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Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Titel: Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry;Lerner Niven
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Ungerechtigkeiten aus längst vergangenen Zeiten aufregen. Gw’oth, New Terra und seine eigene Vergangenheit waren also tabu.
    Aber die Pak und ihre Große Bibliothek nicht.
    Plötzlich verspürte Louis einen Bärenhunger, wählte am Synthesizer ein Fünf-Gänge-Menü an, dazu mehrere Quetschflaschen mit Wein. Sich zu überlegen, wie er auf diese Bibliothek zugreifen könnte, würde alles an Kraft, Konzentration und Verstand erfordern, was er aufzubringen hatte.
    In der spartanisch eingerichteten Kabine – nichts, aber auch gar nichts, von dem, was dieses lächerlich winzige Schiff an Räumlichkeiten zu bieten hatte, war seinem Status als Kabinettsminister angemessen! – hockte Achilles und brütete vor sich hin.
    Es gab reichlich, worüber man in dumpfes Brüten versinken konnte:
    – Die unverzeihliche Unfähigkeit der New Terrans, die er angeworben hatte, und die Gefahr, in die sie ihn so sorglos gebracht hatten.
    – Baedeker und Nike, die gegen ihn gemeinsame Sache machten. Wie praktisch es doch für sie beide gewesen wäre, wenn dieses gefährliche Manöver mit der Argo ihren gemeinsamen Rivalen aus dem Weg geräumt hätte!
    – Nessus’ unverschämte Weigerung, Achilles’ Status anzuerkennen, seinen Befehlen zu folgen oder auch nur zu erklären, wie die Aegis ihn überhaupt hatte finden können.
    – Der täglich aufs Neue kränkende, würdelose Umstand, dass Nessus an Bord dieses Schiffes das Kommando hatte.
    – Diese unfassbare Demütigung, eine auf Betäubung eingestellte Fußfessel zu tragen, als wäre er, der Wissenschaftsminister, ein gewöhnlicher Krimineller!
    – Und dann all diese verschlossenen Schränke und Vorratsräume. Was für kleine Geheimnisse Nessus wohl darin verborgen hielt?
    – Die ungewisse Zukunft der Pak-Artefakte, die zu verfolgen er , Achilles, so klug gewesen war.
    – Die kaum verhohlenen Drohungen, es werde zu einem Prozess kommen, sobald er zur Weltenflotte zurückkehre.
    Achilles lief in seiner Kabine auf und ab und stampfte mit dem Huf auf. Nessus: Stampf! Nike: Stampf! Baedeker: Stampf! Stampf!
    Was auch immer Achilles tat, seine Gegner behinderten ihn nach Kräften. Es war ein Kesseltreiben, so wie sie hinter ihm her waren, und das betrieben sie schon viel zu lange!
    Die Herrschaft über eine ganze Arcology, einen der großen hohen Gebäudekomplexe, die sich hoch in den Wolken verloren, war schon fast in Achilles’ Bissweite gewesen, als Nessus – damals nichts als ein Kundschafter-Neuling! – ihn denunziert hatte. Man hatte Achilles dazu verbannt, selbst Kundschafterdienste für die Herde zu leisten. Doch Achilles hatte sich profilieren können und war triumphierend nach Hearth zurückgekehrt.
    Leider war er zu spät zurückgekehrt. Stampf! Nike, mittlerweile Hinterster, hatte New Terra bereits den rebellierenden Menschensklaven überlassen. Stampf!
    Wenn doch nur das Herumtrampeln auf Kissen geeignet wäre, Zorn tatsächlich abzubauen und sich besser zu fühlen!
    Er, Achilles, hatte eine Möglichkeit gefunden, die Menschen wieder zur Arbeit und zurück zur Weltenflotte zu bringen – und New Terra selbst hatte man ihm als Belohnung versprochen. Nachdem aber Nessus und Sigmund Ausfaller irgendein widernatürliches Bündnis mit den Outsidern geschmiedet hatten, hatte Nike sein Wort gebrochen. Stampf! Stampf!
    Die Regierung von New Terra hatte doch bereits kapituliert! Als Achilles in seinem gerechten Zorn seine aufsässigen Untertanen in Grund und Boden stampfen, sie zertreten wollte, da hatte Baedeker zugetreten. Im wahrsten Sinne des Wortes: einen Tritt mit dem Huf, so heftig, dass Achilles’ Hirnschale gerissen war!
    Im Autodoc war er erwacht, ein zweites Mal im Exil, dieses Mal verurteilt zu Zwangsarbeit auf Naturschutzwelt Eins. Viele Jahre waren vergangen, bis man ihn als »rehabilitiert« angesehen hatte – und mittlerweile war Baedeker Hinterster geworden!
    Aber jetzt vermeinte dieser vermaledeite Baedeker, er könne Achilles ins Exil verbannen oder in einem Kerker verrotten lassen? Niemals! Niemals wieder!
    Gäbe es nicht diese verabscheuungswürdige Verschwörung gegen ihn, hätte Achilles Hinterster werden können. Stampf! Er wäre Hinterster geworden. Stampf! Er hatte es verdient, Hinterster zu werden. Stampf! Stampf!
    Seine Zeit würde noch kommen.
    In der Herde hatte er viele Anhänger. Und was im Augenblick noch viel hilfreicher war, er hatte überall in der Regierung seine Günstlinge, vor allem im Wissenschaftsministerium. Treue Günstlinge, die

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