfeld vor der Tür ist derzeit im Setup-Modus. Legen Sie also bitte gleich Ihre Hand auf das Feld, um die Initialisierung abzuschließen! Dann haben Sie zumindest in Ihrer Kabine ungestörte Privatsphäre.«
    Bezogen auf Achilles vielleicht. Aber wie viele Sensoren hatte Nessus hier bereits untergebracht? Er hätte dieses Schloss schon längst aktivieren können. »Wie lauten meine Anweisungen?«, fragte Louis.
    »Zunächst einmal: keinerlei Interaktion mit Voice außerhalb dieser Kabine.«
    »Warum denn das? Das verstehe ich nicht.«
    »Jeder von uns legt sich auf die eine oder andere Weise gewisse Regeln zurecht, hält manche ein und ignoriert andere. Es wäre fast unmöglich, als Zeuge gegen Achilles glaubhaft zu bleiben, wenn meine eigenen ... Umgehungen der Regeln ... bekannt würden.«
    Umgehungen der Regeln wie das Benutzen einer für Bürger verbotenen KI. Tanj, Nessus hatte gerade eben preisgegeben, dass er erpressbar war! Offensichtlich war er auf Louis’ Hilfe angewiesen. Aber war diese Enthüllung ein Zeichen seines Vertrauens, ein Zeichen seiner Verzweiflung oder ein dezenter Hinweis darauf, dass Louis entbehrlich wäre?
    Es gab nur eines, dessen sich Louis sicher sein konnte: Nessus gäbe nichts preis, ohne das ganz bewusst zu tun.
    »Was noch, Nessus?«
    »Codes, die Sie sich einprägen müssen.« Nessus zupfte an seiner Mähne. »Ich muss noch eine Regel umgehen.«
    »Was für Codes sind das?«
    »Galaktische Koordinaten und Steuersequenzen für eine Notkommunikation. Das Geheime Direktorat verfügt über ein eigenes Netzwerk. Sollte mir irgendetwas zustoßen ...« Mit einem seiner Münder zog er eine Locke aus seiner Mähne und kaute darauf herum. »... dann müssen Sie sie nutzen.«
    »Und darf die Codes nicht an Achilles verraten.«
    Einen Moment lang hörte Nessus auf, an seiner Mähne zu zupfen. »Falls mir etwas zustoßen sollte: Wer außer Achilles könnte dafür verantwortlich sein?«
    Finagle,

Weitere Kostenlose Bücher