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Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Titel: Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry;Lerner Niven
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schrecklich! – die verkrampften, im Vakuum ganz aufgeblähten Leichen Ihrer Schiffskameraden!
    Von Technik verstehe ich nicht allzu viel, Achilles. Aber wie Sie funktionieren, verstehe ich umso besser! Mich einfach nur umzubringen, würde Ihnen nicht reichen. Baedeker aus dem Amt zu drängen, würde Ihnen nicht reichen. Aber wenn Louis und ich sterben, wegen dieses Versagens der Zelle? Dann könnten Sie das irgendeiner imaginären, verzögerten Fehlfunktion zuschreiben, die etwas damit zu tun hätte, wie wir die Argo zerstört haben. Sie würden mich Baedeker fortnehmen und ihm dann auch noch die Schuld für diesen vermeintlichen Unfall geben. Das ist widerlich!«
    Wieder deutete Nessus auf das Zugangspaneel. »Die Deaktivierungssequenz muss hier am Regler der Energieversorgung eingespeist werden. Falls ich wirklich Ihr verworrenes, krankes Denken durchschaut haben sollte, dann mussten Sie hierher kommen, um Ihre Falle scharf zu machen. Und genau das haben Sie getan!«
    Achilles’ Augen zuckten hin und her wie bei einem eingefangenen wilden Tier. »Ja!«, brüllte er in vielen Tonlagen. »Und Sie alle verdienen, was dann ...«
    »Zurück!« Louis trat um die Biegung des Ganges, in der Hand einen Stunner. Vermutlich hatte er nichts von dem verstanden, was gerade eben zwischen den beiden Bürgern besprochen worden war. Allein die Stimmen hatten ihn hierher gelockt. »An die Wand!«
    Achilles trat zurück.
    »Politik? Mildernde Umstände? Traumata aus der Vergangenheit?« In Nessus’ Stimme schwang all die Verachtung mit, die er verspürte. »In Ihrer gesamten Karriere wurde so viel rational erklärt. Selbst Baedeker entschuldigt Ihre Exzesse, sosehr ihn auch beschämt, zu welchen Gewalttaten Sie ihn gezwungen haben.
    Aber das ist jetzt vorbei, Achilles! Das ist jetzt endgültig vorbei! Nichts kann kaltblütigen, von langer Hand vorbereiteten Mord rechtfertigen.« Allein schon diese Akkorde zu singen, ließ in Nessus Übelkeit aufsteigen. Die Herde bot Schutz, aber man stürzte sich dort nicht auf seinesgleichen! »Sie sind zu weit gegangen. Entschieden zu weit! Ihre Freunde werden Sie meiden. Ihre Gegner werden Sie schmähen. Man wird Sie bestrafen!«
    Auf Interspeak setzte Nessus hinzu: »Louis? Genau wie wir das besprochen haben!«
    Achilles stieß sich von der Wand ab und wirbelte auf den Vorderbeinen herum. Gerade als er mit dem kräftigen Hinterbein zutreten wollte, knisterte der Stunner. Achilles erstarrte und schlug der Länge nach auf Deck auf. Mit immer noch wildem Blick stierte er Nessus’ Hufe an.
    Angewidert blickte Nessus auf ihn herab. »Sie werden in Stasis nach Hearth zurückkehren. Hoffen Sie darauf, dass die Herde gnädig mit Ihnen verfährt!«

19
    Stürme jagten die Wolken über Kl’mos stets verhangenen Himmel. Blitze zuckten, und Donner grollte. Böen peitschten über Meere wie Kontinente hinweg. Niemals endender Regen prasselte auf ödes Land, erodierte Felsen, bis Fels Sandkorngröße hatte, zu Staub und Erdkrume zerfallen war. Vielleicht, in Millionen von Jahren, trüge dieser Boden Frucht.
    Weit ab von diesem Chaos, in den friedlichen Tiefen der Meere, schmiegte sich die ozeanische Kolonie der Gw’oth an das Zickzackband hydrothermaler Quellen am Meeresgrund; die Gw’oth lebten von und mit den Schwarzen und Weißen Rauchern und den selteneren Vulkanen.
    Der Weg, diese neue Welt zu besiedeln, war hart und beschwerlich gewesen. Sr’o hätte sich gern damit begnügt, die Tiefen des Ozeans nie wieder verlassen zu müssen. Aber wie standen die Chancen dafür?
    Sie stemmte einen Felsen hoch, im Umfang halb so groß wie ihr Tubakel lang. Gelassenheit, dachte sie, war gewiss eine Art Metapher. Aber was sollte man dabei lassen? Was genau Metaphern waren, verstand Sr’o eigentlich nicht so recht, ebenso wenig wie die Menschen, die Metaphern benutzten. Schon vor dem Auszug der Gw’oth aus ihrer alten Welt war Sr’o einigen wenigen Menschen begegnet: Flüchtig waren die Begegnungen gewesen, die Menschen meist Händler von New Terra. Nie zuvor hatte Sr’o einen Puppenspieler gesehen oder war – dankenswerterweise, musste man sagen – auf einen Pak getroffen. Selbstverständlich wusste sie von diesen Fremdweltlern, kannte sie aus Ol’t’ros Erinnerungen ...
    Gw’otesht, viele in einem, überlebten alles, erinnerten sich an alles.
    Eine Wache huschte herbei, um Sr’o den Fels abzunehmen. »Erlaubt mir, Euer Weisheit.«
    Sr’o mochte es nicht, mit diesem Titel angesprochen zu werden,

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